faxe,

in deutschland, möglicherweise sogar in europa, hat man sich darauf verständigt, die inflation nach einem bestimmten verfahren (warenkorb oder so) zu berechnen. ziel der ezb, als hüterin der währung, ist es, die inflation bei 2% zu halten. wir haben aber mittlerweile seit langer zeit 6% - 10%.

jetzt kommst du und sagst, ja aber da und dort und sind ja nicht alle betroffen....

ich denke, dass diese einwände in den 2% (möglicherweise auch bei der zusammenstellung des warenkorbs) bereits eingerechnet sind.

die preise steigen, wenn auch nicht mehr mit der geschwindigkeit von noch vor einem jahr.

jeder sparer hat in den letzten 2 jahren 15% seines geldvermögens verloren. und das ist, ohne dass ich das jetzt an unserer regierung festmachen möchte, eher noch an der EZB, ein problem.

zumindest für mich :)

@sool

aber nur weil die afd gegen die grünen hetzt, darf das doch nicht dazu führen, dass deren politik auf einmal sakrosankt und nicht diskutabel wäre.

Wir haben das nicht „seit langer Zeit“. Du musst nur sehr wenige Jahre - einschließlich 2022 - zusammenpacken und Du bist bei 2-3 Prozent im Schnitt. Aktuell steigen die Preise nicht mehr.
Und die Vermögensrechnung kann man erst etwas später aufmachen.
in Nullzinsphasen verliert man auch.

Faxe, lass uns einkaufen:

nehmen wir an, wir haben im april 2021 einen fahrradhelm gekauft: er hat 100.- euro gekostet.

im april 2022 kaufen wir nochmal das gleiche modell, weil wir einen kleinen fahrradunfall hatten: jetzt kostet dieser helm plötzlich: 107,40 euro

im april 2023 haben wir abermals einen fahrradunfall, sodass es wieder einen neuen helm braucht, selbes modell, hat sich bewährt, nun kostet er aber bereits: 115,13 euro.

...im mai 2023, oje, es kracht schon wieder, aber hurra, die preise sind gefallen, jetzt kostet der neue helm nur noch: 115,01 euro, 10 cent gespart.

man verzeihe mir diese polemik :)

Da hast Du freilich recht, spielfuehrer. Mir gings da grad nur um das Thema Ideologie. Politische Entscheidungen aus ideologischen Gründen sind durchaus diskutabel. Aber es gibt eben mehr als genug rationale Gründe für den Atomausstieg - auch und gerade in der derzeitigen Situation. Ich kanns jetzt nicht belegen, aber ich bin mir ziemlich sicher, dass es die drei betreffenden Meiler nicht mehr rausreißen. Und wenn man ein reales, in keinster Weise versicherbares Risiko mit einer bestimmten Eintrittswahrscheinlichkeit gegen einen (wohl marginalen) Nutzen abwägt, dann ist das ein sehr rationaler Überlegungs- und Entscheidungsprozess, kein ideologischer.

ich warte auf den tag x, wann die franzosen und tschechen uns den atommüll liefern, der durch unsern bezogenen strom anfällt.

(wobei bei den Grünen zur Ratio fie Ideologie durchaus passt, zugestanden)

faxe, du verrennst dich da, wenn du mit deinen einlassungen suggerieren möchtest, dass die derzeitige inflation kein problem darstellen würde. und eine verminderung der inflationsrate um 0,1% im vergleich zum VORMONAT stellt doch noch lange keine trendwende dar.

Da bin ich der Meinung von Sf.

gasso, damit stehst auf der seite der guten! :)

Er hat geäußert die Inflation sei kein Problem? Muss ich überlesen haben...

...und es ist natürlich vollkommen... äh... unideologisch, die Inflation in einem Grünen-Fred ins Feld zu führen...

@Donkey, er schrieb, dass man inkl. 2022 bei 2 bis 3 Prozent im Schnitt liegen würde...

@sool
moment, ich hatte mit diesem thema nicht angefangen. aber zu behaupten, dass die "inflation relativ schnell wieder nach unten gegangen sei", so wie faxe das hier vorgetragen hat, da bin ich halt anderer meinung bzw. meine wahrnehmung ist auch eine andere. und die zahlen belegen das ja auch.

mein ausgangspunkt war lediglich der artikel in der faz bzw. fas, den ich vollumfänglich teile.

@donkey

ich hab nicht geschrieben, dass er geäußert habe, dass die inflation kein problem sei, ich habe geschrieben, dass er sich verrennt, wenn er das mit seinen einlassungen suggerieren möchte. denn danach sieht es aus.

...ist ein unterschied, aber auch das weißt du eigentlich.

Zurück zum Ausstieg:

1) Ja, es ist richtig, auszusteigen und die AKWs abzuschalten.
2) Nein, es war nicht richtig, das in der aktuellen Situation mit Verweis auf einen früher getroffenen Beschluss jetzt im April zu machen. Der zu erwartende zusätzliche Schaden bei Weiterbetrieb ginge gegen Null, sodass jeglicher Nutzen gegen die Abschaltung sprach. Es dennoch zu tun, auch nach heftigen Auseinandersetzungen innerhalb der Koalition, ist rein ideologisch motiviert.
3) Ich habe große Sympathie für einige sehr pragmatische Grünenpolitiker (Nouripour, Habeck, Özdemir... ) und mir graut es vor einigen "Fundis" wie R. MehrbreitalsLang.
4) Ohne es zu wissen befürchte ich, dass z.B. das "Heizungsgesetz" in seiner ursprünglichen Fassung maßgeblich am Rückgang der Umfragewerte der Grünen beigetragen hat. Die Leute lassen sich nicht gerne bevormunden, schon gar nicht, wenn es ihnen an das Vermögen geht. Wo das alles hinführen kann, sieht man inzwischen in Sonneberg...

Was heißt denn "in der aktuellen Situation mit Verweis auf einen früher getroffenen Beschluss"? Der "früher getroffene Beschluss" ist vom 11.11. letzten Jahres. Da hatte man aus pragmatischen Gründen beschlossen, die Dinger in Herrgottsnamen noch über den Winter laufen zu lassen. Seit 15. April sind sie aus. Aber "jetzt", also im Juni würden die uns weiterhelfen? Ha?

2011, nach fukushima, da hat man beschlossen, bis spätestens ende 2022 auszusteigen

aussteigen ja, wenn die weitere versorgung steht. bei uns wird oft der zweite schritt vor dem ersten gemacht und wundern uns wenn es probleme gibt.

Es hat sich nicht die Inflationsrate um 0,1 Prozent verändert. Die Preise sind real um 0,1 Prozent gefallen.
für Fahrräder zahlst Du heute locker 500 bis 1000 Euro weniger als vor einem Jahr.

Du liegst da faktisch falsch. („Verminderung der Inflationsrate um 0,1 Prozent“)

ja, da hast du jetzt recht, nicht die rate ist um 0,1% gesunken, sondern die absoluten preise sind um 0,1% gesunken. das ist ein unterschied.

allerdings, im polemischen fahrradhelmbeispiel sind die 0,1% schon richtig dargestellt.

ich weiß nicht, ob fahrräder billiger wurden, die teuerungsrate im mai 2023 liegt jedenfalls bei 6,1% im vergleich zum vorjahresmonat.

Der Fahrradhelm, den ich auf der Amazon-Liste habe, ist 25 Prozent reduziert (Abus Gamechanger).

was ich sagen wollte: wir hatten durch einen Krieg in Europa und den Ausfall unseres Hauptgaslieferanten einen Inflationsschock (den kaum eine Regierung irgendwie in den Griff hätte bekommen können; er traf 1:1 Länder, die keine Grünen in der Regierung haben und russlandfreundlicher sind).
da die Energiepreise fast genauso drastisch wieder gefallen sind an den Märkten (noch nicht beim Verbraucher und den meisten Endprodukten), spricht derzeit wenig für eine Inflationsspirale.
wenn sie doch kommt, wird das etwas mit Geo- und vielleicht mit Geldmarktpolitik zu tun haben und nur wenig mit Habeck.
Von den Preisanstiegen, bereits gesagt, wurde viel durch staatliche Unterstützung und Lohnerhöhungen aufgefangen.

Seit 2011 wäre ja auch genug Zeit gewesen, besagten ersten Schritt vor dem nun erfolgte zweiten auf ausreichende Schrittlänge zu bringen. Wer hat das nochmal verkackt?

....das wird nix, wir ersetzen jetzt gedanklich den fahrradhelm durch 10 kg schweinas vom schlegel, faxe

und herrgott nochmal, ich hab doch schon längst geschrieben, dass die inflation nix mit den grünen oder der bundesregierung zu tun hat.

@donkey

das stand doch hier nicht zur debatte.

2022 stand man vor der entscheidung, lässt man die dinger noch laufen und wartet die weitere unsichere entwicklung auf dem energiesektor ab oder nimmt man sie vom netz, weil man das 2011 so beschlossen hatte.

und, man hat sich entschieden, sie noch a paar monate länger laufen zu lassen und erst dann abzuschalten. ich finde das irrational, andere hier nicht, alles gut.