bums89, 20. September 2015, um 17:19
zuletzt bearbeitet am 20. September 2015, um 17:25
Hallo zusammen,
ich hätte ein paar Fragen zur Auslegung des Regelwerks der Schafkopfschule.
Zum Einen wird dort in Punkt 2.6.4 gesagt, dass ich mindestens eine Karte der Farbe brauche, in welcher ich ein Solo spielen möchte. Gilt dies auch für ein Farbsolo-Tout?
Und kann es sein, dass dies fast nirgends beachtet wird, denn, egal wo ich bisher gespielt habe, diese Einschränkung wird sonst nie erwähnt.
Auch frage ich mich wie ein "Sie" nach diesen Regeln abgerechnet wird. Die Punktewertung ist dort ja angegeben, jedoch nicht, wie viel an den Gewinner zu zahlen ist. Ist ein "Sie" wie ein Solo-Tout mit acht Laufenden zu bezahlen?
Und wie bzw. wann ist ein "Sie" anzusagen? Kann ich dies schon vor Beginn der eigentlichen Spielansage tun und meine Karten offenlegen?
Ich danke euch schon einmal im Voraus für eure Antworten
Taken, 20. September 2015, um 17:25
zuletzt bearbeitet am 20. September 2015, um 17:25
naja, wie oft kommt das vor? Wenn Du 6 Buben und 2 Asse hast wärst ja narrisch wenn das Solo in einer anderen Farbe taufst.
Also bezieht sich das hier nur auf 8 Buben also einen Sie und denn MUSST gegen das Regelwerk hier, komischerweise einer Farbe zuordnen obwohl Du keine hast quasi ein Widerspruch in sich^^
Oachekine, 20. September 2015, um 19:36
Die Schafkopfschule hat sich darauf spezialisiert, im Brustton der Überzeugung ihre teils recht eigene Sicht der Dinge als die allein seligmachende in die Welt hinauszuposaunen.
Das scheint mir schon wieder so ein Punkt zu sein. Dass man zwingend eine Karte von der Solofarbe haben muss, habe ich noch nie gehört. Klar, alles andere wäre sowieso unvernünftig. Aber warum man das fest vorschreiben und damit das Regelwerk aufblähen muss, ist mir völlig schleierhaft.
Soolbrunzer, 21. September 2015, um 10:29
Die Schafkopfschüler würden die Händ übern Kopf zusammenschlagen, wenn sie Kenntnis von den Regeln bei Schafturnieren auf dem flachen fränkischen Land hätten... beim am 9.10. alljährlichen Preisschafkopf in meim Durf sind z.B. nur folgende Spiele zulässig: Ruf, Bettel (!), Farbsolo... kein Wenz.
Ich bin ja begeisterter Regelkundler und gerade die exorbitante Vielfalt im Schafkopf fasziniert mich... wichtig ist doch allein, dass die Regeln für die jeweils vier zusammensitzenden vorab geklärt werden, da kannst dann je nach Geschmackssache auch Eisenbahner spielen oder wie hieß nochmal die Kuckckucksuhrspielvariante vom kratti?
Insoweit halte ich von der selbsternannten Schafkopflegislative auch nicht allzu viel, nichtsdesto weniger: Die Sauspielregeln orientieren sich halt dran und wenn ich mich hier (virtuell) an einen Tisch hock, akzeptier ich halt auch diese Regeln... auch wenn ich sie hie und da (siehe obiges Beispiel) für an Schmarrn halt^^
Esreichen61, 21. September 2015, um 10:37
Warum muss man die Farbe eines Rufspiels haben, die eines Solos aber nicht?
edmuina, 21. September 2015, um 10:59
zuletzt bearbeitet am 21. September 2015, um 11:15
Jeder kennt "Seine" Regeln vom Schafkopf.
Die Schafkopfschule (wer is des eigentlich) hat nur eine Internetseite gemacht und dort "Ihre" Regeln aufgeschrieben.
Was sie z.B. dabei geritten hat, den Begriff "Reiner Schafkopf" zu prägen wird wohl für immer ihr Geheimnis bleiben.
Zur obigen Frage:
Ich kenn des auch ned, dass man eine Farbkarte haben MUSS. Ich sehe allerdings wie Taken auch keinen Grund dafür, ein Solo zu spielen, bei dem ich keine meiner vorhandenen farben zum Trumpf mache. Somit ist dieses "MUSS" ja eh nur theoretischer natur, und so sinnlos wie ein Kropf. Deshalb hat das auch noch keiner Deiner Mitspieler je erwähnt, weils eben einfach überflüssig ist.
(wenn man seinem Gegner in die Karten gschaut hat, kann es schon mal Sinn machen, aber dann isses ja Betrug)
Ein Sie ist übrigens nicht zu doppeln, sondern zu vervierfachen.
Beim hier üblichen 10/20/50
kostet ein Sie also 5,20 (Solo 50 + Läufer 80 x4)
und zur letzten Frage:
Ein Sie ist das Einzige Blatt, das ich nicht mal theoretisch (auch nicht durch Spielfehler) verlieren kann. (für Dipferlscheisser: Ausnahme ein Geier/Wenz mit vier und geschlossener Karte im Auswurf oder ein FW mit 8 Lauf). Somit ist ein Sie auch das einzige Blatt, das ich ungestraft aufdecken darf.
Ich habe aber noch nie erlebt, dass Irgendwer beim aufdecken eines unschlagbaren Blattes da rumgezickt hat.
z.b.
(In meinen Kursen sag i aber immer zu den Teilnehmern spielts es fertig, dann gibts koan Streit)
jozi, 21. September 2015, um 13:37
hab letzte woche mit der ansage
aufgedeckt - bled gschaut habens und dann gezahltEsreichen61, 21. September 2015, um 13:45
war aber ned beim Turnier.
Esreichen61, 21. September 2015, um 13:46
Muina, dein Spiel kann man schon durch Spielfehler verlieren (theoretisch).
edmuina, 21. September 2015, um 14:39
genau um des gehts 61er
Das spiel ist theoretisch solange verlierbar solange noch die Resteicheln unterwegs sind. daher darfst as so lange ned aufdecken.
Erst wenn die weg sind darfst as bei Hardcore-Spielern aufdecken.
Daher immer Fertigspielen dann bist sicher.
(oder mit normaldenkenden spielen, dann passts a)
faxefaxe, 21. September 2015, um 14:44
Ich mag eh nur mit Leuten spielen (gerade live), die nicht wegen jeder Spitzfindigkeit rumstreiten und auch mal zsammschmeißen oder rückabwickeln, wenn was schief lief.
Da ist die Runde, die der jozi (hier?) ansprach eine sehr angenehme. Professionelles Spiel, aber ned verbissen.
jozi, 21. September 2015, um 14:51
ne des war a andre runde hab 2 mal 7 lauf ghabt letzte woche^^
...leider ned
teilweise darfst es auch dann ned hinlegen (bin da scho ermahnt worden, das spiel doch bitte zu ende zu spielen...)
Soolbrunzer, 21. September 2015, um 16:38
Der Vater eines Schafkopfkumpels hatte einstmals - so erzählt er - mal einen Sie und war so euphorisiert, dass er sofort aufgelegt hat. Die Kollegen (Gräüzbangerdsköübf, elendigliche!) wollten hernach nicht zahlen, weil er keine ordnungsgemäße Ansage gemacht haben soll. Sie gingen (selbstredend!) im Streit auseinander und der Vater meines Kumpels hat nie mehr Schafkopf gespielt... und wenn der Blitz die drei Kollegen bis jetzt noch ned beim Scheißen troffen hat, soll er des bittschön schleunigst nachholn...
^^soviel zum Thema "professionelles Spiel, aber ned verbissen"...
Soolbrunzer, 21. September 2015, um 16:44
Ja sach, Muina, gell, Du gibst Kurse in der Schafkopfschule? Was kommen denn da für Leut', würd' mich mal interessieren... z.B. frustrierte Sauspiel-User? ...oder Leut', die ihren Lebensunterhalt bei Preisschafkopfturnieren verdienen wollen?
Ach, und lehrt ihr auch Sonderspiele, z.B. gibt's "Farbwenz"- oder "Bettel"-Workshops so neben der reinen Lehre her?
Soolbrunzer, 21. September 2015, um 16:57
Ach und noch was, Muina... für de "Dipferlscheißer" sollte man als unverlierbares Blatt auch z.B.
für einen unkaputtbaren Bettel erwähnen^^Oachekine, 21. September 2015, um 23:48
edmuina: Ein Sie-Blatt kannst schon durch Spielfehler verlieren. Wennst nämlich "weiter" sagst und dann einer einen Wenz mit 4 Sauen spielt z.B.
billie_the_clou, 22. September 2015, um 00:03
Wer von den "Hardcore-Spielern" weiterspielen möchte, kann das ja gegen das aufgedeckte Blatt des Spielers tun!
Und dass jd. bei einem "Sie-Blatt" weiter sagt, des is ma ja ned amol hier passiert - und da is mir scho viel widerfahren!
Oachekine, 22. September 2015, um 00:19
Wie oft warst du denn schon mit einem Sie-Blatt am Tisch?
billie_the_clou, 22. September 2015, um 00:37
Keine Ahnung.
Ein Weiter bei einem Sie-Blatt wär mir aber in Erinnerung.
Soolbrunzer, 22. September 2015, um 01:06
Nee, also net falsch verstehen... meine Frage war nicht als Foppen, sondern durchaus ernsthaft zu verstehen... mich interessiert durchaus, welche Klientel so zur SchaKoSchu geht und ob sich auch Kurse mit den Off-Standard-Varianten beschäftigen... ich hatte den Muina scho so verstanden, dass er dort (?) Kurse gibt, was ja jetzt nix ehrenrührigs is...
"weiter" bei nem Sie-Blatt... in der Tat, sowas würde man nicht vergessen... mein persönliches Highlight war ein Wenz-Tout eines (nüchternen!) Kollegen, bei dem mich aus meinem Blatt der Eichelunter anstrahlte wie nie zuvor... blieb die Frage, ob es moralisch statthaft von mir war, ein Kontra zu geben... aber ich schweife ab...