spielfuehrer, 21. Januar 2018, um 09:03
zuletzt bearbeitet am 21. Januar 2018, um 09:09
vorab, lothar: nicht ich bin es, der den ehrenwerten beruf eines pferdemetzgers ausübt. ich bin leider nur konsument und muss mich in ermangelung einer entsprechenden rossmetzgerlehr darauf beschränken, sie lediglich verzehren zu dürfen.
rosswürste oder "rosswiaschd", wie sie im wunderschönen passsauer oberland genannt werden, kommen nicht als so a art hauptmahlzeit auf den frühtstücks-, mittags- oder abendtisch, nein, sie sind eher so a art zwischenmahlzeit - ein snack sozusagen!
vorzugsweise nimmt man sie vormittags ein, auf einem wochenmarkt oder einem kirta, wo unter den fieranten normalerweise auch immer ein rossmetzger ist. (zumindest dann, wenn wo gscheid angerichtet ist!)
und da mag ich sie am liebsten, wenn man sie gleich vor ort isst, im stehen, im freien und vorzugsweise bei frostigen temperaturen. es ist gut, wenn man beim essen a bissl friert. und noch besser ist es, wenn man dabei grob verkatert ist, was ja meist erst den guster auf rosswiaschd zu tage gefördert hat.
man trinkt dazu eiskaltes helles bier aus der flasche (nicht im glas, und a weißbier is da auch nix) und tunkt sie in ein meer von mittelscharfem develey-senf, so dass man den doch sehr intensiven und gewöhnungsbedürftigen eigengeschmack von so rosswiaschd a bissl übertüncht und möglicherweise unterbewusst auch deshalb, weil einem das gelb des senfs mental hilft, den gedanken zu verdrängen, dass man da ja pferd isst, das bis vor kurzem noch irgendwo auf einer weide ganz fürchterlich vor sich hingestunken hat.
meistens kann ich dann so fünf oder sechs rosswiaschd auf einen sitz essen. das schwankt immer a bissl bei mir. aber am besten ist es, du hörst auf, wenn ´s da z´galle wern, lothar. (wenn du zu viel gekauft hast, wirf sie einfach weg. daheim schmecken sie dir ganz bestimmt nicht mehr.)
und ganz wichtig: keine brotbeilagen, lothar, sie machen dich nur dick!
gesunde ernährung - low-carb!
spielfuehrer, 21. Januar 2018, um 09:14
zuletzt bearbeitet am 21. Januar 2018, um 09:17
danke wasch!
brauchst im wirtshaus zum seb nur bescheid geben. ich zahl dir a halbe! kein problem, die kennen mich dort.
grubhoerndl, 21. Januar 2018, um 14:41
zuletzt bearbeitet am 21. Januar 2018, um 14:41
oiso bei uns im dorf, da gibt's no oan mit laden. er kimmt zwar ausm schwäbischen, aber sei's drum. er verkaft mehrlei sorten, gerade für die brotzeit eignen sich allerdings am besten die "dicken". optisch erinnern sie an (a bissl dürre) regenschburger, am besten schmecken sie heiss, mit mittelscharfem (meinetwegen develey) und einem hellen. und a brezn ghert a dazua.
daneben hat er auch bratwürscht, polnische und kaminwurzen. auch ned schlecht, aber geht halt nix über den klassiker.
grubhoerndl, 21. Januar 2018, um 21:02
der fred entwickelt potential!
nun ist mein dorf viele meilen vom wald entfernt. nebenbei erwähnt wohnen in dem dorf mehrer ois im woid und in niederbayern zusammen, daher würde ich das mit der brezn ned allzu kanonisch sehn woin.
im übrigen ist der verzehr von ross-bestandteilen eher eine tradition im bereich der latinophilen alpenbewohner (apennin mit eingeschlossen), und das ist näher bei meinem dorf als beim wald.
und 2 strömungen sollten da auch erlaubt bleiben :-)
Ex-Sauspieler #568535, 21. Januar 2018, um 21:46
zuletzt bearbeitet am 21. Januar 2018, um 22:09
Zitat:
" Die heidnischen Germanen halten jedoch weiterhin Bankette, auf denen
sie Wotan, dem größten germanischen Gott, Pferdeopfer darbringen. Das
ist gar nicht nach dem Geschmack der Päpste Gregor des Dritten und
Zacharias des Ersten, die im Kampf gegen die heidnischen Bankette das
Pferdefleisch mit dem Kirchenbann belegen. Natürlich geht es nicht um
das angeblich "unreine" Pferdefleisch selber, sondern um den heidnischen
Opferkult. Der Fluch prägte jedoch die Gemüter."
Heute zelebrieren niederbayerische Glaubensbrüder,
den Verzehr des Rosses, gefangen in klirrender Kälte. Interessant fand ich den Rückzug von sf und die Askese als eine spirituelle Praxis zum Zweck
der körperlichen und geistigen Reinigung. Die Rosswirscht, Enthaltsamkeit und
Selbstdisziplin bzw. Selbstbeherrschung ,sowie der Rückzug in die Stille.
Nur mit Senf ? Sollte der Geschmack nicht verfällscht
werden durch Beigaben ? Ja sollte nicht.
Die Franzosen haben heute noch reine Pferdemetzgereien, weiss gekachelt und nur mit Rossfleisch im Angebot.
Gibt es diese auch in Niederbayern ?
In der Stadt gab es Freibankmetzger, die auch
Fleisch von Notschlachtung der Pferde, angeboten haben.
Gibts, glaube ich, Heute nicht mehr.
Ausnhamen gibt schon: Köttbullar und Lasagne.
Das ist die Antwort auf die Frage :
Wohin mit dem Fury ?
https://www.youtube.com/watch?v=6XWaDFB6MqE
supermotommy, 22. Januar 2018, um 07:12
Würde es euch was ausmachen das Thema zu wechseln? Ich komm damit einfach nicht klar.
Die Menschen die ihre Pferde zum Schlachter geben, haben irgendetwas nicht kapiert. Pferde sind so sensible und feinfühlige Tiere, die genau mitbekommen das es auf die Schlachtbank geht. Pferde leben als Fluchttiere ihr Leben lang in Angst und als Pferdebesitzer ist es deine Aufgabe dem Pferd die Angst zu nehmen und ihm zu verstehen geben, "wenn du bei mir bist brauchst du kein Angst zu haben, denn ich passe auf dich auf". Dieses Vertrauen mit dem Weg zur Schlachtbank zu brechen, obwohl man sein Tier liebt und sich viele Jahre auf deren Rücken herumtragen ließ, diese vielen schönen Momente die man mit seinem Pferd im laufe des Lebens erlebt hat, ist aus meiner Sicht ein absolutes Verbrechen einer sehr tiefen Freundschaft und jeder der diesen Schritt geht, sollte sich in Grund und Boden schämen.
spielfuehrer, 22. Januar 2018, um 07:52
Im anbetracht der tatsache, dass auch dir nicht verborgen geblieben sein kann, dass es hier so deppen wie mich gibt, die am liebsten alles und jeden laut johlend durch den dreck ziehen, ist das ein sehr mutiger beitrag.
respekt.
supermotommy, 22. Januar 2018, um 08:18
Danke spielführer,
es ist einfach nur meine persönliche Überzeugung und ich bin einer der Glücklichen, die so eine innige Freundschaft mit einem Pferd genießen dürfen und für mich ist das in keinster Weise nachvollziehbar, was einen dazu bewegen kann, sein Hotti zum Schlachter zu geben.
faxefaxe, 22. Januar 2018, um 09:07
zuletzt bearbeitet am 22. Januar 2018, um 09:08
Mich hat in dieser Hinsicht auch Homo Deus von Harari nachdenklich gemacht, der sich intensiv mit der Frage auseinandersetzt, ob Tiere ein Bewusstsein haben und ob Fleischkonsum legitim ist. Die Unterscheidung Pferd-Schwein dürfte nach seiner Einschätzung aber willkürlich sein.
Ex-Sauspieler #568535, 22. Januar 2018, um 11:27
zuletzt bearbeitet am 22. Januar 2018, um 11:44
Für mich hat es keinen Sinn, die natürliche Existenz aller Lebewesen, die eine Nahrungskette bilden, in Frage zu stellen. Menschen sind eben in der Lage
alles zu hinterfragen und entsprechend zu reagieren. Das muss jeder für sich entscheiden, ob er, Fleisch ( Lebewesen mit Seele und Bewußstsein)
essen möchte.
Ex-Sauspieler #145815, 22. Januar 2018, um 11:49
Respekt spielfuehrer: Eben diese Fähigkeit, andere Gesinnungen großzügig & respektvoll zu tolerieren, haben WildBills Beiträge i.d.R. vermissen lassen.
hansolo_forever, 28. Januar 2018, um 16:00
Chapeau, Tommy !
Wußte garnicht, dass Du so ein sensibler Zeitgenosse bist. Ganz im Ernst, wenn mehr Leute so drauf wären wie Du, wär' diese Welt ziemlich sicher ein deutlich weniger trauriger Ort.
Und wie wir schon bei Karl May lernen durften: selbst nach einem 16-Stunden-Ritt, wenn dir jeder Knochen im Leib wehtut - z'erst kommt da Gaul, dann erst derfst di selber nastregga... ;-)
supermotommy, 28. Januar 2018, um 16:50
Tja han, von der Seite hast mich damals auch nicht kennengelernt, aber wenn es um mein Pferdi geht, lass ich links und rechts alles liegen und stehen. Ich weiß auch gar nicht ob man mich sensibel nennen kann, wenn man doch nur 100%ig zu seinem besten Freund steht.
hansolo_forever, 28. Januar 2018, um 19:35
Kann man durchaus - und des hat absolut nix Negatives.
Und wenn irgendwann der Sprit ausgeht, bist klar im Vorteil... ;-)
supermotommy, 29. Januar 2018, um 06:33
Stimmt, unter diesem Aspekt hast du natürlich recht, wobei ich mich mit dem Satz "Ich komm damit einfach nicht klar" vielleicht etwas falsch ausgedrückt habe. Eher hätte ich schreiben sollen, "Immer wieder festzustellen, dass es Menschen gibt die anscheinend nicht nachdenken was sie tun, regt mich einfach nur auf"
faxefaxe, 29. Januar 2018, um 09:13
zuletzt bearbeitet am 29. Januar 2018, um 09:16
Du willst uns mit dem Unsinn doch mal wieder verarschen. Diesmal schwacher Versuch.
meine Lieblingspassage:
„nimm die Unzahl verzogener Gören in den Reitclubs.
ein Pferd ist da nicht der Freund, sondern etwas, auf dem man reiten kann; man überwindet große Strecken ohne sich selbst mühsam bspw. mit dem Fahrrad fortzubewegen oder die Strecke laufen zu müssen.“
egal ob zum Geigenunterricht oder in die Schule: für alles nimmt das faule Pack das Pferd ^^