Ex-Sauspieler #241563, 19. Mai 2012, um 06:52
gibts eigentlich irgendwo eine Übersicht der wichtigsten Taktiken beim Schafkopfen ?'
z.B. spiele als Mitspieler am Anfang nach Möglichkeit immer Trumpf an
oder z.B. als Gegenspieler eben nicht Trumpf
damit man das solchen Spielern an die Hand geben kann, die gerade erst anfangen das Spiel zu lernen.
Helmut, 19. Mai 2012, um 09:21
Doag, 19. Mai 2012, um 09:57
http://schafkopfschule.de/
hier gibts Regeln, Spieltechnik usw....
serave, 19. Mai 2012, um 10:18
http://www.onlineschafkopfen.com/category/schafkopf-strategie/
Ex-Sauspieler #192167, 21. Mai 2012, um 02:17
zuletzt bearbeitet am 21. Mai 2012, um 02:22
also über die regeln kann man geteilter meinung sein.
vor allem
"5.Wann darf gesuchte Farbe vom Mitspieler nachgezogen werden? Wenn die Sau gesucht wurde und der Stich durchgeht, dann ...
Hat man sogar beide Karten der Farbe noch auf der Hand und der eigene Mitspieler sitzt hinten, ist das Nachziehen sogar besser, als Trumpf auszuspielen, da die Gegner den Stich nur über Trumpf bekommen können.
"
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Sry, so ein Blödsinn !
Weil
1. einer der beiden Gegner sticht und der andere spatzt sich ab.
Meistens natürlich gerade in der Farbe, in der der Spieler die Sau besitzt.
2. man überläst dem gegner das spiel.
als spieler muss ich versuchen zu AGIEREN, nicht zu REAGIEREN (ugs.: das Spiel aus der Hand geben)
3. nachspielen kostet die gegner nur 1 trumpf,
bei guten spielern steigt DER ein mit weniger tr und der mit mehr tr spatzt ab.
ergo: der zahlenmäßige trumpfvorteil wird verspielt
zieht der mitspieler trumpf, kostet es spieler 2 tr und gegner normal 2 tr, wobei der spieler sofort stechen kann und weitertrumpfen
(und: trumpf "aus dem verkehr zu ziehen" ist normalerweise ein Anliegen des spielers)
Wenn überhaupt, in den seltenen fällen, wo der Mitspieler nicht Trumpf spielen kann oder will, gerade dann ist es am besten eine ganz andere Farbe zu spielen.
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Warum ?
Weil meistens eine der folgenden Situationen eintritt:
a. Der Spieler ist die Farbe frei und kann
a.1. stechen
a.2. abspatzen
b. Der Spieler hat die passende Sau und kann mit dieser stechen
c. Der Spieler hält 2 von der Farbe und gewinnt - wenn er hinten sitzt - oft daraus einen "Bock", was später so viel wert sein kann wie ein tr oder einen 10er, mit dem er im schluss evtl. stechen kann.
wird aber die farbe sofort vom gegner nachgespielt, kann oft der freund helfen und 2 tr sind weg ohne dass der spieler einen tr verbraucht, das risiko ist zu den vorteilen geringer
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Am schönsten wird's dann, wenn der erste gar noch mit dem 10er rauskommt, oder spielt nach, weil der 10er fehlt...
... so werden große trümpfe klein
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mit dem käse hat man mir schon unverlierbare spiele vernichtet, weil
1. durch das abspatzen das "treiben" erst richtig losging
2. die Gegner dann meine schöne sau gestochen haben und
3. mir am ende die trümpfe ausgingen.
VogelGreif, 24. Mai 2012, um 18:25
zuletzt bearbeitet am 24. Mai 2012, um 18:27
Zitat:..."Weil meistens eine der folgenden Situationen eintritt:..."
Das entscheidende Wort hier ist "meistens".
Fall a: abstechen und abspatzen kann sich der Spieler auch, wenn ich die Ruffarbe nachspiele.
Fall b: Die Asse werden nicht ranzig. Auch besteht das Risiko, dass die Gegner es abstechen oder, dass sie das Ass und der Spieler ne (einzelne) Fehl hat.(Diesen Fall musst du auch betrachten).
Fall c: Das mit dem Bock bei 2 Karten in einer Farbe ist der Vorteil, wenn man so spielt, seh ich ein, den Bock bekommt man aber eventuell auch so, wenn die Gegner anspielen je nach Verteilung.
Wenn man es richtig spielt bietet das Ruffarbe nachspielen (nur und nur wenn der Rufspieler hinten sitzt) in meinen Augen aber den großen Vorteil, mittelmäßige Rufspiele zum Sieg verhelfen zu können (sicher, nicht möglicherweise für den Spieler die Möglichkeit sich abzuspatzen) ohne großes Risiko (Spieler ist frei in seiner Entscheidung).
Spatzt sich ein Gegenspieler in der Farbe ab, in der der Spieler ein Ass hat muss er halt zusehen, die Trumpf zu ziehen. Der andere Gegenspieler muss in dem Fall ja auch erst noch an den Stich kommen.
Ich geh dieses Risiko immer gern ein, wenn ich dem Spieler damit die Möglichkeit einer "freien" Karte bescheren kann...
Wenn ich natürlich gute Trümpfe habe spiele ich die zuerst...
Am besten ist die Konstellation Ruffarbe angespielt - Ruffarbe bekannt - Spieler gibt König - ich mit Ruf Ass und noch einer Karte in der Ruffarbe. Wenn da der 10er noch fehlt hat in der Spieler nicht, sonst hätt er ihn gelegt...
Ergo nachspielen und Schlachtfest.
Ex-Sauspieler #192167, 25. Mai 2012, um 16:27
wenn der spieler hinten sitzt, ist sicher noch der günstigste Fall - aber ja nicht dann (oft erlebt), wenn der nachziehende die restlichen 2 hat:
bsp. mit ShellAs ist gespielt, gesucht und Mitspieler zieht Schell nach (z.B. könig).
A. Gegner sticht mit nem Gras Unter
B. Gegner spatzt Eichel ab
Fall 1: Kostet den Gegner EU oder einen Ober, wenn er ihn haben will - verdammt viel
Fall 2: Spieler hat die Eichel As.
Jetzt MUSS er hohe Trümpfe ziehen, damit der Gegner ja nicht zum Stich kommt,
steht also ab jetzt total unter Druck
und - die Eichel As wird er ja wohl nicht abspatzen..
Fall 3: er spatzt Gras ab.
Na und ?
Gegner 1 zieht sofort die Eichel, worauf Gegner 2 einen Ober setzt (wenn er einen hat)
kostet den Spieler verdammt viel und - er MUSS stechen
Im andern Fall noch schlimmer:
A. Gegner spatzt Eichel ab
B. Gegner sticht mit nem Gras Unter
Lässt der Spieler den durch indem er Schell abspatzt, dann zieht B Eichel an und Gegner 2 sitzt hinten...
Da gibt's nen Ausdruck "schleifen und schinden", und der Spieler brauch oft ein halbes Solo um das noch in Griff zu bekommen.
natürlich bleibt die Frage ist, "was ist ein mittelmäßiges Sauspiel" ?
Wenn ich dafür beim Spieler 6tr und überwiegend hohe voraussetze, dann mag nachziehen vielleicht (!) eine option sein
Pete, 25. Mai 2012, um 16:39
zuletzt bearbeitet am 25. Mai 2012, um 16:39
Für mich ist das ganz einfach: Ruffarbe nachspielen ist in meinen Augen Quatsch, wenn man auch nur einen einzigen Trumpf hat. Für mich genauso sinnlos, wie als Partner zu färbeln, obwohl man noch Trumpf hat und die andere Farbe nicht frei ist.
Und das ganze ist für mich deswegen Quatsch, weil der Spieler (zumindest ich) damit falsche Informationen bekommt bzw. glaubt, zu bekommen. Ich gehe bei Ruffarben-Nachspiel davon aus, daß mein Partner NULL Trumpf hat und spiele dementsprechend.
Über ein mögliches Farbe-Freimachen der Gegner muß ich wohl nicht mehr referieren.
Ex-Sauspieler #106145, 25. Mai 2012, um 17:42
die wichtigste regel habts vergessen.
VOR spielbeginn hirn einschalten :-))
Ex-Sauspieler #192167, 25. Mai 2012, um 19:24
wohl beipackzettel nicht gelesen:
...
2. was müssen sie vor der einnahme von sauspiel beachten:
sauspiel darf nicht eingenommen werden
- bei zu hohem blutdruck
- bei akuten gallenleiden
- wenn sie in den letzten 3 monaten antidepressiva eingenommen haben
besondere vorsicht ist zu beachten
- bei gleichzeitiger einnahme von blutdrucksteigernden mitteln
...
4. welche nebenwirkungen sind möglich
Häufig:
- erhöhter blutdruck
Selten:
- verstärkte bildung von schwarzer galle mit übertritt in den blutkreislauf
sehr selten:
- posttraumatische belastungsstörungen
- spezifische autophobie
- sozioforme dissoziation (z.b. anchoretische indikation)
...
also mein apotheker hats übersetzt: des hirnabschalten VOR einem spiel soll manchmal ganz hilfreich sein
VogelGreif, 25. Mai 2012, um 22:13
zuletzt bearbeitet am 25. Mai 2012, um 22:15
mmmhhh da is schon was dran, aber so schlecht find ich das nachspielen wenn man beide hat und der Partner hinten sitzt trotzdem nicht.
(wenn ich passende Trumpf habe etc. spiel ich meist erst diese aber ansonsten die Ruffarbe nach oder ein Ass aber nicht eine andere Farbe auf gut Glück.)
Farbe anspielen ist mir das Risiko zu hoch, dass die Gegner das Ass habe und es durchgeht oder meinem Partner das Ass stechen.
Wenn ich Ruffarbe anspiele dann die höhere der beiden, denn dann sticht meist der erste Gegner weil er nicht sicher sein kann, dass ich beide habe oder nicht vielleicht doch sein Partner den niedrigeren.
Spatzt sich dann der zweite in einer Farbe ab, die unproblematisch ist hat der Rufer die freie Auswahl.
Spatzt sich der zweite in einer problematischen Farbe ab, kann man stechen und Trumpf anziehen oder auch was anderes wegwerfen (bei Situation mit dem 10er und noch einer Karte will man ja eigentlich das die Gegner sie anspielen; zumindest ein mal..). Hab je nach Kartenverteilung auch schon mal mein Ass (ärgerlich aber noch erfolgreich) weggeschmissen.
Wenn der zweite Gegener sticht wirds enger aber dafür muss der erste Gegner dann auch das Risiko in Kauf nehmen einen hohen Stich zu verlieren...
Ist für mich nicht unbedingt erste Wahl das nachspielen aber ich denk bei schlechten Karten darüber immer nach (in Zukunft aber vieleicht nicht mehr sooo oft :-) mmhh werden sehen...).
Intressante Diskussion auf jeden Fall...
Ex-Sauspieler #192167, 26. Mai 2012, um 01:11
sag ja, fast jeden tag ...
auch heut ein wunderschönes beispiel:
(nix gegen malefiza und den tagesbock hab ich heut in nen andern spiel selbst abgeschossen)
nun soll aber blos niemand sagen, dass das ein sch...spiel war - es sollt ein sauenspiel werden und es waren 57 augen
darf alles kommen, trumpf, farbe, nur nicht nachziehn
serave, 26. Mai 2012, um 08:07
zuletzt bearbeitet am 26. Mai 2012, um 08:07
pete und kami: daumen hoch....
pete Situation:
1. wenn ich noch einen trumpf hab und keine farbe frei, dann spiel ich den trumpf, weil ich sonst tatsächlich eine falsche info geb.
Wenn farbe frei, dann spiel ich gern die Farbe an um das meinem Partner mitzuteilen.
2. Vogelgreif: Ich hab schon viele Spiele verloren, nur weil die Ruf nachgezogen wurden. Es mag Ausnahmen geben, aber in 98% der Fälle ist das tödlich.
kami Situation:
Situation 1 heute: ich letzter, mein Partner zieht den 10er nach. Zweiter sticht mit Eichel unter, 3 schmeißt Schell könig rein. Ich muß mit roten stechen (17 Augen)... kurz später kommt die Schell 8, ich Schell Sau, Partner Schell 10, letzter frei Herz Zehn (31 Augen - das ist für die Gegner mehr als das halbe Spiel).
Situation 2 heute: Ich zweiter. Wieder wird der Zehner nachgezogen. Zwei Feinde sind hinter mir. Ich muß hoch rein oder riskiere, dass die anderen beiden abspatzen bzw. schmiern.
Situation 3 vorgestern: Ich Gegenspieler. Der Gerufene hat noch zwei mal Ruf. Zieht nach. Ich spatze ab, Spieler spatz ab, mein Mitgegenspieler spatz ab. Gerufene zieht nochmal nach. Ich wieder abgespatzt, Spieler sticht ( hat nur noch mittlere Trümpfe), mit Gegenspieler auch noch den letzten Spatz weg.
Die Spieler haben mit 3 verloren.
krattler, 26. Mai 2012, um 09:37
zur situation vorgestern.....
1. haben wir das spiel OHNE 4 verloren,
2. war meine überlegung wirklich, dass sich meine partnerin abspatzen kann. ich wollte meine schmiere nicht gefährden, deshalb nicht mit sau raus. der blanke 10er schien mir zu gefährlich und der 3fache eichel ebenso. wir können gerne über das spiel diskutieren. vor allem warum da kein schellnsolo angesagt wird.
-...#259.941.920
Ex-Sauspieler #106145, 26. Mai 2012, um 10:18
weil des a sch...-solo is?
hosenlatz, 26. Mai 2012, um 11:04
Schelln 10. Da hätte es für mich kein großes zögern gegeben. Alle Argumente dazu wurden ja schon gebracht, ein Nachsatz vielleicht noch: Die von den Vorvätern überlieferten "ungeschriebenen Regeln" sind sicher nicht der Stein der Weisen, und nicht dazu da, sich stur an ihnen festzuhalten, deswegen sind sie ja keine geschriebenen Regeln. Aber sie sind aus den Erfahrungswerten von unglaublich vielen Blättern entstanden, und ich überlege mir zumindest zweimal, ob ich damit breche.
Oft stellt sich bei mir der Eindruck ein, dass unkonventionell gespielt wird, weil man, WENN es funktioniert, der King ist - anders als dann, wenn die konventionelle Variante funktioniert, das ist halt dann normal. Aber man kann ein Spiel auch mit übermäßiger Eleganz in den Graben fahren.
Ex-Sauspieler #192167, 26. Mai 2012, um 16:01
zuletzt bearbeitet am 26. Mai 2012, um 16:03
@krattler:
solo hätt i nie gespielt:
1. sagte meine oma schon immer: entweder du hast ober oder d'schmier
2. als zweiter brauchst ein gutes solo
(des is a solo, mit dem man schnell schneider wird)
krattler, 26. Mai 2012, um 16:07
@hosenlatz, grün nach ist die einzige möglichkeit meinen spieler - so sie denn stark genug ist sicher ins spiel zurückzubringen, oder sie abspatzen zu lassen... das hat mit extravaganz jetzt nicht viel zu tun gehabt.....
Ex-Sauspieler #192167, 26. Mai 2012, um 16:35
@latz: absolut zustimm
im gegensatz zu pete, der das wohl restriktiver sieht, schränkst du ein (überlege mir... ob ich damit breche)
blos: von meinen "vorväter" kenn ich keine regel mit "nachziehen"
also entweder hab ich ned richtig zughört oder die vorväter waren sich scho ned einig^^
hosenlatz, 26. Mai 2012, um 17:01
Ich meinte das etwas allgemeiner als jetzt nur auf diese Situation bezogen, in der Situation auf die Pete sich bezieht, hat der Partner ja noch Trumpf zur Alternative, da stimme ich ihm 100% zu.
Aber generell denke ich halt, man muss immer neu überlegen, ob und wann ein "Regelbruch" Sinn macht.
Kratti, das sehe ich anders - Du hättest recht, wenn der Spieler hinten sitzt. Dann wäre Gras konventionell (wobei da ich mir immer den "Regelbruch" mit Schelln überlegen würde). Da der Spieler in der Mitte sitzt, ist nachspielen von Gras (vor allem, wenn Du beide hast, was der Spieler ja nicht weiß - ich finde, er MUSS davon ausgehen, dass Du nur eines hast, weil Du ja sonst NIE Gras nachspielen würdest;-)) unkonventionell. Es führt ja auch zum Untergang, der anders noch aufhaltbar gewesen wäre.
serave, 26. Mai 2012, um 17:04
zuletzt bearbeitet am 26. Mai 2012, um 17:07
@krattler: aber das angeführte spiel ist ein gutes Beispiel dafür.
Du bist anderer Meinung, das respektiere ich, aber ich bin völlig anderer Auffassung, dass das das Spiel gekostet hat.
krattler, 26. Mai 2012, um 17:16
zuletzt bearbeitet am 26. Mai 2012, um 17:18
1. ist das angeführte spiel, das von dir oben beschriebene, 2. da machst mal einen vorschlag, wie wir beide gegen den baumarkt, respektive die bank von england dieses spiel gewinnen hätten können.....
hosenlatz, 26. Mai 2012, um 17:20
zuletzt bearbeitet am 26. Mai 2012, um 17:22
1.Jetzt bin ich verwirrt - wir reden schon von der Nummer: 259.941.920, oder? Wenn ja, dann:
2. Schelln 10.
Ach ja, PS: Das Schelln Solo ist für mich das klassische "Turniersolo", im echten Leben lohnt sich das Teil einfach nicht.