Tratsch: Unterschied zwischen echt und online Schafkopfen

Bellaria, vor 24 Stunden

Servus!

Was sind für euch die Unterschiede zwischen in der realen Runde schafkopfen und etwa hier oder anderswo online zu spielen.

Welche Unterschiede fallen euch da auf?

Klar, online gibts viel mehr Spiele in der gleichen Zeit.
Die Schnelligkeit, also meist.
Welche noch?
Die Spiele an sich? Bemerkt ihr da Unterschiede?

hallertau1, vor 24 Stunden

Tja Bella, sauspiel ist anders als Realspiel.
Manchmal habe ich Super Karten für ein Sauspiel - und was kommt? Ein Wenz! Mittlerweile schreib ich, daß der Spieler nix dafür kann, aber "das ist typisch sauspiel"
Real spiel ich schon gerne, aber die Gelegenheiten sind leider so wenige.
Wäre schön, wenn noch andere ihre Erfahrungen hier aufschreiben

Soolbrunzer, vor ungefähr 22 Stunden

Am Echttisch kann man des Bier am Tisch trinken... ein immenser qualitativer Unterschied.

NormanBates, vor ungefähr 21 Stunden

2 😀

jessinessi, vor ungefähr 19 Stunden

Am Echttisch hätte ich schon längst die extrem hässliche Tapete weggerissen...

NormanBates, vor ungefähr 19 Stunden

Im Realspiel gibt es keinen, der einfach aufsteht und abhaut, nachdem er den Pausenknopf gedrückt hat...

Bellaria, vor ungefähr 18 Stunden

Hallo Halli
Aber des hat ma doch in real auch, dass zwei zeitgleich a Spiel haben .....
Aber du meinst, des passiert hier häufiger als am Echttisch. Ok.
Vielleicht aber auch nur, weil man hier viel mehr Spiele durch spielt, dann passierts natürlich auch öfter.
Schöne Zeit für dich .....

Bellaria, vor ungefähr 18 Stunden

@ sool, aber ich kann doch hier auch mein Bier am Tisch trinken ..... ??
Oder da wo du spielst, geht des ned .....?

Und kennst auch an Unterschied von den Spielen selbst her oder findest
du, dass es die Spiele von hier auch in real gibt? oder annersch rum
....

@ jessimessi, ja freiling!

@ norman, ja, der liebe Pausenknopf. Ich bräucht den auch nicht und verstehe auch nicht, warum daran so fest gehalten wird. Ich gehe verschieden damit um .... und am Echttisch hat man natürlich ab und wenn dann auch den Brunzkartler, auch wenn man dann a bissl vakrampfter auf dem Lokus sitzt, weil man ned recht weiß, wieviel Geld er wohl verspielen wird. ;-))))

Und kennst auch an Unterschied von den Spielen selbst her oder findest du, dass es die Spiele von hier auch in real gibt? oder annersch rum ....

faxefaxe, vor ungefähr 18 Stunden

Durch die vielen Spiele in kurzer Zeit wird klar die Wahrnehmung verzerrt. Wenn man zwei Solos gewinnt, denkt man „klar, ich bin ja gut“. Wenn dann in kurzer Zeit sechs oder gar neun Solos oder mehr von den drei Gegnern kommen, denkt man „das Mischsystem stimmt doch nicht“! Hängen bleiben nur die besonderen Spiele, die anderen rutzschen durch.
live spielt man langsamer einzelne Spiele durch.
Insgesamt:
online ist selbst in der Wirtschaft das Niveau oft höher als an manchen Livestammtischen.
wer dazulernen will, kann online viel mehr lernen (weil mehr Spiele und weil man sich die hinterher ansehen kann).

atmosphärisch ist es natürlich völlig anders. Auch ich rege mich über kleine Gegnerfehler manchmal viel mehr auf. Live ist mir das völlig Wurscht, wenn ein nettes Gegenüber mal vergessen hat, das Gras schon gespielt war. Kleine Spöttelei und gut ist

Bellaria, vor ungefähr 17 Stunden

@ Ja, finde ich auch, dass hier etwas besser gespielt wird, also mehr Spieler spielen hier gut.

Selbst mache ich meine Fehler, meist sind es Zählfehler, wenn ich nicht mehr so kann oder locker aus Spaß an der Freude spiele. Letzteres geht am echten Tisch halt wirklich, da viel langsamer .....
Aber alle machen Fehler, die guten Spieler halt deutlich weniger. Und weniger als am Tisch. Aber nur etwas, würde ich sagen.

Isgesamt aber werden hier auch viele Spiele aufgrund von Fehlern gewonnen oder verloren.

Die anderen einschätzen geht hier wie dort, aber hier dauerts länger. Bei manchen weiß ich schon, ui, der spielt auch viele schlechte wie ich, dann spiele ich schon gleich auch anders.
Danke dir für den Einblick!

Soolbrunzer, vor ungefähr 15 Stunden
zuletzt bearbeitet am 23. Oktober 2024, um 14:03

Freilich kann ich mir daheim am Rechner ein Bier einschenken, aber des Bier am (virtuellen) Tisch kann ich trotzdem ned trinken - steht dafür aber auch nicht ab, ein weiterer Unterschied^^.

Und klar, die Live-Partner kennt man i.d.R. und kann entsprechend auch deren Moves anders einschätzen als die von irgendwelchen Random-Partnern online. Beides hat seinen Charme.

Und außerdem klar: Generell spielen wir ein etwas anderes Repertoire am Echttisch, z.B. (aufgelegter) Bettel, Kreuzrunde nach jedem Farbsolo, dafür kein Farbwenz (den ich erst hier kennen und schätzen gelernt habe) und auch ein paar kauzige Spezialregeln (z.B. Bewertung, Doppler- und Schussmodalitäten, Ramschregeln, Ansageregularien, etc.).

Drüber hinaus fehlt mir hier etwas das Ambiente, wie die Haptik des Kartenmischens, -aufnehmens, - haltens, -ausspielens (insbesondere das demonstrative Auf-den-Tisch-Knallens des spielentscheidenden Trumpfes), des Sticheinsammelns, usw.

Hier lernst halt mehr und kannst schön analysieren (ich glaube auch, dass das Niveau im Durchschnitt recht hoch ist), es geht schnell und man kann prima überall Wartezeiten mit Schafkopf überbrücken - meine Kumpels sind da nicht so flexibel, mal mit zum Zahnarzt ins Wartezimmer zu kommen.

GrossmeisterM, vor ungefähr 15 Stunden
zuletzt bearbeitet am 23. Oktober 2024, um 14:17

Servus Bellaria, ich hoffe, es geht dir gut! Vielen Dank für deine interessante Diskussionsidee.

Einer der großen Vorteile am Livespiel ist meines Erachtens der Umgangston. Natürlich darf es in einer urigen Wirtschaft oder abgerissenen Kneipe auch mal zünftiger zur Sache gehen. Ich bin mir aber sicher, dass sich Personen, die im Chat derartig abfällig schreiben, nicht trauen würden, das persönlich zu sagen. Vor ein paar Tagen habe ich mir einige fremde Pinnwände angesehen und war schockiert in welchem Chagon dort die Spieler oder Spielerinnen zum Teil beschimpft werden. Nicht selten werden sogar Intrigen gegen sie öffentlich gemacht und zum Hass der Person aufgerufen. So werden vermeidbare Konflikte geschürt!

Es grüßt
Der Großmeister

faxefaxe, vor ungefähr 14 Stunden

Es geht da gar nicht um trauen, GrossmeisterM, glaube ich. Diese 'kommt zu uns an den Stammtisch, da bekommst Du eine aufs Maul'-Sprüche sind ja auch nicht besser. Im echten Leben, wenn einem ein Mensch mit Mimik gegenübersitzt, sind einfach alle viel friedlicher. Zum Glück. :-)

hallertau1, vor ungefähr 14 Stunden

@ Bella - leider lesen die Leute hier nicht mit,die wegen dem Wenz (wofür sie nix können), eine Bemerkung bekommen haben " typisch sauspiel"

CatherineTramell, vor ungefähr 14 Stunden

Kann mit vielem mitgehen, allerdings nicht mit dem angeblich höherem Spielniveau im Echtgeldbereich. Die meisten Spieler spielen so stark wie die "hässliche Tapete" schön ist...

faxefaxe, vor ungefähr 14 Stunden
zuletzt bearbeitet am 23. Oktober 2024, um 15:43

Das ist ja gut für Dich! Aber das Durchschnittsniveau an deutschen Stammtischen ist deutlich niedriger.

hier gibt es natürlich sehr gute Spieler, da darfst du dich dann dazuzählen, die natürlich auch live sehr gute Runden haben. Aber schau dir mal an, wie im Augustiner die Hälfte auch nur die Karten hält :-)

und es gibt unzählige Runden, die seit 40 Jahren spielen, keiner zählt mit, und alle sind zufrieden

Bellaria, vor ungefähr 12 Stunden

@sool
Ach so hast des gmoand. Iats is da Groschn gfoin ...
Beides hat seinen Charme, da bin ich ganz bei dir, des schdimmd.
Auch danke für den interessanten Einblick!

@Grossmeister
Der Umgangston ... ja, also da hat Bayern bzw. der Bayer wohl schon a bissl seine eigene Mentalität und eigene Art der Leidenschaft - die nicht für jeden einfach ist. Sie kann durchaus hart aber herzlich, irgendwie eigenbrötlerisch und doch weltoffen sein. Eine aufmümpfige "Mir san mia"-Einstellung, die gerne eine Extrawurscht fordert. Eine drängende Eigenständigkeit, die Kooperationen immer wieder erschwert. Eine besondere Form des Seperatismus'?
Also ich will damit aussagen, dass sich die Bayern das durchaus auch von Angesicht zu Angesicht getrauen.

Deutschlandweit sind die Konflikte in Bayern seltener und kleiner als im restlichen D. Weil wir weniger zurückhalten? Weil wir schneller und mutiger offensive Impulse leben, diesbezüglich also mehr fließen darf, was sich dann aber auch nicht anstauen kann?
Ein Mönch erkannte das vielleicht früheste Mia san mia, denn er schrieb an den Rand eines Pergamentpapiers um 800 n.Chr.: "Stulti sunt Romani, sapientes sunt Paioari" - "Die Römer sind dumm, die Baiern gescheit".
Vielleicht änderte sich unser Kern seit der Spätantike ja wirklich nicht, worüber ich sehr dankbar und glücklich bin.

Vielleicht braucht es für ein gutes Leben und Auskommen in Bayern ein gutes, starkes Selbstbewusstsein. Dann kann man konfliktbehaftete Impulse frei fließen lassen und alles ist angenehm gschmeidig.
Für mich gibt es ehrlich gesagt keine vermeidbaren Konflikte. Was zusammen prallen muss, prallt halt zusammen. Das gibt es halt auch im Leben. Fleur de Bayern. ;-))

Danke für den beispielhaften und lebhaften Einblick.

Leyermarker, vor ungefähr 8 Stunden

Umgangston: Ich nenne auch meine Live-Gegner "Pfuscher", wenn sie einen offensichtlichen Fehler begehen

GrossmeisterM, vor ungefähr 6 Stunden

Servus Leyermarker,

sei unbesorgt!

"Pfuscher" kann im Vergleich dazu, was man auf so mancher Pinnwand liest, als Kindergeburtstag eingeordnet werden. Es geht darum, dass einzelne Leute offenbar ohne zu hinterfragen auf die persönliche Schiene gehen, zum Teil sogar intrafamiliär und/oder in Fäkalsprache beleidigen oder proaktiv zum Hass gegen einen Spieler oder eine Spielerin aufrufen.

dich grüßt
Der Großmeister

zur Übersichtzum Anfang der Seite