Schafkopf-Strategie: Nachspiel beim FW?

Maria1987, 21. Oktober 2017, um 14:01

Mailänder meint, zweiter Stich ich soll Gras nachspielen. Ich bin der Meinung nein. Generell. Gerade beim FW. Jetzt sperrt er mich. Abgesehen davon wäre es sogar in diesem speziellen Fall auch in die Hose gegangen.
Also manche sind schon sehr engstirnig... oder seh ich da was falsch?
https://www.sauspiel.de/spiele/766786007-herz...

Soizhaferl, 21. Oktober 2017, um 14:22

Also wegen so was zu sperren ist schon ein bissl albern. Aber ja, ich seh es auch so, dass da die gras 10 kommen MUSS. Da gäbs für mich nix zu diskutieren.

Maria1987, 21. Oktober 2017, um 14:39

Hmmm, also ich hab über die Situation schon öfters auch mit anderen gesprochen. Und gerade hier ist es doch so, dass ein Spatz noch beim Freund ist (weil Ober vom Spieler im ersten Stich). D.h. mit der 10 bekomm ich im Normalfall max. 14 Augen (meine 10 + zwei Unter, da der Spieler eher mit Unter einsticht).
Und gerade beim FW versuche ich doch eher, die zweite Fehlfarbe zu erwischen. Sonst kann ich ja gleich nur schneiderfrei anvisieren.

Maria1987, 21. Oktober 2017, um 14:44

Ich hab da auch so etwas vor Augen, wie hier der erste Kommentar + Diskussion: https://www.sauspiel.de/forum/diskussionen/58...

Soizhaferl, 21. Oktober 2017, um 14:59

Dazu kann ich nix sagen, weil ich das Spiel, mit dem es da in der diskussion anfing, ned sehen kann - aber hier: du hast:

Herz-AchtHerz-SiebenDie BlaueGras-ZehnGras-NeunEichel-ZehnEichel-NeunDer Runde

Nach dem ersten Stich weißt du, dass zwei Leute Gras frei sind. Selbst WENN der Spieler noch z.B. eine Eichellusche hätte und die da abspatzen würde, macht ihr damit 20-21 Augen. Damit seid ihr zusammen mit dem ersten Stich knapp unter 40, und du kämst nochmal raus. (mit dem 3. Gras natürlich, und dann sind alle frei, beide Freunde hinten, ideal)

Das kann sich der Spieler normalerweise nicht erlauben (es sei denn, er hat 4 lauf oder so, aber dann is eh schon egal). Er wird also wohl einstechen, was deine Freunde in die komfortable Lage bringt, frei entscheiden zu können, ob sie drüber stechen wollen oder nicht.

Nix für ungut, aber mir ist völlig unverständlich, wie man mit diesen Möglichkeiten auch nur auf die Idee kommt, nicht die Gras 10 nachzuspielen. Dir bleibt ja sogar noch eine volle Schmier übrig mit Eichel 10. Für mich ist das die Situation, für die man mit der Hand und Spieler an Position 2 betet ;)

Soizhaferl, 21. Oktober 2017, um 15:11

Nachtrag: Hab mir jetzt die von dir verlinkte diskussion mal nachgelesen; ich kanns natürlich immer noch nicht sehen, aber was ich rauslesen kann:

a) hatte der Ausspieler die Farbe nur zweimal (es war also im zweiten Stich nicht klar, ob zwei Leute frei sind)
b) war die Schmier, zumindest Sau und 10, in der Farbe schon weg, während du den Spieler ja mit der 10 in Zugzwang bringen kannst.

Völlig andre Situation.

geahe, 21. Oktober 2017, um 15:17

#766.061.946
Ähnliches Beispiel, ich wurde massiv kritisiert weil ich im 2. Eichel nachgespielt habe. Für mich ein nachvollziehbares Ausspiel, oder wars doch totaler Blödsinn?

Soizhaferl, 21. Oktober 2017, um 15:22

also abgesehen davon, dass du Sau und 10 verwechselst ( ;) ), find ich das da auch den einzig möglichen Move. Ich muss meine Taktik doch auf ein Spiel einstellen, bei dem es mir möglich ist, gegen den Einzelspieler zu gewinnen, und nicht auf die 2 % aller Spiele, wo es eh nur um schneiderfrei geht.

Esreichen61, 21. Oktober 2017, um 16:23

klar Gras zehn. Position behalten, ein Freund ist frei.
so machst du Spieler tr schwach und erhöhst die tr der Mitspieler.
wenn Spieler abspatzt, nochmal gras nach. Grund siehe oben.
Wenn unter unter kommen, dann sticht der Freund ja nur, weil er sonst gar keinen tr Stich machen würde oder keinen fetten.
da sind doch 14 Augen schon mal super.
und der Spieler hat einen unter weniger, was die Chance auf einen oder 2 fette tr sticht erhöht.

warum soll denn Eichel besser sein wie gras?
und warum spielst du dann nicht gleich Eichel?

Maria1987, 21. Oktober 2017, um 17:22

Ok, danke!

christophReg, 21. Oktober 2017, um 23:18

Und auch beim Geahe würd ich nachspielen. Eichel Anspiel bedeutet ja im Idealfall, dass der Ausspieler jetzt frei ist.

grubhoerndl, 22. Oktober 2017, um 00:34

Nachspielen ist grundsätzlich scheisse. Einzige Ausnahme ist, wenn der Spieler an 2 sitzt. Wäre hier theoretisch gegangen, jedoch kommt der freie Mann nicht ran, weil er nur Winzeltrümpfe hat.

Ich hätte ein kleines Eichel gebracht; die 10 erscheint mir beim Langen zu riskant. Beim Kurzen ist das komplett anders: da gehören Augen auf den Tisch, um das Abspatzen zu erschweren.

MetzgersTochter, 22. Oktober 2017, um 10:29

Sorry Grubi, aber das ist einfach Quatsch. Gras 10 ist hier absolute Pflicht, Soiz und ER habens doch schon genau erklärt.
" jedoch kommt der freie Mann nicht ran, weil er nur Winzeltrümpfe hat. "
Das weiß weder der Ausspieler noch der Spieler.
Was soll der Eichel Spatz bringen?

christophReg, 22. Oktober 2017, um 11:28

Und grundsätzlich Scheisse ist auch viel zu allgemein. Wenn ich zum Beispiel stark bin auf Trumpf (und womöglich noch eine Farbe frei), kann Nachspielen der Zehn auch sinnvoll sein, wenn der Spieler an 4 sitzt und ich weiß, dass ein Spieler frei ist, der evtl. seinen einzigen Trumpf setzen kann.

grubhoerndl, 22. Oktober 2017, um 12:01

es gibt fast immer ein gegenargument zu fast jeder taktischen überlegung.

hier kommen noch zwei varialblen ins spiel, die dann eben über erfolg oder miserfolg entscheiden:

1. die wahrscheinlichkeit, daß ein antizipiertes ereignis eintritt (kann man mit einiger übung durchaus zufriedenstellend abschätzen)

2. die einzelsituation (hier hilft nur der zufall weiter - angeber nennen es intuition).

je mehr 1. und weniger 2. das spiel bestimmen, umso besser der spieler. und leute, die dicke im plus sind, wie z.B. du, christoph, haben die balance raus.

hier z.B. muß ich zugeben, hat sich der ausspieler an meinen grundsatz gehalten und höher verloren, als wenn er nachgespielt hätte#766.818.933

dagegen verliert dieses nachspiel eindeutig das spiel #766.455.095

Soizhaferl, 22. Oktober 2017, um 12:30

Klar gibt es immer ein Gegenargument, deswegen ist Schafkopf ja auch so spannend. Es gibt aber auch Leute, die suchen immer das Haar in der Suppe, weil sonst vielleicht keiner merkt, dass sie doch noch nen Ticken schlauer sind als alle andren^^

christophReg, 22. Oktober 2017, um 12:33

Also im ersten gibt es doch keine Nachspielmöglichkeit?
Im zweiten MUSS er (mindestens einmal) nachspielen. Im Idealfall kommt von Tom Eichel neun, damit wäre klar, dass er mit hoher W. die Farbe anzeigt und die Sau hält. Dann kann ich aber auch nochmal nachspielen, um dann Eichel zu bringen, weil ich weiß, dass es der Tom gecheckt hat.

Soizhaferl, 22. Oktober 2017, um 12:40

Christoph, in beiden Fällen sitzt der Spieler nicht an Position 2, somit
geht es nicht mal ansatzweise um vergleichbare Spiele zu dem
Ausgangsspiel, um das sich die Situation ja dreht, insofern sind der Post
wie auch die Beispiele halt völlig sinnbefreites Gelaber

grubhoerndl, 22. Oktober 2017, um 12:53

im ersten ist das "nachspiel" falsch beschrieben... ringo darf nicht alle schellen wegschmeissen (das ist wie nachspiel verweigern)

im 2. ist das nachspiel eindeutig der verlierer (spätestens das 2. nachspiel).,

ja haferl, du hast recht. soll ich faxe³ zu dir sagen?

warum darf ich mich nicht mit dem christoph unterhalten? deiner ist ja größer, haferl, das hat NIEMAND in abrede gestellt.

christophReg, 22. Oktober 2017, um 13:18

Verzeih bitte soiz, dass ich den thread missbrauche. sollen wir einen neuen aufmachen der dann heißt: Nachspiel bei Wenz oder Geier?

christophReg, 22. Oktober 2017, um 13:22
zuletzt bearbeitet am 22. Oktober 2017, um 13:23

Bei deinem Geier Grubi sind alle Ober weg. Es geht also darum, dich nicht ans Spiel zu bringen. Die zwei Gras reichen zum Gewinn nicht, da hast du recht. Deshalb dienen sie vor allem dazu auszuloten ob und wenn ja welche Farbe dir noch fehlt. Der Rest steht ja schon oben. Der Verlierer ist die geschmierte Sau. die darf einfach nicht rein, wenn sie nicht zumacht.

grubhoerndl, 22. Oktober 2017, um 14:48
zuletzt bearbeitet am 22. Oktober 2017, um 14:51

stimmt schon, jedes nachspiel erhöht aber die wahrscheinlichkeit dazu.

er kann sich ausrechnen, das spiel nicht allein gewinnen zu können, deswegen wäre eine zweite farbe (hier eben eichel) weiterführend gewesen.

MetzgersTochter, 22. Oktober 2017, um 17:49

@Grubi:
Zum Farbwenz:
"ringo darf nicht alle schellen wegschmeissen"
Er hat 2 Böcke, Eichel 10 und Schellen Ober. Beide Farben hattest du mit, er hat einfach Pech, dass er sich für die falsche entscheidet.

Zum Geier:
"deswegen wäre eine zweite farbe (hier eben eichel) weiterführend gewesen."
Alle Ober weg, da soll jetzt auf gut Glück irgendeine Farbe raus? Nö, wie Christoph schreibt: Farbe nach, damit die Mitspieler die nächste Farbe anzeigen können, und DANN, wenn ich die Siegfarbe kenne, Farbwechsel. Der Fehler wurde vom Mitspieler gemacht, nicht vom Nachspieler.

Du kommentierst beide Spiele in dem Wissen um die Karten des Spielers.

Soizhaferl, 23. Oktober 2017, um 11:13
zuletzt bearbeitet am 23. Oktober 2017, um 11:14

So, leicht verspätet: Natürlich ist meiner größer, aber Orang Utans haben da auch nur 4 Zentimter , wie mir Google verriet, insofern ist das nun nicht so schwer. (Gut, streng genommen haben andererseits Salzfässer gar keine)

Grundsätzlich finde ich das die Grundlage für eine sehr interessante Diskussion hier, wann und ob man nachspielen sollte etc. Die Frage taucht ja häufiger mal auf, und nicht alle Situationen sind so glasklar wie das Ausgangsbeispiel hier.

Nur kann ich mir beim Ausgangsbeispielbeim besten Willen nur einen einzigen Grund vorstellen, warum jemand wie grubhörndl, der das Spiel ja durchaus beherrscht, plötzlich für ein kleines Eichel ist: Den Wunsch nach Originalität um jeden Preis. Also "reden um des redens willen". Vielleicht bin ich da aber auch zu mißtrauisch, das räume ich gerne ein.

So, dann Animositäten beiseite und zur Sache:

"Ich hätte ein kleines Eichel gebracht; die 10 erscheint mir beim Langen
zu riskant. Beim Kurzen ist das komplett anders: da gehören Augen auf
den Tisch, um das Abspatzen zu
erschweren."

Wenn man tatsächlich Eichel bringt statt Gras, muss es für mich die 10 sein. Ich halte es für einen der größten Fehler beim langen, auf seiner Schmier zu sitzen wie die Henne auf dem Ei.

Noch dazu bei den Karten: Sie hat zwei nutzlose Trumpf, die sie zugeben müssen wird, und zwei volle Schmier (außerdem auch noch alle Farben). Wie soll sie denn eine (idealerweise natürlich beide) Schmier halbwegs sicher heimbringen (jaja, irgendeine sehr seltene Konstellation gibts auch dafür, aber wir reden ja von Wahrscheinlichkeiten), wenn sie nicht eine gleich riskiert? Wenn schon nicht auf Gras, dann halt auf Eichel.

steffekk, 23. Oktober 2017, um 17:22

bei geahe´s fw ist eichelsau pflicht . wobei die scho im ersten kommen muss und dann zehn,

den hauptgrund dafür hab ich aber bisher nicht gelesen ,

geahe - schellen

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