Ex-Sauspieler #146629, 11. August 2010, um 03:05
also schafkopfa wird dank sauspiel.de als bairisches kulturgut ohne zweifel überleben. aber manchmal treffen sich real im wirtshaus nur DREI kartler; statt einen "dreier-schafkopf" zu machen, hat man früher einen "wallach" gspuit, also ein spiel um stiche, nicht um augen! aber dieses spiel scheint echt als kulturgut auszusterben - als ich vor wochen aus der fremde nach längerer zeit daheim bei meinen eltern im wirtshaus war, hieß es von den jüngeren leuten nur: "das spiel kenne ich nicht!"
der fred geht hier nicht um eine konkurrenz zum schafkopf, sondern allein darum, dass bestimmte kartenspiele einfach nicht wegen wegsterbender spieler aussterben sollen aus der bayrischen kultur". wer kann denn heute noch "grasoberln", "bier aushandeln", oder "wattn"? dank sauspiel wurde zumindest die königin des boarischen kartelns gerettet! bitte gebt eurén nachkommen das wissen um diese spilee mit - meine tochter kann die, neben schafkopfen, aber findet keine mitspieler! so verschwindet regionale kultur im eu-einerlei!
Ex-Sauspieler #146629, 11. August 2010, um 03:07
tippfehler gehören dem finder!
edmuina, 11. August 2010, um 09:43
Korrektamente!
I weiss leider ned obs es irgendwo no gibt, aber bei uns in der Gegend is des Tarocken bereits komplett ausgestorben. Obwohls früher verbreiteter gewesen sein soll als des Schafkopfen.
Wallacha werd allerdings scho no öfter gspielt, und es gibt sogar no vereinzelt Turniere
agnes, 11. August 2010, um 09:52
In Österreich ist Tarock doch no immer recht beliebt, oder? Die Karten sieht man da noch ziemlich oft. Ganz im Gegensatz zu hier…
Glubberer73, 11. August 2010, um 11:03
Bei uns (Raum Regensburg) wird schon noch öfter gewallacht.
Habs selber schon ein paar Leuten gelernt (spontan fallen mir sieben ein).
Wir spielen fast jeden Mittwoch 1-2 Stunden nachm Sport. Weil in unserer Mannschaft außer mir nur einer Schafkopf kann, eben meistens Wallach, hin und wieder auch Watten oder Böhmisch Watten (Kuddeln).
Hoffe Du bist zumindest hinsichtlich unserer Region wieder etwas beruhigt schnointreiba. :-)
Glubberer73, 11. August 2010, um 11:08
Uuups, seh grad, Du bist ja auch aus Regensburg....
Na ja, evtl. warst blos im "falschen" Lokal?
Welches is denn des lokal Deiner Eltern?
Eisensack, 11. August 2010, um 16:10
Wallacha ist bei uns immer angesagt, wenn da Vierte Verspätung hat oder ewig aufm Klo hockt. Sehr interessantes Spielchen, bei dem es oft an grenzenloser Selbstüberschätzung nicht mangelt. Nur auf Dauer könnte ich das nicht spielen, ist irgendwie fad, da is sogar da Dreier Schaffkopf no besser. Da Vorteil für zwischendrin is aber eindeutig, da man 7er und 8er nicht rauspflügen muß aus dem Packl. Und beim ersten Schaffkopf Spiel nach der Wallach Pause hat auch meistens einer a Solo oder mindestens an Farbwenz, wenn ned gscheit gmischt worden ist ;-)
frakturfreak, 11. August 2010, um 17:40
zuletzt bearbeitet am 11. August 2010, um 17:46
@Agnes Das Bayrische Tarock und das in österreichische haben bis auf den Namen nicht viel gemein. Das bayrische Tarock ist eher wie Skat, nur einfacher, wird mit 36 Karten gespielt, also mit 6en als zusätzlichen Luschen. 11 Karten pro Spieler, 3 im Stock. Das Reizen gestaltet sich darin, in 5er Schritten die zu erreichende Augenzahl zu erhöhen.
Für das Österreichische Tarock, von welchem es sehr, sehr viele Varianten gibt, braucht man spezielle Spielkarten. Neben den üblichen französischen Bildkarten gibt es da noch den Cavall, einen Reiter, der zwischen Dame und Bube eingeordnet ist, in den schwarzen Farben gibt es 10 bis 7 als Zahlenkarten, in den roten As bis 4. Zusätzlich dazu gibt die Tarocks, 21 durchnummerierte Trumpfkarten und als höchsten Trumpf den Sküs. Die Punktezählung der Kartenwerte ist etwas kompliziert, Könige zählen 5, Damen 4, Cavalls 3, Buben 2, Trullstücke (Die Tarocke XXI (Mond), I (Pagat) und der Sküs) zählen jeweils auch 5, Zahlenkarten zählen 1. Jedoch werden immer die Werte von 3 Karten zusammengezählt, und davon 2 abgezogen.
Sehr beliebte Varianten in Österreich sind Königrufen und Zwanzigerrufen (Zählung ohne die Subtraktionsregel und reduziertes Kartenblatt), bei denen es darum geht einen König, bzw. einen Tarock als Spielpartner zu rufen, bzw. ein Solo zu spielen, da haben diese Spiele schon wieder irgendwie was mit Schafkopf zu tun. Jedoch gibt es beim Königrufen auch viele Sonderprämien, und das Spiel wird nicht verloren, indem man Zusatzansagen nicht erfüllt, z. B. wenn man, obwohl angesagt, den letzten Stich nicht mit dem kleinsten Tarock macht, trotzdem genug Augen hat, oder bei angesagtem valat (schwarz) nicht schwarz macht. Im Großen und Ganzen am Ende eine große Punkteverrechnerei.
Die einzige in Deutschland gespielte Variante ist das Cego in Baden, dessen Karten sich auch wiederum von den österreichischen Tarockkarten unterscheiden, denn dort sind die Tarocks mit arabischen Zahlen durchnummeriert.
Neben diesen Tarocks gibt es dann auch noch Großtarock mit 78 Karten (54 Zahlenkarten + Tarocks), und Spiele mit italienischen Farben anstatt französischer.
http://de.wikipedia.org/wiki/Bayerisches_Tarock
http://de.wikipedia.org/wiki/Tarock
http://de.wikipedia.org/wiki/Königrufen
http://de.wikipedia.org/wiki/Zwanzigerrufen
http://de.wikipedia.org/wiki/Cego
http://de.wikipedia.org/wiki/Französisches_Tarock
http://de.wikipedia.org/wiki/Troggu
http://de.wikipedia.org/wiki/Troccas
PS.: Agnes schau doch mal auf die Packung, wenn du mal Schafkopfkarten im Laden kaufst, da steht doch eindeutig als erstes Tarock drauf ;-).
Ex-Sauspieler #146629, 11. August 2010, um 21:47
danke für die netten beiträge ... welches lokal in r. meinste denne, clubberer?
Glubberer73, 11. August 2010, um 23:51
Ich? Gar keins. DU hast doch geschrieben:
"..als ich vor wochen aus der fremde nach längerer zeit daheim bei meinen eltern im wirtshaus war..."
Und ich meinte dann, das das für Wallachen, Watten usw. evtl. das falsche Lokal wäre?