Tratsch: Nazipack und Islamisten: Waren 70 Jahre umsonst?

Hexenmeister, 27. Juli 2016, um 13:48

Was wäre denn wenn alle anderen Nationalitäten und Hautfarben "Krautfresser" zu Euch sagen?
wär doch auch okey oder?

Hexenmeister, 27. Juli 2016, um 13:53

glaub i dir ned

Soizhaferl, 27. Juli 2016, um 14:07

Naja, das problem dabei ist, dass das "ohne Wertung" eben nicht funktioniert - nicht wegen dir nicht, sondern weil Worte eben nicht einfach so "neutral" sind oder sein können.
Wenn ich jemand "Arschloch" nenne, werde ich dem Richter auch nur schwer erklären können, dass das für mich ganz persönlich aber nix Böses meint.

Eben deswegen, weil das "niger", das erstmal (einigermaßen) ohne Wertung die Hautfarbe beschrieb, dann als "Neger" hauptsächlich die Kombination aus "Hautfarbe = minderwertig" beschrieb, lässt es sich nicht trennen. So. Und bei diesem Stand versucht eine Gemeinschaft von Schwarzen (die gar keine Gemeinschaft wäre, wenn nicht - siehe oben), die sowieso - völlig egal, was sie vereint oder trennt oder ob sie wollen oder nicht oder was sie für bauchaufschwünge machen, um das zu ändern) ALS Gemeinschaft gesehen werden, das zu beschreiben, was sie als Gemeinschaft definiert.
Zum beispiel: der gemeinsame "ursprung" aus der Sklaverie in den USA, immer wieder erlebte Diskriminierung, aber auch Küche, Musik usw. Also eben die KULTURELLEN Eigenschaften, die sich als Gemeinsamkeit entwickelt haben. Die eine BIOLOGISCHE Eigenschaft, die Hautfarbe*, ist nicht "wegzukriegen". (Was den Rest anbelangt, durchaus; etwas plattes Beispiel: Es gibt ja sehr wohl Schwarze, die keinen Rap mögen, keine Gospels singen, keine Okraschoten kochen und nicht "yo, nigga!" sagen. (also wirklich sehhr platt; ich will schwarze Kultur in den USA nun bitte nicht nur darüber definieren, gell).) Also benennt man sich nach dem, was ohnehin alle als erstes wahrnehmen.

*über die man durchaus etwas streiten kann; von "nachtrabenschwarz" bis "kaffee mit ganz viel Milch" gibts ja da alles, ebenso wie wir nicht "weiß" und Asiaten nicht "gelb" sind. Mal ganz davon abgesehen, dass in louisiana oder so eine Stammbaumsuche nicht nach kirchchenbuch, sondern nach realen Verbindungen im bett schon oft ergeben würde, dass Jim o'Brian mehr schwarze und Lucy Freeman mehr weiße Vorfahren hatte, als sie denken...

Hexenmeister, 27. Juli 2016, um 14:09

Ist verständlich!
Aber warum sollte Dich jemand als Rassist bezeichnen?

Soizhaferl, 27. Juli 2016, um 14:10

"auch "weißer" oder sonstwas stört mich überhaupt nicht, dennoch ist nachvollziehbar, dass es andere stört und auch warum.
"

Wenn bei "Weißer" dumm, minderwertig, tierisch u.ä. mitschwingen würde, dann sähe es anders aus...

Die Logik von "der ist schwarz, der halt weiß, wo ist das Problem?" geht eben nicht auf, weil das eine negativ, das andere positiv behaftet ist.

steffekk, 27. Juli 2016, um 14:17

riegele attraktiv wirken wollte ich dadurch auch nicht, des bin ich ja eh schon.

ich bin eher so auf meinem raubtierfilm derzeit -

RRRRRAAAAAAARRRRRR

steffekk, 27. Juli 2016, um 14:19

Sylvie - Sylvieschatz jetzt meld dich halt au oder ?

Hexenmeister, 27. Juli 2016, um 14:20

Die Amerikaner sind da schon komisch.
Denn ich glaub nicht, dass bei Denen Sportler wie
Micheal Jordan, Magic Johnson, Mohammed Ali usw.
überhaupt als dunkelhäutige Menschen registriert werden.

steffekk, 27. Juli 2016, um 14:29

ich find auch das Schwarzer das schlimmere Schimpfwort ist

Ex-Sauspieler #419868, 27. Juli 2016, um 14:35

Etz werds wieda politisch. ^^

Ex-Sauspieler #419868, 27. Juli 2016, um 14:39

Kami - stimmt, in dem Zusammenhang ist die Hautfarbe tatsächlich entscheidend.

Soizhaferl, 27. Juli 2016, um 15:00
zuletzt bearbeitet am 27. Juli 2016, um 15:01

Historisch gesehen ist von rassentheoretischen Texten über den allgemeinen Sprachgebrauch, wie er sich z.B. in zeitungen, auf Plakaten, in Tagebüchern usw. nachweisen lässt, bis zu dem fruchtbaren Lied von den 10 kleinen Negerlein "Neger" DAS Wort, das "Hautfarbe=minderwertig" transportiert.
Das Wort Schwarz (bzw. Black) tut das nicht. Von der reinen Wortbedeutung nach lexikon gebe ich dir recht, es sieht erst mal unlogisch aus, aber das eine Wort hat nun mal diesen Kontext (und kriegt ihn nicht mehr weg), das andere nicht.

Davon mal abgesehen: Wenn eine Mehrheit der Kleinwüchsigen "kleinwüchsig" als diskriminierend empfände und in Zukunft lieber "Wichtel" genant werden möchte, fände ich persönlich das auch nicht logisch, aber das is doch dann egal...

faxefaxe, 27. Juli 2016, um 15:16

Und Kami: "da muss ich gar nicht nachdenken." :-)

Soizhaferl, 27. Juli 2016, um 15:21

also, erstens: gerngschehn.

Zweitens: "es gibt einfach Fragen auf dieser Welt, die werden einem von niemandem beantwortet"
Nö, hab ich doch.

drittens: "Im Prinzip geb ich dir jetzt recht, dass nun auch ned mehr weißt und die Erklärung find ich ebenfalls unlogisch,

aber das ist doch dann egal..."

Äh, nein, das ist ein Mißverständnis: ich habe darauf hingewiesen, dass es mir - auch WENN ich nicht verstünde, warum das gewünscht wird - schon wichtig ist, die "gewünschte" Bezeichnung zu nehmen.

Das hat aber mit dem speziellen Fall - in dem ichs durchaus verstehe und evrsucht aheb zu erklären - nix zu tun.

Ex-Sauspieler #419868, 27. Juli 2016, um 16:18

Und mir sagn zum Negerkuss seit jeher Bumskopf. 😎

Soizhaferl, 27. Juli 2016, um 17:36

Des is aber dann bumsistisch^^

faxefaxe, 28. Juli 2016, um 09:23

Wenn ich mal eine Zwischenmeinung äußern darf, um wieder zum Thema zurückzukehren. Ich glaube, wir bekommen die aktuellen Probleme nur in den Griff, wenn:

- die einen akzeptieren, dass es viele Moslems bei uns gibt, ob ihnen das gefällt oder nicht. dass die jüngsten Attentate nicht von Flüchtlingen begangen wurde, die nach der Grenzöffnung zu uns kamen. dass beim Amoklauf sieben Moslems getötet wurden von einem rechtsradikalen Deutschen, dass es auch viele andere Ursachen für Terror und Amokläufe gibt; dass die Zeiten global unsicherer geworden sind und dies nicht an Merkel liegt; dass man auch Flüchtlinge aufnehmen muss, wenn es gewisse Risiken erhöht; dass es Strategie des IS ist, die Stimmung gegen Moslems zu schüren, damit noch mehr radikalisiert werden und dass es gefährlich ist, ihm auf den Leim zu gehen, in dem man alle unter Generalverdacht stellt.

- und die anderen akzeptieren, dass durch den Zuzug von sehr vielen Flüchtlingen im vergangenen Jahr das Leben in Deutschland etwas gefährlicher geworden ist; dass Islamismus etwas mit Islam zu tun hat; dass wir erstmal besser nicht mehr zu viele weitere Moslems aufnehmen, sondern versuchen, die bisherigen zu integrieren; dass wir härter durchgreifen müssen, wenn jemand gegen unsere Regeln verstößt; dass wir mehr Polizei, mehr Vorratsdatenspeicherung, mehr Geheimdienste brauchen; dass "die Moslems", die keine Islamisten sind, viel klarer sich distanzieren und gegen die Radikalisierung arbeiten müssen.

nur meine Meiung :-) Derzeit sind beide Seiten bockstur. Ansonsten finde ich unsere Gesellschaft bislang aber erfreulich robust.

krattler, 28. Juli 2016, um 09:27

"dass wir erstmal besser nicht mehr zu viele weitere Moslems aufnehmen"
hier würde ich gerne um eine genauere definition bitten....
erstaunlicherweise sind die meisten hilfesuchenden muslimischen glaubens, der nach wie vor als friedliche religion einzustufen ist.....

Soizhaferl, 28. Juli 2016, um 09:38

"dass die Zeiten global unsicherer geworden sind"

Sind sie? Ich halte das für ein Wahrnehmungsproblem. Was etwa die Durchstezung von Menschenrechten, das Verhältnis Frieden/Krieg, den Hunger in der Welt angeht (und bspw., siehe den link von neulich, die Zahl der Terrortoten in Westeuropa), steht die Welt heute wesentlich besser da, als sie das in den letzten 100 jahren tat. Deswegen muss man sicher nichtd as Paradies auf Erden ausrufen, aber das ist schon immer auch ein bissl - wie du, faxe, ja auch schon beklagt hast - die "ph gott, morgen geht die Welt unter!!!"-Haltung.

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