Schafkopf-Strategie: Maurerkellen-Gedenkthread

grubhoerndl, 19. Dezember 2010, um 15:53
zuletzt bearbeitet am 19. Dezember 2010, um 15:58

öhmm, war scho spät...

hier das 2. spiel: #146.334.593

und wie schaut's damit aus?

das erste spiel habe ich rausgesucht, nachdem das 2. gelaufen war... ok muß man nicht spielen, aber man hat ja schon deutlich riskantere gewonnen.

wenn man bei ca. 40 spielen über 20x 4weiter erlebt und dann 2 solche spiele, dann muß ich ganz klar sagen, so macht es keinen spass. das ist der punkt den ich machen wollte.

krattler, 19. Dezember 2010, um 16:10

des gibts doch net..........

faxefaxe, 19. Dezember 2010, um 16:26

Das Spiel ist natürlich lustig.
aber hier: "bei ca. 40 spielen über 20x 4weiter" warst Du ja auch irgendwie beteiligt, oder?

grubhoerndl, 19. Dezember 2010, um 17:14

wenn i nix hab, muss ich auch weiter sagen, zumal bei meinem punktestand... bei 35% spieler kannst du mir aber ned vorwerfen, daß ich zur creme de la creme der maurer gehöre....

Pete, 19. Dezember 2010, um 17:30

Aber...das Mauern ist doch kein Problem der langen Karte, oder? Das liegt ja nicht am Spiel, sondern an den Spielern...

hosenlatz, 19. Dezember 2010, um 17:40

Grubhoerndl, das zweite Beispiel ist natürlich gemauert, aber ich würde schon sagen, ein minderschwerer Fall. Wenn etwa der Rufer bekanntermaßen eher sichere Rufspiele bevorzugt, ist das Weitersagen schon eine Überlegung. Ich hätte es zwar probiert, finde das aber nicht wirklich zwingend. Du hast doch mal die Weisheit "wer gewinnt, hat recht" geprägt bzw. zu prägen versucht - in diesem Fall gilt für das Solo wohl der Umkehrschluß:-)

faxefaxe, 19. Dezember 2010, um 17:50

wollt Dir nix unterstellen, Grubi, war nur eine freundiche Spitze ;-)

grubhoerndl, 19. Dezember 2010, um 18:04

@ faxe: kp!

@pete: mit dem 2. satz kann ich voll mitgehen. ist es aber nicht so, daß wenn man sich hinter mehr karten verstecken kann, die neigung "sichere" spiele zu machen, größer ist? auf jeden fall ist beim kurzen spiel der anteil der 4x-weiter-spiele deutlich geringer, z.B. auch weil die "kartenknappheit" (z.B. läuft die rufsau typischerweise nicht, im gegnsatz zum langen, wo sie meistens läuft) als zusätzliches entscheidungskriterium hilfreich sein kann.

@hosenlatz: zitat: "Wenn etwa der Rufer bekanntermaßen eher sichere Rufspiele bevorzugt, ist das Weitersagen schon eine Überlegung". das sehe ich genau umgekehrt: dann ist meine bestrebung, ihm eins "auszuwischen", indem ich ihn am "sicherern" spiel hindere. dies baut spannung auf und kann ihn im weiteren verlauf eventuell bewegen, etwas offensiver zu werden.

und beim "wer gewinnt hat recht" bleibt's! siehe dazu das erste der beiden spiele; nach deinen kriterien ist das re ja wiederum unverantwortlich...

MetzgersTochter, 19. Dezember 2010, um 18:31

naja, also das zweite ist schon feig...

Pete, 19. Dezember 2010, um 21:12

Hmm, ich bin ja ein Fan wackeliger Sauspiele. Bei diesen ist es meistens schon wichtig, daß die Sauen gehen. Da das beim Kurzen eher selten ist, würde ich hier natürlich seltener auf eine Sau spielen als beim Langen. Das mit dem "hinter mehr Karten verstecken" verstehe ich -ehrlich gesagt- nicht...

Ohne die kurze Karte abwerten zu wollen, muß ich allerdings Folgendes loswerden: Meiner Meinung nach sind die Möglichkeiten mit der Kurzen wesentlich leichter zu über- und durchschauen. Die Unterschiede zwischen gutem und schlechtem Spieler kommen deutlich geringer zum Vorschein. Das Kartenglück spielt eine größere Rolle. In guten Runden wirst Du mit der Langen ebenfalls kaum ein Zusammenwerfen erleben - auch ohne Farbwenz und Geier.

Und speziell an alle Kurz-Spieler: Nix für ungut.

grubhoerndl, 19. Dezember 2010, um 22:25

einspruch! wenn wir hier schon bei grundsätzlichem sind, müssen wir a bissl in der mathe-kiste kramen.

mit weniger karten habe ich weniger möglichkeiten, also kann ich mir das blatt des gegners eher vorstellen, wenn ich das spiel verstehe. da sind dann die besseren spieler deutlicher im voreil, als bei der langen karte, wo man es sich eben nicht so ausrechnen kann. das kartenglück mag im einzelspiel eine größere rolle spielen, a la longue ist es aber genau umgekehrt, weil ich eben weniger verteilungsmöglichkeiten habe, somit ein besseres zusammenpassen der entscheidung des (guten) spielers mit der tatsächlich eintretenden kartenverteilung habe.

Pete, 19. Dezember 2010, um 23:37

Ich weiß nicht, wann genau Deine Theorie kippt - aber wenn jeder nur eine Karte hätte, würde das Können gar keine Rolle mehr spielen. Ich denke, daß meine obige Aussage auch noch für den Vergleich zwischen zwei und acht Karten zutrifft. Ist schwer zu sagen...

grubhoerndl, 20. Dezember 2010, um 08:40

dia anzahl von verteilungsmöglichkeiten zwischen 32 und 24 karte unterscheidet sich um mehrere zehnerpotenzen (sind es nicht etwa 4?). somit ist bei 32 karten die wahrscheinlichkeit, daß ein guter spieler die verteilung erahnen kann, sicherlich wesentlich geringer als bei 24 karten. somit ist der spieler, der lang spielt stärker auf den zufall angewiesen, findest du nicht?

hosenlatz, 20. Dezember 2010, um 09:06

"das sehe ich genau umgekehrt: dann ist meine bestrebung, ihm eins "auszuwischen", indem ich ihn am "sicherern" spiel hindere. dies baut spannung auf und kann ihn im weiteren verlauf eventuell bewegen, etwas offensiver zu werden."

Da komme ich jetzt nicht mehr mit. Wenn ich gute Gründe sehe, etwas durch spielen zu gewinnen, dann spiele ich. Wenn ich gute Gründe sehe, etwas durch nicht-spielen zu gewinnen, dann sage ich weiter. Für beides lassen sich bei diesem Spiel Argumente anführen. Aber meine Spielentscheidung davon abhängig zu machen, ob ich damit einen anderen zu einem "besseren" Spielverhalten erziehen kann - entschuldige, aber das finde ich schon sehr skurril.

grubhoerndl, 20. Dezember 2010, um 09:44

hast du spass, wenn maurer mit am tisch sitzen? ich persönlich nicht, daher gehe ich meistens nach dem 2. gemauerten spiel. aber die gegner bekommen eben die chance auf ein zweites spiel. es geht somit um meinen persönlichen spass, und weniger um die erziehung des gegners.

hosenlatz, 20. Dezember 2010, um 14:08

Ja, für den Spaß den Tisch zu wechseln, macht Sinn - und ja, das tue ich, wenn mir irgendwas nicht passt. Aber das tust Du ja eben nicht. Du spielst, um ihm eins auszuwischen. Daraus soll er sich im weiteren Verlauf etwas merken. Deine Worte, nicht meine...

grubhoerndl, 20. Dezember 2010, um 14:12

ich zitiere mich mal selbst:

"daher gehe ich meistens nach dem 2. gemauerten spiel. aber die gegner bekommen eben die chance auf ein zweites spiel."

ich finde so ist das schon ok... du nicht?

hosenlatz, 20. Dezember 2010, um 16:39

Entweder jemand nervt mich sehr, dann gehe ich. Ein zweites Spiel, das mich sehr nervt, kommt definitionsgemäß nicht vor. Meine Toleranzschwelle, bis mich etwas sehr nervt, ist allerdings relativ hoch - sprich, die meisten bekommen mindestens die zweite Chance. Das finde ich auch richtig so.

Meine Spielweise bleibt allerdings immer gleich, egal um die wievielte Chance es sich denn handeln würde. "Jemand eins auswischen" als Spielgrund ist da nicht vorgesehen.

grubhoerndl, 20. Dezember 2010, um 17:57

also das gehört nur bedingt in die öffentlichkeit, aber du entscheidest, ob du spielst, ausschließlich nach objenktiven kriterien?

ich für meine wenigkeit gebe freimütig zu, daß die spielentscheidung auch von der umgebung abhängig ist. wenn ich schon 2-3 mal auf die nase gefallen bin, nehme ich weniger risiko, wenn ich das gefühl habe, es ist opportun, dann eben mehr. und wenn dabei sich mein gegenspieler gedanken macht, ist mir das recht.

hosenlatz, 20. Dezember 2010, um 18:28

Menschen sind emotionale Wesen - ob ich also wirklich objektiv bin, weiß ich nicht. Ich bemühe mich. Die Spielstärke der anderen spielt natürlich eine Rolle. Aber was hat z.B. die Tatsache, dass ich dreimal hintereinander ein Solo verloren habe, damit zu tun, ob das vierte Blatt ein Solo ist oder nicht? Das habe ich noch nie verstanden...

grubhoerndl, 20. Dezember 2010, um 19:26
zuletzt bearbeitet am 20. Dezember 2010, um 19:28

also beim kurzen, wo oft mit mehr risiko gespielt wird, ist es noch entscheidender als beim langen, was ausgespielt wird. und wenn man 2-3 in kurzem abstand verloren hat, kommt es beim nächsten mal wieder dazu, daß die falsche (oder richtige, je nach sichtweise) farbe gspuid werd... bittere lebenserfahrung.

statistisch aber auch belegbar: je länger eine serie, umso höher die wahrscheinlichkeit daß sie endet (das ganze hat mit bedingten wahrscheinlichkeiten zu tun und gilt, obwohl die ereignisse - hier jeweils ein soloblatt - unabhängig sind).

ich meine eh, daß du das genau so siehst. aus meiner sicht können wir diesen netten dialog auch beenden - aber natürlich noch lieber weiter hackeln!!!

Pete, 20. Dezember 2010, um 19:30

Um auf Deine Frage zu antworten, grubhoerndl: Nein, finde ich nicht. Gehe ich von einem gleichen Level zweier Spieler aus, trifft Deine Aussage zu. Aber genau das ist ja meine Überzeugung: Je komplexer ein Spiel ist, desto mehr profitiere ich von mehr Erfahrung, mehr Wissen, oder was auch immer hinter "Können" steckt.

Ich habe früher sehr gerne Schach gespielt. Schach ist eines der komplexesten Spiele, die ich kenne. Und hier hielten sich Weltmeister regelmäßig sehr lange an der Spitze, was nicht unbedingt für Zufall spricht. Und auch hier geht es darum, einen Plan zu entwickeln sowie auf Maßnahmen des Gegners zu reagieren.

Versteh' mich nicht falsch: Ich will weder die lange Karte aufwerten noch Kurz-Spieler zurücksetzen. Ich bin auch kein Wissenschaftler. Ich kann Deinen Ansatz nicht widerlegen. Ich denke halt nur komplett anders darüber. Mein obiges Geschwaller ist lediglich meine Einschätzung dazu.

Zum Thema "Mauern" kann ich leider nicht viel sagen. Richtig stören tut's mich tatsächlich nicht. Meine Erfahrung hat mir aber gezeigt, daß die Maurer meist auch relativ schlechte Spieler sind. Und das ist für mich auf Dauer der Grund, den Tisch zu wechseln. Natürlich spiele ich auch gerne mit Anfängern. Zugegebenermaßen aber nur für einen begrenzten Zeitraum und zu bestimmten Zeiten. Auch ich bin immer in der Lernphase und möchte daher meine Zeit möglichst mit besseren Spielern (als ich es bin) verbringen. Und wer mich kennt, weiß, daß ich gerne Meinungen über Spiele höre und darüber diskutiere. Dabei möchte ich ja auch was dazulernen. Und da die besten Spieler, die ich kenne, alles andere als Maurer sind, fürchte ich, daß mir ein ebensolcher nichts beibringen kann.

Scheiße, ist das wieder lang geworden...

grubhoerndl, 20. Dezember 2010, um 19:35

volle zustimmmung!

mein punkt war, daß bei übersichtlicherer situation (weniger mögliche varianten), der bessere spieler eher vorteile ziehen kann als bei schwierigerer situation.

im schach ist die situation etwas anderes gelagert, weil der zufall keinerlei rolle spielt. hier schon, insbesondere bei einer kurzen stichprobe.

Pete, 22. Dezember 2010, um 08:20

Hmm, den Aspekt "Zufall" habe ich komplett außen vor gelassen, weil

- er langfristig für mich nicht existiert und

- kurzfristig nur bei der Verteilung der Karten eine Rolle spielt - nicht dabei, was ich daraus mache.

Und der Zufallsfaktor trifft alle Beteiligten gleichermaßen. Ich sehe hier also Chancengleichheit - auf Dauer wird das Können entscheiden.

Und ansonsten finde ich: Je überschaubarer eine Situation, desto mehr Leute durchschauen sie. Wird sie unüberschaubarer, trennt sich die Spreu vom Weizen.

hosenlatz, 22. Dezember 2010, um 08:55

Ja, das erscheint mir so auch logischer als andersherum.

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