Unfried, 04. September 2014, um 07:17
da passt dann:
Immanuel Kant - Kritik der reinen Vernunft
faxefaxe, 05. Oktober 2014, um 09:27
Fertig gelesen, wegen der 1200 Seiten recht lange gebraucht: Das achte Leben.
Super georgischer Familienroman, zwischen Anna Karenina und 100 Jahre Einsamkeit. Muss man aber mögen, so Schinken. Einen Abriss der russischen und georgischen Geschichte der letzten 120 Jahre gibt es umsonst dazu.
Jetzt: Blasmusik-Pop.
serave, 05. Oktober 2014, um 09:59
faxe: Kannst du deine Position bezüglich Amazon nochmals näher erklären ?
Du schreibst von Infrastruktur, aber die Verlage beschweren sich doch über massiven Druck und Auslistung.
Wenn dieses Drecksamazon nicht so bequem wäre. Von der Seite hat er Apell von Kratti schon was für sich.
Zum Thema Kindle: Ich kaufe noch richtige Bücher wegen diesem DRM Mist. Ein Buch kann ich auch mal ausleihen. Bei MP3 hat es Amazon doch auch kapiert, aber da war der Druck auch groß genug.
Als Buchempfehlung: BLACKOUT - Morgen ist es zu spät
faxefaxe, 05. Oktober 2014, um 10:17
zuletzt bearbeitet am 05. Oktober 2014, um 10:18
Also:
Die Verlage haben es nicht geschafft, Bücherverkaufen als Geschäftsmodell ins digitale Zeitalter zu bringen. ähnlich, wie das die Musikkonzerne nicht geschafft haben. Insofern sollten sie eigentlich Itunes und Amazon dankbar sein. Ohne deren Investition in die Infrastruktur wäre es pure Raubkopie geworden (so, wie es auch die Zeitungs- und Zeitschriftenverlage nicht geschafft haben, Rechtzeitig Bezahlmodelle im Internet zu etablieren. Die Folge ist der schleichende Tod.)
Die Verlage hätten ja gemeinsam Ebooks etablieren können. Rechtzeitig gemacht hätte Amazon da kaum eine Chance gehabt. So aber wird Literatur Dank Amazon für Geld verkauft, dass bei Verlagen und Autoren landet.
Nun hat Amazon massiv investiert. Davon profitieren die Verlage, ein großer Teil des Geldes landet bei Ihnen.
Der Streit (Erpressung) dreht sich ja nun darum:
Bei Ebooks sind die Margen höher (weil Druck, Lagerung etc entfallen, die Preise aber ähnlich hoch sind). Bislang verdienen aber die Verlage mehr an einem Ebook als an einem gedruckten. Die schöpfen also die Extramarge ab, die es Dank der Infrastruktur von Amazon gibt. Amazon will den Mehrgewinn nun selbst haben oder die Preise senken. Gut und Böse ist da nicht klar verteilt, da geht die Lobbyarveit von Verlagen und Buchhändlern auf.
Nicht falsch verstehen: Amazon ist mir auch suspekt. Wegen der Steuervermeidung, den Arbeitsbedingungen und weil ich nicht weiß, ob Selfpublishing und Flatrates gut für die Buchwelt sind.
Aber die monopolartige Position hat Amazon, weil sie extrem Kundenfreundlich sind. boykottaufrufe - gehe woanders hin, wo der Service schlechter ist und die Waren (bis auf Bücher) teurer - finde ich seltsam. Ich glaube auch nicht, dass sie irgendwann die Preise massiv erhöhen, wenn sie XX Prozent Marktanteil haben. So funktioniert Monopol im Internet nicht.
serave, 05. Oktober 2014, um 10:44
zuletzt bearbeitet am 05. Oktober 2014, um 10:45
Danke erstmal für die Ausführungen. Das erlaubt den Gedankengang und die Haltung doch besser zu verstehen.
Ich hab mich Instinktiv auch zuerst auf die Seite der Verlage gestellt, wobei deine Aussage und da muss ich dir Recht geben, wer ist gut und böse schon richtig und nachvollziehbar ist.
Bei dem Punkt "hätten die Verlage es selbst gemacht" muss ich dir allerdings widersprechen.
Es waren immer die Händler (schon bei den Bauern), die den Warenstrom kanalisiert hatten.
Keiner hätte bei Verlag A das Buch und bei Verlag B das Buch gekauft. Es fehlte an einer Infrastruktur.
Meiner Meinung nach auch der Erfolg von Apple. Nicht die neuen Features halten einen bei der Stande, sondern weil man alles, in was man investiert hätte, verlieren würde. Ich kann die Inhalte nun mal nur mit dem Applegerät nutzen.
Das der Händler kanalisiert ist an sich nichts schlechtes. Allerdings und das ist das Problem - in der globalisierten Welt - sorgt es für wenige Monopole und somit für eine Marktmacht, die auch gerne der Händler (in dem Fall Amazon) für sich nutzt.
Auch das ist an sich erstmal nichts gutes oder schlechtes, sondern die Spielregeln des Wirtschaftssystems.
Schade ist nur, dass der Bürger seine "Marktmacht" hier zu wenig ausspielt. Der Druck bei der Musik war hoch genug. Bei Film und Büchern nicht.
Hierzu ein schöner Artikel: http://www.sueddeutsche.de/politik/neoliberales-herrschaftssystem-warum-heute-keine-revolution-moeglich-ist-1.2110256
(Achtung, der Artikel hat zwei Seiten)
faxefaxe, 05. Oktober 2014, um 11:27
Ja, das meinte ich: wenn die großen Verlage in der Frühphase der Digitalisierung einen Gemeinsamen Tolino mit offenen Standards rausgebracht hätten, hätte ein geschlossenes System als iTunes und Kindle keine Chance gehabt.
Das klappte ja nur, weil die Verlage zu langsam waren.
Ich würde jetzt vielleicht auch zum Tolino wechseln, aber nun habe ich den Kindle-Standard, es ist gemütlich darin und die alten Bücher könnte ich nur mit Knacksoftware rübernehmen
mamaente, 05. Oktober 2014, um 12:41
ich les auch nur noch mit kindle, es ist halt ungeheuer praktisch...
aber, mein nächstes e-book wird auf jeden fall ein tolino sein, einfach, weil ich meinen netten buchhändler am ort noch länger haben will. den unterstütz ich deutlich lieber als amazon.
MumeRumpumpel, 05. Oktober 2014, um 13:05
zuletzt bearbeitet am 05. Oktober 2014, um 13:06
Danke für den link serave. Sehr interessanter Artikel und wie wahr:
"Das unterworfene Subjekt ist sich hier nicht einmal seiner Unterworfenheit bewusst. Es wähnt sich in Freiheit. "
Dass die Freiheit oft mit reiner Bequemlichkeit gleichzusetzen ist, verschlimmert die Sache.
krattler, 05. Oktober 2014, um 13:06
lasst einfach "den klick" in eurer stadt, ihr bequemen säcke!
faxefaxe, 05. Oktober 2014, um 14:02
Und, Mume, die Leute, die besser wussten, dass andere, die gar nicht unzufrieden sind, befreit werden müssen, lagen schon oft sehr falsch in der Geschichte.
Moped-Done, 05. Oktober 2014, um 18:07
Herbert Rosendorfer: Briefe in die chinesische Vergangenheit I und II
Ex-Sauspieler #364940, 05. Oktober 2014, um 18:19
"Walt Disneys Lustige Taschenbücher"
auch sehr zu empfehlen.
Liest sich zwar teilweise ziemlich schwer, aber die Illustrationen machen das dann wieder wett.
zaltshaker, 05. Oktober 2014, um 20:11
Na wenns bebildert aa sei derfan: John Difool Privatdetektiv Klasse R oder Hal Fosters Prinz Eisenherz und nicht zu vergessen den göttlichen Hägar.
faxefaxe, 15. Oktober 2014, um 16:23
Ausgelesen: Kruso.
Schwerer als gedacht, aber schon schön
agnes, 15. Oktober 2014, um 16:46
zuletzt bearbeitet am 15. Oktober 2014, um 16:49
Für die Krimi-Freunde: Nic Pizzolattos Galveston lesen und hoffen, dass die zweite Staffel True Detective schnell fertig wird #addicted
Bei Kruso hab ich nicht so richtig Lust anzufangen, weil ich ewig an der Vogelweide gelesen habe. Schon wieder ein Mann, der sich auf einer Insel vor dem Leben versteckt?
faxefaxe, 15. Oktober 2014, um 17:04
ja, das kommt etwa hin ;-)
Lies halt erst den Distelfink!
Ich selbst habe jetzt mit "Wir haben Raketen geangelt" angefangen, obwohl normal kein Erzählungsfan.
agnes, 15. Oktober 2014, um 17:08
zuletzt bearbeitet am 15. Oktober 2014, um 17:08
Den hab ich doch schon durch… Im Moment lese ich Bonita Avenue und bin sehr angetan.
Aber dass die Deutschen immer so verkopft sind und dafür dann auch noch Preise einsacken?1 tz
MobyKrause, 15. Oktober 2014, um 17:14
agnes , wo sind die zwischenrufe hin ?
faxefaxe, 15. Oktober 2014, um 17:21
Ja, aber Kruso hat schon sehr schöne Momente (die ganze Spülerei ist allerdings bissl ekelhaft).
Was leichtes zwischendurch wäre 6 Uhr 41.
faxefaxe, 15. Oktober 2014, um 17:23
Ps: Bonita Avenue gibt's auf Deutsch nicht für'n Kindle, das ist seltsn
agnes, 15. Oktober 2014, um 17:55
Doch, ich lese es gerade auf eben diesem. Findest Du es mit diesem Link?
faxefaxe, 15. Oktober 2014, um 18:00
Erstaunlich, so gehts, danke.
Habs auf den Wunschzettel
MumeRumpumpel, 15. Oktober 2014, um 18:26
Der nun definitiv letzte Herrndorf ist erschienen:
Bilder deiner großen Liebe
Liegt noch eingeschweißt vor mir. Will mich noch eine Weile drauf freuen.