Tratsch: Schafkopf - das eigentliche Glücksspiel

RandallPatrick, 01. Januar 2010, um 16:39
zuletzt bearbeitet am 01. Januar 2010, um 16:41

Bin mir nicht sicher, ob dieses Thema hier schon mal dran war. Würde aber gerne mal eure Meinung dazu hören. Weil beim Schafkopf alle Karten ausgegeben werden und beim Poker nicht, gilt Schafkopf im Gegensatz zum Poker nicht als Glücksspiel. Sieht man sich die Sache allerdings mal realistisch an, dann ist es genau umgekehrt. Denn in den allermeisten Fällen entscheidet beim Schafkopf die Verteilung der Karten über Sieg oder Niederlage. Nur selten gibt wirklich das eigene Können den Ausschlag. Du kannst noch so ein guter Spieler sein, wenns beschissen steht, hast du keine Chance. Beim Poker (Texas Hold'em) dagegen kannst du als starker Spieler sehrwohl auch mit schlechten Blättern weit kommen. Mal abgesehen davon, dass du in ner großen Runde miese Blätter ja nicht zu spielen brauchst, während du beim Schafkopf als Nichtspieler trotzdem oft bezahlst. Auf lange Zeit gesehen hängt der Erfolg beim Poker also viel mehr vom Können ab, als beim Schafkopf (eine gewisse Grundfertigkeit vorausgesetzt).

Alle qualifizierten Kommentare (also kein: "Dann spiel halt Poker!" oder "Des sagst blos, weilst scheiße spielst!") sind herzlich willkommen.

RandallPatrick, 01. Januar 2010, um 16:40
Dieser Eintrag wurde entfernt.

zatho, 01. Januar 2010, um 16:45
zuletzt bearbeitet am 01. Januar 2010, um 16:46

Ich stimme mit dir insofern überein, dass man Glück braucht, um gute Hände zu bekommen oder dass bei riskanten Solos/Wenzen/Farbwenzen/Geier (gibt es eigentlich einen Überbegriff für diese Dinger) die Trümpfe verteilt sind.

Allerdings braucht man sehr wohl auch können, denn es macht einen Unterschied ob man klein oder groß anzieht, Ob man die Sau sticht oder sich abspatzt.

Und wenn man Konsequent mitzählt (welche Partei wie Viele Punkte hat) und welche Trümpfe schon gespielt wurden, welche noch ausstehen, dann braucht man weniger Glück als wenn man den Unter spielt, in der Hoffnung, dass ihn keiner mehr stechen kann.

RandallPatrick, 01. Januar 2010, um 16:59

Is scho klar. Ich hab auch scho einige Dinger selber vergeigt. Aber des alles macht wirklich nur einen kleinen Prozentsatz der Spiele aus. Sei mal ehrlich. Von zehn verlorenen Spielen bist vielleicht bei einem selber Schuld. Alle andern sind einfach blöd gestanden. Manche Spiele hättst gewonnen, wennst mit der Schmier gestochen hättest, aber normalerweise stichst halt mal mit Ober oder Unter.

edmuina, 01. Januar 2010, um 17:07

Ich hab von Pokern keine Ahnung naja bloss a bisserl, hab a kleines Tournier mitgespielt und wurde zweiter.
Welcher Totalanfänger schafft das bei einem Schafkopfrennen.

Ich glaube das sagt doch schon alles.

RandallPatrick, 01. Januar 2010, um 17:24
zuletzt bearbeitet am 01. Januar 2010, um 17:26

Nö. Das sagt gar nix. Es gibt immer Ausreißer bei allen Spielen, bei denen Glück eine Rolle spielt. Aber glaub mir, ich spiel keinen schlechten Schafkopf - zwar ned fehlerfrei, aber mit Sicherheit ned schlecht. Vom Können her, kann ich mit so einigen hier locker mithalten. Ich bin auch kein schlechter Pokeranfänger. Weiß mit Outs umzugehen, kann meine Pott Odds berechnen und versuchen mit Tells der Gegner zu arbeiten. Dennoch hab ich gegen richtige Profis auf lange Sicht (nicht ein lächerliches Turnier, das man immer mal glücklich gewinnen kann) nicht den Hauch einer Chance.

baumbua, 01. Januar 2010, um 17:42

qahless, ich hab nach circa 11.000 spielen 120.000 punkte.
wennst a bissl suchst, dann wirst sicher wen mit genausoviel spielen finden, der im minus is - oder 200.000 hat. mir san uns doch wohl einig, dass bei 11.000 spielen die kartenverteilung bei alle in etwa gleich war... also, können macht sehr wohl was aus.

trotzdem hast du, grade für texas hold'em, natürlich recht. aber z.b. bei omaha schaugts wieder ganz anders aus.

kennidi, 01. Januar 2010, um 17:45
zuletzt bearbeitet am 01. Januar 2010, um 17:48

dort wo nicht alle karten auf einmal im spiel sind (wie beim poker oder auch beim watten), ist immer mehr glücksspiel dabei.
weil beim schafkopf weist genau, wenn du zum beispiel den gras ober hast, dass auf jeden fall der noch eine höhere trumpf (eichel ober, da oide) im spiel sein muss. beim watten zum beispiel dagegen können öfters mal alle drei höchste karten (max, belli und spitz, die kritischen halt) nicht im laufenden spiel sondern im noch verbleibenden kartenhaufen sein. und beim poker is des genauso, ist also immer rathaus, was hier grad im spiel ist. aber beim schafkopf ist immer die ganze "hirarchie" mit dabei (4 ober und 4 wenz), hier kommts also sehr entscheidend aufs taktieren an, d.h. genau aufpassen was gefallen ist und wer welchen trumpf bzw. farbe geschmissen hat, und natürlich am besten auch immer mitzählen, damit der gegner spätestens bei 59 punkten stehen bleibt und somit vergeigt.
und je mehr karten im spiel sind, desto mehr kommts letztlich aufs können des einzelnen spielers an. das bedeutet, der normale lange schafkopf mit 8 karten pro spieler erfordert mehr können als der kurze 6er, dort is dann schon mehr auch der zufall im spiel.

Pete, 01. Januar 2010, um 18:12

Ich bin der Meinung, daß es beim Schafkopf massiv darauf an kommt, wie man ein Spiel angeht (nicht nur hin und wieder). Und zudem unterscheiden sich die besseren von den schlechteren Spielern wohl hauptsächlich darin, mit welchen Karten sie ein Spiel ansagen. Und genau bei diesen miesen Spielen trennt sich die Spreu vom Weizen - denn die MUSS man meistens gut spielen, so man sie gewinnen möchte. Bei fünf Trümpfen und einer freien Farbe ein Sauspiel zu spielen, oder bei sieben Trümpfen und einer Sau ein Solo, ist wohl nicht die große Herausforderung. Und wer nur solche Spiele spielt, muß tatsächlich nicht überdurchschnittlich gut spielen. Derjenige wird allerdings auf Dauer in einer Runde mit guten Spielern nicht gewinnen.

baumbua, 01. Januar 2010, um 19:19

ja pete, was is denn da los? is dei forumsabstinenz zum 31.12. ausglaufen?^^

inhaltlich is dir, wie meistens, nix wesentliches mehr hinzuzufügen...

RandallPatrick, 01. Januar 2010, um 22:43

Tja, dann muss ich wohl einfach ein total beschissener Schafkopfspieler sein, da ich in der Zockerstuben einfach auf keinen grünen Zweig komm. Bei den Punkten bin ich zwar gut im Plus, aber wenns ums Geld geht...dann schein ichs irgendwie zu verlernen.
Eure Argumente scheinen natürlich äußerst einleuchtend. Nur, was machste, wenn du einfach tagelang nur alle zehn bis 20 Blätter überhaupt mal fünf Trümpf für ein Solo zusammenkratzen kannst oder genügend Wenz/Ober und Schweine um wenigstens mit zwei Spatzen und nem König zur Sau ein Spiel wagen kannst. Oder dann wennst mal ein Solo mit drei Lauf hast ein anderer wieder mal fünf Trümpf und a Sau gegen dich hat... Läuft bei mir halt sehr sehr oft so. Klar, kann ich im Poker aus 2 7 auch kein AA machen, aber ich kann einfach warten, auf die spielbaren Blätter, die gut einsetzen und meine Gegner verunsichern. Beim Schafkopf kann ich eben nicht spielen und warten, sondern bei Sch... Katen nur spielen und zahlen.

Ex-Sauspieler #90011, 01. Januar 2010, um 22:49

es kommt oft vor, dass ein guter pokerspieler kein guter schafkopfer ist und umgedreht genau so.
man kann ned immer alles gleich gut beherrschen.
meistens ist man dort besser, was man am meisten spielt. es gilt auch hier: übung macht den meister.

RandallPatrick, 01. Januar 2010, um 22:55

Aber all die Übung hilft dir bei schlechtem Stand einfach gar nix.

kennidi, 01. Januar 2010, um 23:11

des mit dem schlechten stand verteilt sich doch immer so queerbeet. mal hat der eine spieler längere zeit schlechte karten, dann wieder ein anderer. und umgedreht ist es bei den guten karten dann natürlich genauso.
einem selber kommts halt manchmal so vor, als würde man als einziger nur immer schrott bekommen. aber keine angst, den andern gehts da schon ganz genauso. ist wie beim würfeln, mal kommen nur kleine zahlen, dann wieder nur grosse. aber im schnitt liegst immer in der mittn.

DerProgrammierer, 01. Januar 2010, um 23:30

Du bist Profi im Jammern :-))

RandallPatrick, 01. Januar 2010, um 23:51

Gruß an den Programmierer! Der hatts wirklich raus. Obwohl er auch nur mit Wasser kocht. Grundsätzlich sollte das wohl stimmen. Wahrscheinlich is man bei fehlerfreiem Spiel auf lange Sicht wirklich im Plus. Allein schon, weil man von den Fehlern der Anderen profitiert. Allerdings finde ich bleibt dennoch der Vorteil beim Poker, dass man da einfach wirklich spielbare Hände abwarten kann und zur Not auch mit ziemlichen Mist den Gegner verunsichern und dadurch als guter Spieler gewinnen kann. Haste hier Mist, kannst nur hoffen, dass einer deiner Mitspieler eine starke Gegenhand hat.

DerProgrammierer, 01. Januar 2010, um 23:56

Qah hab ja schon öfter mit dir gespielt und ich finde du spielst net schlecht. Es fehlt bei dir nur etwas an der positiven Denkweise und Geduld ;.))

FuckTheSystem666, 01. Januar 2010, um 23:59
zuletzt bearbeitet am 02. Januar 2010, um 00:00

versteh ned was es da lang zu philosophieren gibt.... beim pokern kannst halt bluffen..beim schafkopfen nicht(des is mal der hauptunterschied), weil sowieso alles da ist...genügend erfahrung hebt dich letztendlich bei beiden vom durchschnitt ab..weil die anfänger ja nicht aussterbn...

DerProgrammierer, 02. Januar 2010, um 00:02

Schau her so wurde ich heute abgeschossn
http://www.sauspiel.de/spiele/85961402-schell...
Granaten bombe gegen mich weil einer mauert.
Der macht im Schnitt miese aber hin und wieder gewinnt er durch sein mauern. Aber ich habe mich net unter kriegen lassen un denke mir wenn ich ohne 4 ein Kontra bekomme dann spiel ich eben ohne 5.
http://www.sauspiel.de/spiele/85967355-gras-f...
Ander stecken den Kopf in den Sand. Andere hauen den nächsten Hund wieder rein :-))
Oder Geier Tout mit fettem Kontra
http://www.sauspiel.de/spiele/86000044-geier-...
Dann gewinn ich eben morgen wieder :-))
Nie aufgeben und jammern sondern kämpfen und Fun haben.
Nacht

RandallPatrick, 02. Januar 2010, um 00:04

Mann kann ich dich gut leiden Programm! Du bist einfach im Schafkopf a richitge Drecksau. Du spielst halt wirklich, was nur irgendwie geht und wirst auf lange Sicht dadurch belohnt. Dafür fehlt mir ehrlich gesagt wirklich der Schneid. Wennst halt mal öfters bei nem Kontra richtig viel gezahlt hast, dann überlegst halt zweimal. Is vielleicht doch ned die richtige Taktik...Jedenfalls bist du a wirklich gutes Beispiel, dass ma ned mal Vollprofi sein muss, um hier wirklich gut wegzukommen - gibt Hoffnung...

Doctore, 02. Januar 2010, um 18:14

Ez jammert er, weil er Kontra gricht hod und zahln musst. Und dann ... "Angst fressen Seele auf". Bitte merken! Und ned aufs Glück hoffen - a aweng denken; und ned noch na Losverfahren spiln.

kennidi, 02. Januar 2010, um 18:45

beim pokern kannst halt auch mal mit ned so gute karten gwinnen, wennsd gut blöffen kannst und der gegner ned weiss, was du in der hand hast, weil ja der grossteil karten nicht im spiel ist. spricht also eindeutig für glücksspiel.
beim schafkopfen kannst aber insoweit ned blöffen, weil hier halt jede karte mit im spiel ist. des heisst, die karten die du ned selber hast, die hält einer deiner mitspieler in der hand. hier is also logisches denken und taktiern angsagt.

christianm7, 02. Januar 2010, um 23:13

Dann spiel halt Poker!

christianm7, 02. Januar 2010, um 23:14

Des sagst blos, weilst scheiße spielst!

christianm7, 02. Januar 2010, um 23:14

Des sagst blos, weilst scheiße spielst!

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