Schafkopf-Strategie: Ruf - Suchen oder nicht suchen - Hauptsache gewinnen

Deibenker, 04. März 2012, um 19:34

ein Streitthema! Aber ein interessantes

Sitze vor dem Spieler als erster Mann. Habe 10 blank (Wahrscheinlichkeit dass geht ~40% beim langen Tisch). Aber blanke Ass in anderer Farbe. Wenn ich nun nicht gleich suche ist doch die Wahrscheinlichkeit dass der Spieler nicht gleich die Spielkontrolle erlangt viel höher.

Denkansatz:
- der Rufende hat wahrscheinlich mehr Trumpf, wenn sie nicht läuft dann so und so nicht.
- wenn ich die Ass am Anfang spiele, hat der Feind noch nicht seine Fehl frei gemacht.
- wenn gerade der Partner die Ruffarbe frei sein sollte kann er sich freispielen (gewagte Spekulation).
- zum Suchen is ja noch immer noch Zeit.

Einziger Vorteil wäre dass mein Partner sicher weiss wer mit wem spielt.

In welchen Fällen würdet Ihr auf das Suchen verzichten?!

Da_Utzinger_Rudi, 04. März 2012, um 19:59

Manche vergessen auch das des Ziel des Spiels ned is die Rufsau zu stechen sonder mindestens 60 Punkte zu erreichen.

Saugsoch, 04. März 2012, um 20:31
zuletzt bearbeitet am 04. März 2012, um 20:32

Und ich kenn Leute die grundsätzlich *immer* mit dem 10er suchen wenn sie können :)

Ich schreib mal meine Meinung auf:

Welche Logik steckt hinter der Konvention "Nichtspieler sucht -- Spieler spielt Trumpf"?

Je mehr Trumpf noch im Umlauf sind, desto wahrscheinlicher ist es dass ein Nichtspieler die Rufsau abstechen kann. Deswegen wollen die Spieler schnell viele Trumpf aus dem Spiel nehmen, um die Rufsau dann möglichst sicher heimzubringen. Und die Nichtspieler wollen umgekehrt so früh wie möglich suchen, damit -- falls der Partner frei ist -- er noch Trumpf hat zum Stechen.

Natürlich geht es wie von meinen Vorrednern richtig erkannt letztlich nur darum, am Ende 60 Augen zu haben, und es gibt durchaus Situationen wo es von Vorteil sein kann nicht zu suchen.
Warum ein blanker 10er hier aber groß den Ausschlag geben soll leuchtet mir nicht ein.
Das große Problem dabei ist, dass der Partner denkt man wäre frei und sich womöglich unnötig verausgabt um an den Auswurf zu kommen.
Genau das ist mir in der von Tecumseh beschriebenen Situation auch schleierhaft: Woher soll der Partner riechen soll dass ich Plan B spiele (und eben nicht darauf warte dass die Ruffarbe kommt)?

Deibenker, 04. März 2012, um 21:30

Wenns klappt Held wenn nicht - "Deppen gibt es immer wieder". :-)
Ich denk aber dass es - Voraussetzung die Spieler wissen dass man teils "unkonventionell" vorgeht Vorteile bringen kann. (Spieler in der Defensive)
Und wenns schief geht hat man oft 40 statt 50 Punkte...

krattler, 04. März 2012, um 21:49

tut jedesmal weh mit dem blanken 10er zu suchen... aber jedesmal wenn ichs nicht getan hab, hat sichs noch mehr gerächt....aber wie utzi schon schreibt....

Saugsoch, 04. März 2012, um 22:19
zuletzt bearbeitet am 04. März 2012, um 22:30

Tecumseh:
> Vorteil:
> -Ich zwinge evtl den Spieler zu
> unkonventionellem Spiel (Ruffarbe abwerfen
> z.B.)

Dass es Situationen gibt wo es ein Vorteil ist die Spieler zu täuschen, damit geb ich dir recht.

> Das geht eigentlich auch nur mit Mitspielern die
> das auch kennen und zumindest die Möglichkeit
> erwägen.

Das verstehe ich nicht recht. Was soll denn ein Mitspieler der unkonventionelles Spiel in Erwägung zieht anders machen als ein völlig ahnungsloser Spieler? (Außer dass er am Ende vielleicht nicht rummault.)

Es ist doch trotzdem aus Sicht dieses Spielers nicht unwahrscheinlich, dass der Partner die Ruffarbe frei ist. Und damit wird er versuchen an den Auswurf zu kommen, und er wird dann auch Suchen. Denn der Vorteil einer abgestochenen Rufsau ist zum Greifen nah, das ist eine klare Perspektive.

Saugsoch, 04. März 2012, um 22:59

Danke für das Beispiel. Verstanden hatte ich deine Idee schon.

Was ich meine in deinem Beispiel:

Selbst wenn ich eingeweiht bin und in Erwägung ziehe dass du evtl. die von dir oben angesprochene Strategie verfolgst: Mir fällt spontan keine eigene Kartenhand ein, wo ich nicht ohne langes Nachdenken sofort suchen würde. Denn dass du trotzdem die Ruffarbe frei bist ist nicht unwahrscheinlich, und dann sind das i.d.R.mindestens 15 Punkte frei Haus. Und im anderen Fall ist kein so unmittelbarer Profit erkennbar. Wenn die Spieler nicht totale Anfänger sind werfen sie typischerweise einen Unter rein beim Schelln-Nachspiel., d.h. dein Freiwerfen besteht darin den Gegnern den Eichel 10er reinzuschmieren (um in der Ausgangssituation des Fragestellers zu bleiben). Und dann muss ich es immer noch schaffen nochmal an den Auswurf zu kommen, und zwar bevor dir die Trumpf ausgehen...

D.h. der einzige Unterschied den ich sehe ist: Ich kann nach dem erfolglosen Suchen sagen "Ich habs geahnt..."

faxefaxe, 05. März 2012, um 08:23

Auf Eure differenzierte Argumentation antworte ich mal trotzdem mit einem platten:
"aber Dein Mitspieler wird halt narrisch, wenn er frei ist und dann nicht mehr zum Stechen kommt"

Saugsoch, 05. März 2012, um 08:26
zuletzt bearbeitet am 05. März 2012, um 09:52

Ich widerspreche dir ja nicht darin, dass es in einer hoffnungslosen Situation schon einerlei ist, wie man das Spiel konkret verliert, bzw. an welchen Strohhalm man sich konkret klammert.
(Die Erfolgsaussichten von deinem Trick 17 erscheinen mir ähnlich abstrakt wie die Hoffnung darauf, dass der Partner vielleicht doch einfach Trumpf frei ist und Rufsau + 10er mit einer Herzschmier einräumt.)

Worin ich dir widerspreche ist die weiter oben gemachten Aussage
> Das geht eigentlich auch nur mit Mitspielern die
> das auch kennen und zumindest die Möglichkeit
> erwägen.

Weil ich wie gesagt denke, dass ich auch als eingeweihter Partner in dieser Situation (also dass du vorher am Auswurf nicht gesucht hast) immer suchen würde, denn die gestochene Rufsau ist bei der vorliegenden Aussicht auf einen freien Partner einfach der greifbarste Strohhalm.

Ex-Sauspieler #106145, 05. März 2012, um 09:46

ohne alles gelesen zu haben:
in der regel plöd, weil
1 ich meinen partner zu schnellem und letztendlich blöden einstechen zwinge (schnelles suchen)
2 der infogehalt von nicht suchen gewaltig sinkt!
frei oder doch nicht?
von mir nur extrem selten praktiziert

Saugsoch, 05. März 2012, um 10:33
zuletzt bearbeitet am 05. März 2012, um 10:34

senego:
> 2 der infogehalt von nicht suchen gewaltig sinkt!
> frei oder doch nicht?

Stimmt, das seh ich genauso.
Mit jedem mal, wo ich nicht suche, obwohl ich es könnte, verwässere ich das Vertrauen der Mitspieler. Und das will ich nicht, denn wenn ich dann tatsächlich mal frei bin soll mein Partner bitte versuchen möglichst schnell ans Ausspiel zu gelangen um dann zu suchen!

pitanderl, 28. September 2012, um 11:38

Hey ho zusammen. Hier ein Beispiel:#285.806.495
Die Aussage vom Michael war: Wir gewinnen nur, wenn ich nicht suche.
Sehe nur ich das anders? Er ist ein sehr guter Spieler - sonst würde ich nicht mal darüber nachdenken. ;-)

pitanderl, 28. September 2012, um 13:09

Ja stimmt, das hätte ich erkennen "können". :-)
Merci fürs Statement.

Ex-Sauspieler #213041, 28. September 2012, um 13:31

Mit 1 sucht man auch nicht.

pitanderl, 28. September 2012, um 13:41

Liebe Matrixkatze.
Die Meinung dessen, der regelmäßig nach seinen Kommentaren von den starken Spielern in die Schranken verwiesen wird, und danach seine Beiträge löscht, den Rest kann man sich denken.

Ex-Sauspieler #213041, 28. September 2012, um 13:51

Du kannst eben nicht gut spielen, sonst wüsstest ja dass man bei 1 nicht sucht.

Dablecka, 28. September 2012, um 14:01

en garde

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