Donkey_king, 05. August 2021, um 14:18
In einer freien Marktwirtschaft wird das ganze pervertiert, weil die Leute durch wirtschaftliche Abhängigkeit nicht die Möglichkeit haben z. B. für einen neuen Job für teures Geld den Wohnort zu wechseln oder gar zu gründen.
Artyria, 05. August 2021, um 14:31
Nicht beim NÖSPL ! WEißt du was das ist? Ich rede auch nicht nur von innovativen Mitarbeitern sondern vom einfachen Arbeiter übrignes wenn der innovative Mitarbeiter für seinen Chef arbeitet , dann wird immer nach oben verteil, also er gibt was er erwirtschaftet ab und bekommt einen Teil wieder. Der Rest landet leistungslos beim Chef!
Donkey_king, 05. August 2021, um 14:55
Ja, ich weiß was das ist. Was sagt es uns, dass die Planwirtschaft besser wird, je mehr man sie um Elemente einer sozialen Marktwirtschaft erweitert?
Auch "einfache" Arbeiter haben in einer sozialen Marktwirtschaft die Möglichkeit, sich einen besseren Job zu suchen.
Ich interpretiere das was du Chef nennst mal als Inhaber eines Unternehmens. Selbstverständlich bekommt er einen Teil der von seinen Angestellten geschaffenen Wertschöpfung. Er hat im Gegensatz du diesen ja auch eine Geschäftsidee eingebracht, Investitionen getätigt und trägt das unternehmerische Risiko. Du kannst dir im Gegensatz zur Planwirtschaft dafür auch aussuchen, ob du lieber Unternehmer oder Angestellter sein möchtest.
Jedes noch so große Unternehmen ist einmal gegründet worden, auch wenn das für viele schwer vorstellbar ist und gerade große Konzerne als einfach schon immer existierende Institutionen betrachtet werden. Für die gehört Gründung und Auflösung genauso zum Lebenszyklus wie für den Bäcker um die Ecke.
NormanBates, 05. August 2021, um 14:59
zuletzt bearbeitet am 05. August 2021, um 14:59
Genau! Planwirtschaft hat überall dort, wo sie eingesetzt wurde, zu Wohlstand und blühenden Landschaften geführt...
Verblendeter Traumtänzer ^^
Donkey_king, 05. August 2021, um 15:18
Naja, man muss ihm zugute halten, dass er keine "richtige" Planwirtschaft will. Komplett unvernünftig ist sein Ansatz nicht, ich denke mal er kommt von der Geisteshaltung her aus einer Fundamentalopposition zum Kapitalismus. Deswegen ist es für ihn wohl schwierig, sich eine soziale Marktwirtschaft vorzustellen, weil da in seiner Ideologie dieselben Nachteile vorhanden sind wie in einer freien Marktwirtschaft.
Vielleicht versteht er es ja so:
Ich würde auch nicht mit einem Auto fahren, das keine Bremsen hat. Trotzdem würde ich lieber dem Auto eine Bremse spendieren, als gleich zu Fuß zu gehen - egal ob mit oder ohne Rollator
Donkey_king, 05. August 2021, um 15:25
Übrigens gibt es auch im Kapitalismus Formen der Vergemeinschaftung von Unternehmen, es gibt z.B. eine ganze Reihe wirtschaftlich erfolgreicher Genossenschaften. Jeder Unternehmer hat die Freiheit, die Form seiner Unternehmung selbst zu wählen. Du kannst das unterstützen, indem du dort Kunde wirst und/oder dort arbeitest. Oder du entscheidest dich dafür, lieber Unternehmen zu unterstützen, die einzelnen oder wenigen Personen gehören. Du hast die Wahl.
Artyria, 05. August 2021, um 16:09
man kann sich nicht aussuchen ob unternehmer oder angestellter, das hängt schon vom kapital ab welches man hat oder eben vererbt bekommen hat. Für die Angestellten besteht auch ein Risiko überhaupt ist es im Verhältnis zu dem was ich als Unternehmer bekomme ein kleines Risiko wenn ich dafür über Jahrzehnte Wert abschöpfen kann. Überhaupt sind größere Unternehmen teilweise so groß dass man sie nicht pleite gehen lassen kann und sie gerettet werden Lufthansa. Auch eine Insolvenz ist für niemanden schön. Das alles habe ich beim NÖSPL nicht weil kein Unternehmer da ist sondern nur gute Mitarbeiter die dafür auch mehr bekommen als schlechte. Für mich ist das eine moderne Planwirtschaft weil alles staatlich bleibt und die Ideal des Sozialismus: Recht auf Arbeit und kein Mehrwertprinzip erhalten bleiben. Zudem könnte man die Milliarden die jetzt irgenwo rumliegen dort hinbringen wo man sie besser braucht bei dem kleinen Mann über Subventionen , kleinere Steuern usw. und nochmals sogar wikipedia sagt dass NÖSPL hat funktioniert. Für mich ist das kein Gegensatz zum Sozialismus, den man nicht gegründet hat damit der Chefarzt soviel verdient wie der Briefträger sondern um Reichtum von der Mitte nach unten zu verteilen oder in der Mitte zu lassen und alle vor Armut zu schützen. Nix spricht gegen Leistungsprinzip!!!
Donkey_king, 05. August 2021, um 16:36
Na wenn sogar Wikipedia das sagt dann muss es ja stimmen...
Ja, momentan kann sich das nicht jeder aussuchen, und zwar weil keine Umverteilung stattfindet, wie das in einer sozialen MW der Fall sein muss. Das ist dann aber ein Problem der freien MW und das habe ich oben bereits beschrieben. Wir brauchen einen höheren Spitzensteuersatz, höhere Erbschaftssteuer und müssen die Vermögenssteuer wieder anwenden.
Du machst dir ja keine Vorstellung, wie viele Unternehmer in diesem Land pleite gehen... die wenigsten überstehen auch nur die Gründungsphase und die meisten verlieren buchstäblich alles. Dafür arbeiten diese Leute dann gerade zu Beginn auch mal 16 Stunden am Tag und verdienen in den ersten Jahren fast nichts. Du kannst dir nicht nur die erfolgreichen Unternehmer rauspicken und alle über einen Kamm scheren, und schon gar nicht mit den geregelten Bedingungen eines Angestellten vergleichen.
Große Unternehmen pleite gehen lassen - bin ich sofort dabei! Habe auch nie behauptet, dass ich die Rettung der Lufthansa gut finde, ganz im Gegenteil.
Eigentümer und Manager umfangreicher haften lassen - unbedingt!
Donkey_king, 05. August 2021, um 16:39
Und was das Thema Insolvenz angeht: Die ist mit das wichtigste am ganzen System, weil dadurch alles aussortiert wird, was keinen Mehrwert bringt. In deinem System wird auch der unprofitabelste Unsinn mit durchgeschleift, weil die Gesetze des Marktes nicht greifen können. Und dafür bezahlen dann alle.
faxefaxe, 05. August 2021, um 16:50
Dass im Moment keine Umverteilung stattfindet, ist eine mutige These (oder ein Klischee).
Man kann ja gern diskutieren, ob noch mehr umverteilt werden muss oder nicht.
Donkey_king, 05. August 2021, um 17:16
Hast Recht, war zu sehr in Fahrt
Ich korrigiere zu: deutlich zu wenig Umverteilung
Donkey_king, 06. August 2021, um 09:25
Mal was anderes:
Ursprünglich nur bei den Grünen von Bedeutung, mittlerweile haben sich jedoch mehrere Parteien (FDP, SPD, Linke) dafür ausgesprochen: Wie ist eure Meinung zum Thema Cannabis-Legalisierung? Wo seht ihr Vor- oder Nachteile bei Prohibition und Legalisierung?
Ich mach mal den Anfang:
Prohibition
- kein Jugendschutz
- trotzdem nicht weniger Konsumenten als z.B. in Holland
- enorme Kosten und Zeitaufwand in der Strafverfolgung
- oft unverhältnismäßige Folgen (teure MPU, Verlust von Job und Wohnung, hohe Geldstrafen, ...)
Legalisierung
- z.B. in Kanada geringfügiger Anstieg der Konsumenten zu beobachten
- hohe Steuereinnahmen zur Präventionsfinanzierung
- besserer Jugendschutz
- Entlastung von Polizei und Justiz
- neue (legale) Arbeitsplätze
Ich sehe das ganze - Überraschung - eher positiv. Bin gespannt auf eure Ansichten!
NormanBates, 06. August 2021, um 09:42
Mir ist Cannabis völlig wurscht, aber der "höllandische Weg" (resp. kanadische Weg) ist sicher eher sinnvoll als die kleinkarierte Restriktionspolitik zu dem Thema in Deutschland.
Ex-Sauspieler #197158, 06. August 2021, um 16:23
meine persönlichen Erfahrung ist, dass vorwiegend im Mißbrauch von Alkohol die Zerstörungskräfte und negative Folgen für den Menschen und der Gesellschaft sehr hoch sind.
Den Konsum von Cannabis sehe ich da eher als eine, sicherlich gesundheitschädliche Randerscheinung und die Kriminalisierung eher kontroproduktiv. Vorallem in Bayern wird da seitens der Polizei und Justiz ein unangemessener Aufwand betrieben. Es ist ohnehin absurd, dass man z.b. in Berlin bis zu 15 Gramm straffrei besitzen darf und in Bayern wirst du dafür eingelocht.
Soolbrunzer, 06. August 2021, um 21:16
Indessen wird die Bedeutung des THC als Analgetikum deutlich überbewertet. Antiemetisch, appetitanregend und allgemein roborierend, stimmungsaufhellend: ja; aber zur Schmerztherapie eher nur ein Adjuvanz (die Schmerztoleranz wird wegen der genannten Wirkungen ä bissel angehoben).
(Kleiner Exkurs)
Donkey_king, 06. August 2021, um 21:29
Na dann musst du schweren Herzens eben nur zum Spaß rauchen
Recherl64, 06. August 2021, um 21:57
Volksdroge Nr.1 mit den meisten Todesfällen ist Alkohol. Legal und in BY "Grundnahrungsmittel". Wer richtig damit umgeht, hat Spass....wer nicht, hat keinen Spass. Cannabis als "Einstiegsdroge" wäre m.E. deutlich harmloser als Alc! Alleine schon deshalb, weil mehr Leute saufen als rauchen...
Donkey_king, 06. August 2021, um 22:44
Bin ich absolut deiner Meinung Recherl, genauso ist es bei fast allen Suchtmitteln. Man sollte den Leuten lieber einen verantwortungsvollen Umgang beibringen, bis auf ein paar krasse Ausnahmen (z.B. Heroin) kann man mit vielem gut leben. In zu vielen Fällen fügt eine Verurteilung den Betreffenden mehr Schaden zu, als der Konsum jemals verursachen würde - und das wird damit begründet, die Leute vor sich selbst zu beschützen. Komplett widersinnig.
Im Gegensatz zur Kriminalisierung von Cannabis oder LSD, die kaum süchtig machen, werden interessanterweise Spielsucht (die Sucht mit der höchsten Selbstmordrate!) oder andere rein psychische Suchterkrankungen (z.B. Sexsucht oder Online-Sucht: man glaubt gar nicht wie viele Japaner schon vor dem PC VERHUNGERT sind) als rein gesundheitliche oder charakterliche Probleme einsortiert, obwohl sie genau die gleichen ruinösen Auswirkungen haben bzw. je nach "Vergleichsdroge" noch weitaus schlimmer für die Betroffenen sein können.
Wenn ich mir alleine mal anschaue, wie viele Leute in meinem Umfeld nicht mit Koffein umgehen können... da kann man genauso auf den Herzinfarkt warten wie bei einem Kokser.
Donkey_king, 06. August 2021, um 22:55
Bevor es zu Missverständnissen kommt: Ich will darauf hinaus, dass Suchtkranke Hilfe brauchen, keine Strafe. Und wer nicht süchtig ist, braucht weder noch.
Ex-Sauspieler #754228, 07. August 2021, um 09:14
Ah, die Regierungskoalition konnte sich nicht auf ein Gesetz zum Schutz der Moore einigen. Daran sind doch bestimmt die Grünen schuld!
Recherl64, 07. August 2021, um 11:08
@Donkey: jetzt sprichst du das grundlegende Problem an: Wieso neigen die Einen zur Sucht, die Anderen nicht? Und da ist es auch wirklich wurscht welche Art von Süchten wir meinen. Jede für Sich kann schlimmstenfalls zum Tod führen. Die Frage ist, wie entwickeln oder "erziehen" wir Menschen (unsere Kinder halt) mit einem gesunden und stabilen Charakter und dem Selbstbewusstsein, welches uns erst gar nicht in die Situation bringt, den Süchten so zu verfallen (na ja, wie gesagt ein bisschen darf man ja.....) dass sie einem mehr schaden als nutzen. "Klug" damit umzugehen..... In meiner Erfahrung als Mitglied des Suchthilfekreises meiner Firma zeichnet sich z.B. fast immer das Bild einer nicht intakten Familie bei den Betroffenen ab. Kind alleine zuhause, Ma oder Pa alleinerziehend und in der Arbeit oder selbst mit Problemen am Kämpfen.......klaro, wenn Kinder keinen Halt haben, keine Ansprache, kein "sicheres" Umfeld....muss zwangsläufig was schief laufen. Man kann über dieses Thema ja Bücher schreiben, so vielfältig ist es. Aber es weicht auch vom ursprünglichen Thread ab und am Ende steht die Erkenntnis, dass es einfach ein Spiegelbild unserer Gesellschaft ist. Wir behandeln dann nur die Symptome, finden aber selten den Zugang zu den wirklichen Ursachen. Ganz abgesehen davon, diese dann auch noch abzustellen bzw. abstellen zu KÖNNEN.
Ex-Sauspieler #754228, 07. August 2021, um 16:20
Hier das Drama zum Schutz der Moore:
https://www.riffreporter.de/de/umwelt/moor-schutz-strategie-bundesregierung-gescheitert-schulze-kloeckner
wird spannend, sollte da noch die FDP mit blockieren dürfen ab september
Donkey_king, 07. August 2021, um 18:11
Wow, richtig armselige Nummer Die Klöckner war in Sachen Kompetenz sowieso ein Totalausfall. Bin wirklich sehr gespannt, wer genau in der nächsten Legislatur dieses Ministerium besetzen wird.
NormanBates, 07. August 2021, um 18:23
Kermit, der Frosch... schon aus Eigeninteresse ^^