edmuina, 23. Juni 2015, um 10:09
Die EU hiess als allererstes mal EWG.
Soviel zu der These, dass die wirtschaftliche zusammenarbeit quasi ein "Nebenprodukt" einer ursprünglich zur Friedenssicherung gegründeten Gemeinschaft sei.
Quatsch mit Soss
Dass die Aufnahme Griechenlands in die Währungsgemeinschaft uuuunbedingt aus politischen Gründen gewollt war stimmt zwar. Und es stimmt auch, dass damals das Scheitern des Experiments "Griechenland im EURO" bereits fest stand.
ABER:
Jetzt die damalige Rot-Grüne Regierung dafür verantwortlich zu machen, grenzt an Frechheit, oder ist auf Unwissenheit begründet.
Es war nämlich der Dicke Helmut, der dieses Ziel ohne Rücksicht auf (kommende) Verluste durchpeitschte. (Nein ich wähle weder rot noch grün :-))
Damals sagten schon alle die was davon verstanden haben, Eine gemeinsame Währung ohne gemeinsame (Fiskal-)Politik kann nicht funktionieren. Und sie werden recht behalten.
Solange man mit EWG`s EG`s und EU`s versucht gleichzumachen, was nicht gleich ist. wird man gnadenlos scheitern.
Und da die Mitgliedsstaaten immer weniger bereit sind auf eigenstaatliche Souveränität zugunsten einer handlungsfähigen Kommission zu verzichten, wird s wohl noch jahrhunderte dauern, bis das "U" hinterm "E" seine Berechtigung hat.
faxefaxe, 23. Juni 2015, um 10:19
Naja, gnadenlos scheitern, muss es immer die ganz große Kiste sein? In den vergangenen Jahrzehnten haben sehr viele von der EU profitiert. Exporteure wie Deutschland ebenso wie die Südstaaten (auch wenn die Fehler bekannt und von Dir ja auch teils benannt sind). Der Nutzen, den wir daraus bezogen haben, dürfte selbst bei einem Totalausfall der griechischen Schulden noch größer sein als der Schaden.
Diese totale Untergangsstimmung (illustriert im aktuellen Spiegel) halte ich für übertrieben.
Wenn ich die Wahl hätte, würde ich den Griechen einen kräftigen Schuldenschnitt gewähren (da muss sicher nochmal die Hälfte oder mehr weg), dann sollten sie sich aber auch den Vereinbarungen unterwerfen. Die aktuelle griechische Regierung bekommt meiner Meinung nach völlig zu Unrecht den Applaus der versammelten linken Romantiker. Die schaden ihrem Land, lassen die Milliardäre und Steuerhinterzieher im Land unbehelligt und tuen nichts, um eine Infrastruktur aufzubauen, die notwendig wäre, damit Aufbauhilfe überhaupt Sinn ergeben würde. Jetzt würde das doch alles versickern.
Seer, 23. Juni 2015, um 10:47
lieber Edmuina,
zu Deiner Aussage es grenze an Frechheit, die damalige Regierung Schröder maßgeblich für die Aufnahme Griechenlands in die Eurozone verantwortlich zu machen, möchte ich Dich doch bitten, folgendes zu lesen.
http://www.bild.de/politik/2010/griechenland-krise/eu-euro-griechen-teil-1-14514638.bild.html
Ich möchte auch nicht bezweifeln, dass Helmut Kohl eine wesentlich andere Entscheidung getroffen hätte. Fakt ist aber, dass er im Jahr 2000 nicht in Regierungsverantwortung in D stand.
Zum "Quatsch mit Soße":
Ursprung der ganzen EWG, EG und EU-Gesichte war ja - wir wir alle wissen - die EGKS bzw. die sogenannte Montanunion. Freilich spielten hier wirtschaftliche Interessen - vor allem Deutschlands und Frankreich eine große Rolle.
Viel "Tragender" allerdings war - nicht nur aus meiner Sicht - die Idee, sich seinen Feind zum Partner zu machen.
Hauptziel des Vertrages war in der Argumentation Schumans (damals französischer Aussenminister) die Sicherung des innereuropäischen Friedens durch die „Vergemeinschaftung“, also die gegenseitige Kontrolle der kriegswichtigen Güter Kohle und Stahl, sowie die Sicherstellung dieser für den Wiederaufbau nach dem Zweiten Weltkrieg entscheidenden Produktionsfaktoren.
Also ich diskutiere ja sehr gerne und finde andere Meinungen interessant. Auch kann man jederzeit anderer Meinung sein - aber "Quatsch mit Soße" halte ich für nicht ganz passend.
Wo wir uns einig sind: Ohne gemeinsame Fiskalpolitik läuft das "Projekt" für immer "unrund". Dann können wir gleich - wie in Deutschland - einen Länderfinanzausgleich einführen.
biertuempl, 23. Juni 2015, um 20:58
zuletzt bearbeitet am 23. Juni 2015, um 21:14
Danke für die Info Andy
biertuempl, 23. Juni 2015, um 21:02
Halt dei Waffl Augsburgerla
biertuempl, 23. Juni 2015, um 21:07
zuletzt bearbeitet am 23. Juni 2015, um 21:15
Danke für die Info..........das hätte ich nie über Seer gedacht
faxefaxe, 24. Juni 2015, um 06:52
zuletzt bearbeitet am 24. Juni 2015, um 06:52
Kleine Anmerkungen zu Kami:
In den letzten zehn Jahren ist die Ungleichheit bei uns nicht gestiegen (sie ist zu groß, mich stört nur dieses meist falsche "immer mehr").
Indien diktiert keine Märkte.
Und ich bin ein Freund des Beamtentums. Alles soll privatisiert werden und sich finanziell selbst tragen. Aber wenn dann die Lokführer streiken Klagen alle über eine angeblich unerträgliche "Geiselhaft". Daher dürfen Wasserversorgung, Strom, Bahn, Nahverkehr, Post, Schulen etc für mich gern staatlich sein. Und dann sind Beamte nur konsequent. Die Frage ist, wieviel Privilegien sie brauchen.
faxefaxe, 24. Juni 2015, um 19:01
genau das meine ich.
Der erste Link vergleicht mit vor 30 Jahren.
Damit widerlegst Du nicht die These (übrigens zeigt das exakt diese Studie), dass die Ungleichheit in den letzten zehn Jahren nicht gestiegen ist.
Ex-Sauspieler #332864, 27. Juni 2015, um 11:34
amal was für einen echten zock:
http://www.finanzen100.de/etf/lyxor-etf-ftse-athex-20_H870498055_15930935/
Ex-Sauspieler #332864, 27. Juni 2015, um 12:20
det prickelt ... aber ist echt vergleichbar ;-)