Alphubel, 26. Juni 2023, um 20:36
Um eines erstmal klarzustellen: Ich bin kein Anhänger dieser Partei und weiß auch nicht, ob ich es jemals werde.
Ich habe heute in ARD /ZDF die Berichterstattung über die Landratswahl im Landkreis Sonneberg verfolgt. Alle möglichen Politiker haben sich zu diesem Ereignis geäußert, hatten ordentlich Sendezeit, aber der, um den es geht wurde nicht interviewt, der Name wurde nicht, bzw. nur einmal unverständlich erwähnt. Der Landrat heißt Robert Sesselmann und hat die Wahl mit 52,8 Prozent gewonnen. Die Wahlbeteiligung lag bei 59,6 Prozent. Das ist ein demokratisch eindeutiges Ergebnis, ob es einem gefällt, oder nicht. Ich denke gerade darüber nach, ob so eine Art der Berichterstattung dieser Partei nicht noch zusätzlich Aufwind geben wird. In den Aktuellen Sonntagsfragen haben sie ja schon die 20 Prozent erreicht und rangieren an zweiter Stelle. Wie ist da Eure Meinung?
faxefaxe, 26. Juni 2023, um 21:28
generell: es können auch undemokratische Parteien demokratisch gewählt werden.
sh137, 26. Juni 2023, um 21:34
Ich kapiere nicht, warum du deine Frage nicht in einem anderen Forum postest … hier geht es meines Wissens nach um Schafkopf.
Auf anderen Seiten findet sich vermutlich auch wesentlich mehr Interesse.
Ich mag mit meiner Meinung allein sein, Sinn macht es aber trotzdem nicht ;-)
grubhoerndl, 26. Juni 2023, um 21:56
Das Problem der Demokratie sind die Fliehkräfte. So lange zu wählen, bis die beidseitigen Extremisten locker die Mehrheit haben ist zwangsläufig, wenn man an das Problem falsch herangeht: die Lösung ist nicht „Extremisten sind scheisse, mit denen will ich nix zu tun haben“, sonder vielmehr „wir nicht-Extremisten sind in der Mehrheit und zeigen es Euch auch“.
Und das hat in der Weimarer Republik nicht geklappt, und jetzt droht es, wieder zu passieren. Winseln ist da die falsche Vorgehensweise, man muß bei der Wahl als „Normalo-Block“ auftreten, und nach einem Erfolg kann man sich wieder in traditioneller Art mit Schlamm bewerfen.
Ex-Sauspieler #810574, 27. Juni 2023, um 08:29
Ich weiss auch nicht, warum da extra Werbung für die AfD gemacht wird, sonst spielen Landratswahlen ja keine Rolle in den überregionalen Medien.
Würde mich auch wundern, wenn der Name eines Landrates innerhalb eines Landkreises mehr als 30% bzw ausserhalb überhaupt jemandem bekannt wären.
Mario19667, 27. Juni 2023, um 08:48
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Soolbrunzer, 27. Juni 2023, um 19:38
Das sehe ich ähnlich. Für meinen Geschmack sieht und hört man Störchin, Weidel, Gauland, Chrupalla (den JU-Zelt-Biesler^^) und Konsorten eher viel zu oft. Lediglich die lupenreinen Faschisten Typ Höcke werden - m.E. zu Recht - geschnitten (und am Sonntag lobenswerterweise durch viele Anständige aus Würzburg rausgeworfen^^).
Warum man einem Landrat die Ehre eines Interviews mit nationaler Reichweite auf ARD, ZDF oder privaten Sendern vergleichbarer Reichweite zuteilwerden lassen sollte, erschließt sich mir nun wirklich nicht. Unsern Bold hätte ich da auch noch nicht gesehen (und auch nicht sehen wollen, btw) - warum dann ausgerechnet ein AfDler hier in Erscheinung treten sollte..?
Ich verstehe zwar grundsätzlich, worauf Du hinauswillst, Hubel. Aber im Allgemeinen wie auch im Speziellen finde ich persönlich die Berichterstattung über die AfD quantitativ und qualitativ angemessen. Alles andere wäre - ohne Dir entsprechendes unterstellen zu wollen, denn da ordne ich Dich keinesfalls ein - in die Kategorie AfD- und Querdenker-Polemik einzuordnen.
Alphubel, 28. Juni 2023, um 10:28
zuletzt bearbeitet am 28. Juni 2023, um 10:30
Lieber Soolbrunzer, danke für Dein ausführliches Feedback. Ich sehe und mag diese Leute auch nicht gern. Mich beschäftigt nur der Umgang der Medien mit diesem Thema. Durch diese "Ausgrenzung" nimmt man diesem Gesindel jede Chance sich zu blamieren. Viele AFD`ler sind auch in Interviews völlig überfordert. Ausserdem sieht die breite Öffentlichlkeit nicht mit wem wir es da wirklich zu tun haben. Parteipräferenz hin oder her; ein Wahlgewinner wird in der Regel interviewt. Lässt man das bleiben bekommt er im schlimmsten Fall noch Mitleid, schlüpft in eine Opfer- oder Heldenrolle und mit der Parole "jetzt erst recht" gibt es dann bei der nächsten Wahl möglicherweise noch mehr Stimmen. Mir gefällt die aktuelle Stärke mit 20% überhaupt nicht und ich fürchte, dass unsere Medienlandschaft da maßgeblich dazu beigetragen hat. Wir sind jetzt in einem Stadium, in dem sich das Zustimmung dynamisiert. Ich denke zurück an die Republikaner und den Franz Schönhuber. Die waren zwar auch extrem rechts , hatten aber mehr Präsenz. Als die Wähler gesehen haben, dass die nichts können, waren sie plötzlich wieder weg.
Soolbrunzer, 28. Juni 2023, um 11:35
Ich weiß nicht, ob Du das im Nachhinein nicht verzerrt wahrnimmst. Die Repse hatten niemals im Ansatz die Reichweite oder auch die Präsenz in den Medien, allein schon wegen ihrer Marginalität. Die AfD, und da müssen wir uns leider einig sein, hat deutlich mehr Zustimmung und das obwohl man weiß oder zumindest wissen könnte, dass die weder was können, noch etwas Gutes wollen. Da muss man sich nur das Programm ansehen.
Und nochmal: Ich kenne die Berichterstattung im Landkreis Sonneberg nicht; die lokalen Medien werden - wie auch hier bei uns im beschaulichen Landkreis Bad Kissingen - vom neu gewählten Landrat zu berichten wissen inklusive Interview. Mehr Aufmerksamkeit wird dem Wahlgewinner im Landkreis Bad Kissingen, Schweinfurt, Rhön-Grabfeld, Main-Spessart usw. auch nicht zuteil.
Stamperllupfa, 28. Juni 2023, um 15:29
Zur Zeit der "Republikaner" gab es keine "sozialen Medien", WhatsUp, Youtube. Die Reps waren nicht so wie die AFD bundesweit aktiv, also nicht wirklich.
Und damals in den 90ern gab es nicht diese Problemflut (Klimawandel, Dauermigration, Verlierer der dt. Einheit, Ukrainekrieg, steigende Energiekosten, Gründe in der Bundes-Regierung, etc., wie in diesem Jahrhundert.
Es gibt also viel mehr unzufriedene in der jetzigen Zeit deren Unbill die AFD nutzen kann.
Blechkultur_Kim, 28. Juni 2023, um 17:05
Ich sehe eher unzufriedene in der "grünen" Politik.
Ich bin kein Freund der afd!! Will aber auch nicht wirklich wieder grün.
Was sollte man den wählen wenn Morgen Bundestagswahl wäre?
Wenn wir von den aktuellen Zahlen ausgehen.
CDU? Die würden sicher auch wieder grün mit ins Boot holen
SPD? Die werden auch wieder grün nehmen
FDP? Ob die die 5% schaffen?
Grüne? Früher ja, heute für mich nicht mehr.
Linke? Auch die 5% Hürde
Afd? Für mich genauso unwählbar wie grün.
Was sollen die Menschen wählen wenn sie keine Lust auf grün haben?
Ob das jetzt berechtigt ist oder nicht, grüne abzulehnen steht auf einem anderen Blatt.
ausgwaschelt, 28. Juni 2023, um 17:34
Dieser Eintrag wurde entfernt.
ausgwaschelt, 28. Juni 2023, um 17:37
zuletzt bearbeitet am 28. Juni 2023, um 17:38
aufgrund des punktes 11 des wahlprogramms gibts für mich schon seit einiger zeit nur eine wählbare partei
https://www.die-partei.de/regierungsprogramm/
NormanBates, 28. Juni 2023, um 17:44
Ist das so ein Etikettenschwindel wie "Die Mannschaft"? Dann ist der Erfolgsweg ja vorgezeichnet . Der Punkt 11 hat allerdings seinen Charme, das muss man ihnen lassen.
Stamperllupfa, 28. Juni 2023, um 17:56
Trotzdem: wählen gehen.
Denn mit den Wahlen ist es wie beim Zähne putzen.
Wenn man´s nicht macht, wird´s braun.
Ex-Sauspieler #843829, 28. Juni 2023, um 18:20
Solange die Politik, nichts anderes vermag, in ihrem vermeintlichen Kampf gegen Rechts, alles was nicht links ist, als rechtsradikal, Rassist oder Nazi anzuprangern, wird die AfD wachsen. Auch von den zwangsfinanzierten Medien werden Konservative mit Rechts gleichgestellt und zwischen Rechts und Rechtsextremismus kaum unterschieden. Dabei wäre es mal höchste Zeit die Verbrecher im linken Lager ins Visier zu nehmen, die als sogenannte Aktivisten zerstörerische Gewalt als legales politisches Mittel einsetzen und damit durchkommen.
Blechkultur_Kim, 28. Juni 2023, um 18:31
Volle 2
Soolbrunzer, 28. Juni 2023, um 19:51
...und schon wieder das Nazikeulenmimimimi... "alles, was nicht links ist"... Niemand bezeichnet FDP, CSU/CDU, FW etc. als "rechtsradikal", "Rassist"[en] oder "Nazi"[s]. Wenn sich Menschen aus der so genannten bürgerlichen Mitte eines populistischen Tones befleißigen, werde ich sie als "Populisten" bezeichnen. Die AfD indessen ist rechtsradikal, da gibt es kein Verharmlosen (und auf Höcke dürften die o.g. weiteren Begriffe nahezu zutreffend sein). Und vor dem Rechtsstaat ist es Wurscht, ob links- oder rechtsextremer "Verbrecher": Straftaten werden bestraft.
NormanBates, 28. Juni 2023, um 20:22
Sool: 2
Frankenwaldler: du liegst komplett daneben mit deiner einseitigen Wahrnehmung
faxefaxe, 28. Juni 2023, um 21:21
Was für ein Gejammer, in der Tat. Und Sool hat es gut benannt.
Nazis und Rechtsradikale sagen sehr gern "man wird ja noch ... sagen dürfen, ohne gleich als Nazi oder rechtsradikal bezeichnet zu werden....".
Die Meinungsfreiheit in Deutschland ist groß (dank sozialer Medien war sie sogar nie größer). Meinungsfreiheit heißt aber, dass man fast alles sagen darf - und nicht, dass man dafür nicht auch scharf kritisiert werden darf.
spielfuehrer, 28. Juni 2023, um 22:06
zuletzt bearbeitet am 28. Juni 2023, um 22:07
@sool
...ich möchte da ja jetzt nicht pedantisch erscheinen und das jetzt erneut aufzugreifen, damit misst man dem ganzen möglicherweise sogar etwas zu viel bedeutung bei, aber
heute morgen hast da noch nicht ganz so fein differenziert, da liefen die gruber, der nuhr und aiwanger, menschen aus der bürgerlichen mitte, noch in der liga der afd. und da hat man doch nun wirklich nix verloren, auch wenn man mal ein etwas populistischeren auftritt gehabt haben sollte, was bei den dreien aus meiner sicht ohnehin nur für den aiwanger zutrifft.
ich sag's nur, sool, weil sprache halt schon a verreckte sach ist, mit der man leute beeinflussen kann. und wenn man streng sein möchte, dann müsste man fast sogar sagen, dass du dich heute morgen genau dessen, was der franke da so leidenschaftlich anprangert, dieses in die "rechte ecke zum gschwerl schieben", schuldig gemacht hast.
und ja, kann man jetzt tatsächlich schon "wieder" als "mimimi" abtun, dann aber bitte selbst ned auch so empfindlich sein, wenn bspw. die inflation zufällig, weil threads hier alle irgendwann mal ins nirgendwo abdriften, ungebührlicherweise im grünenthread diskutiert wird.
wie gesagt, ich messe dem jetzt weniger bedeutung bei, als es durch meine ellenlangen beiträge den anschein macht, möchte es auch nur gesagt haben. :)
Donkey_king, 28. Juni 2023, um 22:19
"Die linken Verbrecher" ist jedenfalls schon mal inhaltlich eher falsch als richtig. Politisch motivierte Straftaten aus dem linken Lager richten sich in der überwiegenden Mehrheit der Fälle gegen Sachen, wobei es sich meist um sogenannte Vergehen handelt. Solche aus dem rechten Lager richten sich sehr oft gegen die körperliche Unversehrtheit von Menschen, was in unserem Land ein sogenanntes Verbrechen darstellt.
spielfuehrer, 28. Juni 2023, um 22:24
zuletzt bearbeitet am 28. Juni 2023, um 22:26
...irgendwie ist das aber an der sache vorbei, weil das strafgesetzbuch eher nur den straftatbestand im auge hat und dabei nicht berücksichtigt, aus welchem lager er kommt.
linke verbrechen sind aber von mir aus, aus rein moralischer sicht, die edleren, die wervolleren verbrechen, okay! :)
Donkey_king, 28. Juni 2023, um 22:48
Ich hab zwar nicht gesagt, was davon ich besser, edler oder wertvoller finde. Aber ich werd dir auch nicht widersprechen.