Bierschinken, 25. November 2024, um 17:53
zuletzt bearbeitet am 25. November 2024, um 17:55
Es gibt sie, diese sagenumwobenen Gestalten, die das Schafkopf-Universum in seinen Grundfesten erschüttern. Sie sind nicht nur Mitspieler, sondern Phänomene – die Dummklopfer, Selbersucher, Mutterbeleidiger und Pausenknopf-Drücker. Jeder von ihnen bringt eine ganz eigene Form des Chaos an den Tisch. Zeit, ihnen eine gebührende Würdigung zu verleihen!
Dummklopfer: Der Prophet ohne Karten
Der Dummklopfer ist der Nostradamus des Schafkopfs. Er klopft, als hätte er die Zukunft gesehen – leider aber nicht seine eigenen Karten. Kein Ober, kein Unter, nicht mal eine halbwegs brauchbare Farbe? Egal! Klopfen ist schließlich ein Lebensgefühl. Man munkelt, sie glauben fest daran, dass Fortuna höchstpersönlich ihnen im nächsten Stich ein Wunder beschert. Der Rest des Tisches? Verzweifelt. Aber hey, wenigstens sorgt der Dummklopfer für Unterhaltung – und für reichlich Punkte beim Gegner.
Selbersucher: Der einsame Wolf
Ah, der Selbersucher! Ein Spieler mit einer Taktik so revolutionär wie ein Dreirad auf der Autobahn. Warum die Rufsau Andere suchen lassen, wenn man sie gleich selbst suchen kann? Schließlich ist Vertrauen überbewertet. Dass er damit das eigene Team sabotiert? Nebensache! Vielleicht hofft er insgeheim darauf, dass sich die Rufsau plötzlich in einen Trumpf verwandelt. Die Realität? Ein kollektives Kopfschütteln und die stille Frage: „Warum?“
Mutterbeleidiger: Der Chat-Krieger
Der Mutterbeleidiger ist der wahre Poet des digitalen Zeitalters – allerdings einer ohne Manieren und mit einem Vokabular, das selbst einem Seemann die Ohren bluten lässt. Seine Spezialität: kreative Beleidigungen im Chat, vorzugsweise in Kombination mit orthografischen Katastrophen. „Ich **** deine Mudda“ – ein Klassiker! Dass er damit gegen jeden Anstand (und meist auch gegen diverse Gesetze) verstößt? Nebensache. Hauptsache, er hat das letzte Wort – auch wenn es „gesperrt“ lautet.
Pausenknopf-Drücker: Der Meister der Unterbrechung
Und dann gibt es noch den Pausenknopf-Drücker – den Zen-Meister des Spiels. Während andere mit Strategie und Tempo glänzen wollen, bringt er alles zum Stillstand. Warum? Vielleicht muss er schnell die Katze füttern, vielleicht hat er den Ofen angelassen – oder vielleicht genießt er einfach das süße Leid seiner Mitspieler. Die Pausenfunktion ist sein Schwert, und er schwingt es gnadenlos. Die anderen am Tisch? Sie altern um Jahre und fragen sich: „Ist das hier Schafkopf oder eine Geduldsprobe?“
Und ganz hintendrein watschelt noch ein Fünfter - Quasi der Fußgänger der Apokalypse
Der Kartengeber-Verschwörungstheoretiker
Eine ganz besondere Spezies. Für ihn ist klar: Der Mischalgorithmus wird von Echsenmenschen kontrolliert! Warum sonst bekommt er immer schlechte Karten? Natürlich nur deshalb, weil er keinen Premium-Account hat. Denn wie jeder weiß: Nur zahlende Spieler bekommen gute Blätter! Ob das stimmt? Egal! Hauptsache, man hat jemanden zum Beschuldigen.
In diesem Sinne: Ein Hoch auf die vier Reiter der Schafkopf-Apokalypse! Mögen sie uns weiterhin zum Lachen (und Weinen) bringen!
hallertau1, 25. November 2024, um 18:12
Tja Bierschinken - in mancher Hinsicht triffst den Nagel auf den Kopf! Die Pausendrücker bringen einen vielleicht dazu, dass man verwirrt wird - weißt sicher warum.....und diejenigen, die einfach verschwinden, weil es sein kann, daß
sie das Spiel verlieren! Ich glaube nicht, daß da jedesmal das Internet schuld ist....
Kartengebertheoretiker hoffen, dass sie herausfinden, Warum man schlechte Karten bekommt.
Die apokalyptischen Reiter treiben weiterhin das schlechte Spiel....
Ex-Sauspieler #580037, 25. November 2024, um 18:18
@Bierschinken: 2
faxefaxe, 25. November 2024, um 18:21
zuletzt bearbeitet am 25. November 2024, um 18:25
Meine Beobachtung ist eher, dass Leute, die das Wort „Dummklopfer“ benutzen, meist selber ziemlich dumm sind. :-)
den Bierschinken kenne ich nicht, daher kann er eine Ausnahme sein. Der bringt das ja lustig.
edit: habe jetzt erst sein Profilbild gesehen, er ist nicht selber dumm :-)
hallertau1, 25. November 2024, um 18:25
Den Begriff Dummklopfer benütze ich nicht, obwohl es mache gibt, die den Namen verdienen. Z B.mit zwei kleinen Trümpfen klopfen..... Aber da regen sich andere auf....
Hexenmeister, 25. November 2024, um 20:11
Dazu brauchst du keinen Pausendrücker!
faxefaxe, 25. November 2024, um 20:24
Wo wir gerade bei den apokalyptischen Reitern sind: Ärgern tut mich eigentlich immer erst der zweite, der aussteigt, wenn einer seine Verbindung verliert oder abhaut.
MeisterRudi, 25. November 2024, um 20:40
Ich bleib so wie ich bin, nur weil es andere schon stört
Recherl64, 26. November 2024, um 07:26
Hopp, hopp, der Galopp durchs Universum ohne Erschütterung wäre ein langweiliger und das Forum tot! Also.........
hallertau1, 26. November 2024, um 09:09
zuletzt bearbeitet am 26. November 2024, um 09:10
Vorhin hat einer geschrieben dass er in den USA ist und die Verbindung ist abgebrochen. Dann hat er es nicht mehr probiert. Sry. Ok
Bierschinken, 26. November 2024, um 09:14
zuletzt bearbeitet am 26. November 2024, um 11:09
Die Taxonomie des Dummklopfers: Eine wissenschaftliche Annäherung an das Phänomen des „Dummklopfers“
Den Begriff „Dummklopfer“ nehme ich bei Sauspiel als ein geflügeltes Wort wahr, das meist mit einem Augenrollen oder einem tiefen Seufzer ausgesprochen wird. Doch dieser Ausdruck ist, bei aller Würze der Schafkopf-Sprache, nicht nur beleidigend, sondern auch wenig differenziert. Um diesem komplexen Phänomen gerecht zu werden, schlagen wir eine neutralere Bezeichnung vor: Klopf-Kamikaze.
Doch wie in jeder guten Taxonomie gibt es auch hier Unterarten, die sich durch ihre spezifischen Eigenheiten auszeichnen.
Die Unterarten des Klopf-Kamikaze:
Der Wenzklopfer: Glaubt nicht an Mathematik
Der Wenzklopfer ist ein besonderer Fall. Er klopft mit Karten, die bestenfalls für einen mittelmäßigen Wenz reichen – oder auch gar nicht. Warum? Weil er fest davon überzeugt ist, dass „irgendwas schon gehen wird“. Mathematik? Wahrscheinlichkeiten? Ach was! Dass die Kartenverteilung im Schafkopf mathematisch begrenzt ist, interessiert ihn nicht. Für ihn gilt: „Beim Wenz spielt man Ässe oder hält die Fresse“ – aber nur für andere.
Der Dauerklopfer: Tarif-Erhöher
Der Dauerklopfer hat eine Mission: Er will den Tarif erhöhen – koste es, was es wolle. Ob seine Karten dafür geeignet sind oder ob die anderen Mitspieler überhaupt Lust auf höhere Einsätze haben, interessiert ihn nicht. Er klopft einfach immer und überall. Für ihn ist Schafkopf kein Spiel der Strategie, sondern eine Frage des Geldbeutels. Dass er dabei oft mehr verliert als gewinnt? Nebensache. Hauptsache, es geht um „was G’scheits“. Die anderen am Tisch? Sie wünschen sich still einen Pausenknopf-Drücker herbei
Der Reflexklopfer: Nachmacher aus Prinzip
Der Reflexklopfer ist die vielleicht faszinierendste Unterart des Kamikaze-Klopfers.
Seine Motivation? Pure Nachahmung. Hat der Spieler vor ihm geklopft? Dann macht er das auch! Warum? Keine Ahnung – vielleicht aus Gruppenzwang oder weil er denkt, dass das zum guten Ton gehört. Der Reflexklopfer handelt impulsiv und ohne jede Strategie. Seine Karten könnten genauso gut aus reinen Luschen bestehen – das spielt keine Rolle. Für ihn ist Klopfen wie Gähnen: ansteckend und völlig unkontrolliert.
Und? Welche Unterarten habt ihr erlebt?
Bierschinken, 26. November 2024, um 10:36
Ja, Titel: Schrödingers Sau: Quantenmechanische Betrachtungen des Schafkopf-Universums
viehweide, 26. November 2024, um 10:38
...schlimm sind natürlich die Wenzklopfer, vor allem wenn sie dann einen Wenz spielen....
...aber mehr Blödes fällt mir jetzt nicht ein, das kann der Bierschinken besser....
astro, 26. November 2024, um 12:20
Viehweide, dazu hab ich einen Kommentar in meinem Gästebuch. Auf nen Wenz geklopft, den Wenz gespielt und den Wenz auch noch gewonnen. So was blödes aber auch...
faxefaxe, 26. November 2024, um 12:23
Wenzleger sind eh die effektivsten (wenn man nicht gerade Rentner spielt) :-)
Huftelkrop, 26. November 2024, um 13:46
Sigmund ich bin ganz dein, wo ist die dummleger couch für tiefere analysen?
gasso, 26. November 2024, um 14:19
zuletzt bearbeitet am 26. November 2024, um 14:26
@faxe, nur zur info, es gibt genügend Junge die mehr als defensiv und sauschlecht spielen. Rentner ärgern macht dir wohl Spaß.
Ex-Sauspieler #580037, 26. November 2024, um 14:50
Das ist doch nur vorgezogene Rache, weil er weiß, dass er später mal von jüngeren geärgert werden wird
faxefaxe, 26. November 2024, um 15:39
Gegen Rentner habe ich gar nix. :-)
nur die „früher bei uns war alles besser“- und „nur so wie wir es früher gemacht haben ist es richtig“-Mentalität wird bei mir immer auf Spott stoßen!
Bierschinken, 26. November 2024, um 15:42
zuletzt bearbeitet am 26. November 2024, um 15:45
Hach, die goldenen Jahre des Rentnerlebens - eine Zeit, in der man endlich die wahren Freuden des Daseins genießen kann, wie zum Beispiel das ehrwürdige Schafkopfspiel.
Während die Jugend von heute mit ihren Smartphones herumfummelt und sich in asozialen Medien verliert, haben wir 'Rentner' die Weisheit des Alters auf unserer Seite, wenn wir uns an den Kartentisch setzen.
Die unschlagbaren Vorteile des Rentner-Schafkopfens:
Zeitliche Flexibilität: Wir müssen uns nicht mit lästigen Arbeitszeiten herumschlagen. Schafkopf kann von morgens bis abends gespielt werden - oder bis zum nächsten Morgen, wenn uns danach ist
Lebenserfahrung: Jahrzehnte des Kartenspiels haben unsere Fähigkeiten geschärft. Die Jugend mag schneller denken, aber wir wissen auch mit zwei promille noch, wann wir eine Sau ausspielen müssen.
Finanzielle Freiheit: Dank unserer bescheidenen Renten können wir es uns leisten, ein paar Euro beim Spiel zu riskieren. Die Jugend muss ihr Geld ja für "wichtige" Dinge wie Avocado-Toast ausgeben.
Soziale Kompetenz: Während die Jugend ihre Kommunikationsfähigkeiten durch Emojis verkümmern lässt, pflegen wir echte Gespräche - natürlich nur zwischen den Spielen.
Gedächtnistraining: Schafkopf hält unser Gehirn fit. Die Jugend mag zwar besser mit Technologie umgehen können, aber können sie sich merken, wer den letzten Stich gemacht hat?
Tradition bewahren: Wir halten eine jahrhundertealte Tradition am Leben, während die Jugend von einem Trend zum nächsten hüpft. In 50 Jahren wird sich niemand mehr an "Fortnite" erinnern, aber Schafkopf wird ewig bestehen.
Fear of Missing Out? Nicht bei uns! Wir wissen genau, wo wir sein wollen: am Kartentisch mit ein paar Halben und Kurzen.
Aber keine Sorge, liebe Jungspunde, in ein paar Jahrzehnten werdet auch ihr die Freuden des Rentner-Schafkopfens entdecken - vorausgesetzt, ihr habt bis dahin nicht verlernt, wie man echte Karten in der Hand hält.
faxefaxe, 26. November 2024, um 15:53
Nur, um hier Begriffsverwirrung zu vermeiden:
wer mit Farbwenz spielt, spielt keinen Rentnerschafkopf, egal, wie alt er ist :-)
Ex-Sauspieler #580037, 26. November 2024, um 16:00
@Bierschinken, bei Thema Gedächtnistraining sollte man den Punkt "wissen, wer mit geben dran ist" nicht vernachlässigen