faxefaxe, 19. März 2016, um 11:09
@mamaente ich halte die Kritik an der Einigung mit der Türkei für bissl wohlfeil. Das Land wurde von Europa (ebenso wie Griechenland) lange mit den Flüchtlingen alleingelassen. Und die Türkei hat sehr viele aufgenommen. Warum soll man sich dann nicht finanziell an den Kosten beteiligen?
Am ehesten bedenklich ist, dass die Türkei quasi als sicherer Drittstaat angesehen wird. Aber dafür nehmen wir ja in gleicher Zahl im geordneten Verfahren auf.
Was ich echt nicht verstehe: es passiert exakt, was die Bennis lange gefordert haben. Die Flüchtlinge bleiben erstmal im ersten halbwegs sicheren Fluchtort. Und genau das wird nun kritisiert.
Ich bleibe dabei: pure Heuchelei.
Und wenn Du das als von oben herab empfindest, Helmut. Ich halte Dich für einen Hetzer. Gegen Ausländer, gegen Beck, gegen kinderlose Frauen.
Wir bringen der Intoleranz - egal ob sie deutsche oder islamische ist - eher zuviel Toleranz entgegen. Man sollte aber wher weniger wortlos zuschauen, wenn gezündelt wird.
verana, 19. März 2016, um 11:18
zuletzt bearbeitet am 19. März 2016, um 11:19
soiz
Weiblich...halt...gell...so nett!!
Mann - o - Mann!!!
Ich erlaub mir, dir einen Tritt in ...zu geben.
Damit ich von meiner kindisch-edlen Einfalt (und momentan gar nicht stillen Größe!!) geheilt werde....mit der ich meine, miteinander Umgehen und politische Einstellung hätten irgendwas miteinander zu tun.
Dankschön für´s Lächerlichmachen!
Das bringt mich auf realen Boden.
verana, 19. März 2016, um 11:24
faxe - ich erwarte schon, dass du eins und eins zamzählst....und das ist nicht...1...
mamaente, 19. März 2016, um 11:25
@faxe: ich bin da ganz bei dir. Wir haben alle, wir sollten da auch Italien nicht vergessen, allein gelassen. Das Dublin-Abkommen hat vor allem uns genutzt und sämtlichen Ländern die das Pech haben an einer entsprechenden Grenze/Küste zu liegen den schwarzen Peter zugeschoben. Eine Schande, keine Frage.
Ich habe auch gar kein Problem damit, dass den Ländern, die in so großer Zahl Flüchtlinge aufnehmen, finanziell geholfen werden muss.
Im Gegenzug würde ich aber dann auch allen Nationen die sich weigern, die EU-Mittel drastisch kürzen. Wir sind in der EU schließlich nicht bei "Wünsch dir was"
Dennoch kann und muss man Unrecht wo immer es geschieht benennen. Vielleicht ist das ja auch ein bisschen so wie im Privatleben. Von Freunden darf man auch erwarten, dass sie einem die Wahrheit sagen....
faxefaxe, 19. März 2016, um 11:27
Hm. Ich stelle fest, dass es sich wieder um Befindlichkeiten dreht. Ist nicht bös gemeint, Du machst das sicher nicht mit Absicht. Aber der Effekt ist schon da, sobald Du die Bühne betrittst.
Der Helmut und ich zB sagen uns ja oft auch was, was der andere als beleidigend oder fehl am Platze empfindet, aber es dreht sich ab da nicht mehr nur alles darum.
Ich weiß, dass es anders klingt, ich meine das aber wirklich nicht bös.
Soizhaferl, 19. März 2016, um 11:28
-Ich habe mit keinem Wort auch nur angedeutet, dass das irgendwas mit der Tatsache zu tun haben soll, dass du eine Frau bist. Nach einer solchen Aussage von mir zu dir oder einer beliebigen anderen Frau wirst du vergeblich suchen. Der Versuch, mir das trotzdem zu unterstellen, ist schon ein bißchen widerlich.
-virtuelle Arschtritte sind sicher nicht kindisch.
-virtuelle Arschtritte sind das, was du dir unter dem richtigen miteinander Umgehen vorstellst?
-das Lächerlichmachen hast schon selber übernommen, da brauchst dich bei mir nicht bedanken.
faxefaxe, 19. März 2016, um 11:29
Oh, Mamaente, da bin ich hundertprozentig bei Dir! Es ist derzeit in der EU weit verbreitet, die Union nur als Mitnahmegelegenheit zu sehen. Verantwortung und Pflichten aber komplett zu ignorieren. Ich hab das Klischee vom Zahlmeister Deutschland lange zurückgewiesen. Wenn die anderen aber nur blockieren, würde ich auch kürzen.
Soizhaferl, 19. März 2016, um 11:31
@ Mamaente: ich weiß nicht, ob das rechtlich geht. Aber gerade Staaten wie Polen oder Ungarn, die zu einem erheblichen Teil mit EU-Geldern aufgepäppelt worden sind (was ich für völlig richtig halte und außerdem keineswegs selbstlos von "uns") können sich halt jetzt nicht die Rosinen rauspicken. Da wär ich auch für die Einstellung jeder Unterstützung.
verana, 19. März 2016, um 11:32
Man kann es drehen und wenden, wie man will - eine Lösung, die den Umweg der Flüchtlinge über einen fragwürdigen Staat nötig macht, der die Guten ins Töpfchen und die Schlechten ins Kröpfchen ordnet, dafür bezahlt (das ist immanent richtig) wird, damit Menschenleben nicht durch Schleuserbanden bedroht werden, damit das Stimmvieh hier befriedigt wird, kann nur so ein Disklussionsgeeier bringen, wie es hier stattfindet.
Mit nur a bisserl Hirn und vor allem Herz macht das verdamt viel Bauchweh, wenn es einem ernst ist mit dieser Flüchtlingschose und diese nicht nur "topic" ist.
Ex-Sauspieler #434916, 19. März 2016, um 11:35
Dieser Eintrag wurde entfernt.
faxefaxe, 19. März 2016, um 11:36
zuletzt bearbeitet am 19. März 2016, um 11:37
Völliger Unfug, die Türkei als Umweg zu sehen.
Kriegsflüchtlinge fliehen zunächst mal ins Nachbarland.
Wer Herz hat übergibt sie dann an Schleuser, die sie per Schlauchboot übers Meer fahren?
Habe gestern das Buch (ist mehr eine lange Reportage) von Kermani von seinem Besuch der Balkanroute gelesen. Finde es ziemlich zynisch, diesen Weg als menschlichste Variante zu bezeichnen.
Soizhaferl, 19. März 2016, um 11:42
natürlich ist das auch Stimmviehbefriedigung, es ist der letztlich finanziell billigere Weg, und es hält möglichst viele Flüchtlinge aus dem eigenen Land draußen - unter in mehrerlei Hinsicht problematischen Bedingungen. Aber nun ja, Merkel ist eine konservative Kanzlerin und recht pragmatscih, genau so was war zu erwarten. Sie ist ja nun eben nicht "plötzlich links" geworden, wie viele geschrien haben. Sie ist nur eine schlauere Konservative als viele Dumpfnasen a la Seehofer.
Aber ja, man darf sich durchaus "linkere" Lösungen wünschen, und ich möchte auch nicht behaupten, dass ich mit der Lösung, die sich jetzt abzeichnet, völlig zufrieden wäre. Aber das ist halt so in Demokratien - der Kompromiss, der rauskommt, gefällt normalerweise keinem so richtig, ist aber halt mehrheitsfähig.
faxefaxe, 19. März 2016, um 11:42
Das Problem ist das Einstimmigkeitsprinzip, die renitenten Eu-Staaten können ja alles blockieren.
Selbst die Auflösung vermutlich, Henry.
faxefaxe, 19. März 2016, um 11:45
Haferl, ich bin da an der Logik wirklich interessiert:
Warum ist es schlechter, die Flüchtlinge in der Türkei aufzunehmen und von dort - soviele die EU aufnehmen will - auf Europa weiterzuverteilen?
Wieviele wir der Türkei abnehmen ist nochmal eine andere Diskussion.
Aber warum ist das schlechter, als die Flüchtlinge übers Meer nach Griechenland schleppen zu lassen, wo sie vor verschlossenen Grenzen stehen?
Was ich am ehesten einsehe, ist eine Erpressbarkeit durch die Türkei, die droht.
Aber warum das Verfahren an sich falsch sein soll, verstehe ich bislang nicht.
Ex-Sauspieler #434916, 19. März 2016, um 11:49
Dieser Eintrag wurde entfernt.
Ex-Sauspieler #434916, 19. März 2016, um 11:53
Dieser Eintrag wurde entfernt.
verana, 19. März 2016, um 11:55
soiz und faxe
Ich will es wirklich nicht ausweiten.
Aber die Frage darf ich schon stellen:
Sind meine Beträge lächerlich?
Und nu unterstell mir nicht wieder jemand, meine Befindlichkeiten in den Raum zu stellen.
Ich äußere mich hier auch inhaltlich und wage zu behaupten, dass nicht nur ...kindisch einfältig...Reaktionen darauf...nachzulesen!
Bei aller Selbstkritik, die ich wirklich habe - ich verstehe die Reaktion heute nicht.
Meine Befindlichkeiten sind mir weit weniger wichtig als dieses Thema.
Das kann man nun glauben oder nicht - eines ist jedenfalls manifest:
Sobald ich "die Bühne betrete", passiert etwas, das ich irgendwie nicht "in der Hand" habe.
Es bleibt mir grade gar nix anderes übrig, als das so persönlich auszudrücken.
Nun denn.
Meinen Anteil an "Missverstehen" - werde ich herausfinden.
Eines habe ich (und das meine ich nicht süffisant) gelernt - auszudrücken, was Reaktionen mit einem machen, wird als Schwäche und Jammerei und sich mit seinen Befindlichkeiten wichtig machen, verstanden.
Ich war empört über Bennies Tirade auf den Beitrag von Henry hin,
ich hab mir (lächerlicherweise?) gewünscht, da verstanden zu werden als mehr als gschaftige Eiferin.
Ich teile mich politisch nie von mir und meiner Person losgelöst mit.
Das bewerte jeder, wie er kann und mag.
Aber nicht so vereinfacht - das geben meine Beiträge nun wirklich nicht her.
Soizhaferl, 19. März 2016, um 11:57
Naja, man könnte die Flüchtlinge gleichmäßig(er), also nach Finanzkraft und Bevölkerung, verteilen und nicht die Türkei bezahlen, dass sie mehr nimmt.
Das führt letztlich eben auch zu Erpressbarkeit.
Beides darf man sich ja zumindest wünschen;)
Aber ich bin voll bei dir, dass es so besser ist, als das "Schleppen" und die wilde Flucht samt Ertrinkenden usw. in Kauf zu nehmen.
Henry, was möchtest du? Soll man grundsätzlich nicht diskutieren, weil es den Flüchtlingen nicht hilft? (Warum geht der Vorwurf dann an meine person?) Oder soll ich nur ganz bestimmte Dinge diskutieren und andere dann nicht mehr, und welche wären das dann? Ich versteh deinen Post nicht...
verana, 19. März 2016, um 11:59
PS - das war mein letzter persönlicher Beitrag "mich und meine Befindlichkeiten betreffend"- er sollte mir gestattet gewesen sein.
Schwarz auf weiß.....
mamaente, 19. März 2016, um 12:01
zuletzt bearbeitet am 19. März 2016, um 12:04
Wir verzetteln uns gerade im Klein-Klein. Unabhängig davon wie man im Einzelnen den Deal mit der Türkei bewerten will, er ist jetzt ein Fakt. Das verschafft der Kanzlerin und der EU die nötige Zeit und den nötigen Spielraum um die anderen Probleme anzugehen.
Und die sind zahlreich und groß.
Wir in Deutschland sollten uns nun mal dringend um eine gute Verteilung und Unterbringung der Flüchtlinge kümmern und alle Maßnahmen für eine gelingende Integration erarbeiten. Auch dann, wenn eine große Zahl der Syrer sicherlich gerne zurück in ihre Heimat möchte, sollte die Zeit in Deutschland nicht ungenutzt in der Eintönigkeit und Langeweile der Unterkünfte verstreichen. Arbeits- und Ausbildungmöglichkeiten und das gegenseitige Kennenlernen sind unabdingbar. Das böte die Chance einmal auf mehr Perspektive bei der Rückkehr im eigenen Land und zum anderen können Flüchtlinge, die hier mit uns gute Erfahrungen machen lauter kleine Brücken in die andere Nation sein. So sichert man Frieden und fördert die gegenseitige Toleranz.
verana, 19. März 2016, um 12:04
Es ist nicht schlechter, die Flüchtlinge über die Türkei einreisen zu lassen.
Besser allenfalls als über todbringendes Meer.
Aber - die Frage stellt sich:
Was ist gut dran?
Und die beantwortet sich nicht mit "besser als.."
Warum dieses "Besser als" keine Antwort ist, wurde hier ja schon deutlich benannt.
Es ist eine politisch fragwürdige "Notlösung"
Ex-Sauspieler #434916, 19. März 2016, um 12:08
Dieser Eintrag wurde entfernt.
faxefaxe, 19. März 2016, um 12:12
Haferl, auch nach dem Deal mit der Türkei kann die EU der Türkei beliebig viele Flüchtlinge abnehmen und gleichmäßig verteilen.
Ich bin sicher, dass die Türkei auf entsprechende Angebote sofort eingeht.
Der Deal sieht ja vor allem vor, dass die Flüchtlinge nicht nach Griechenland durchgewunken werden, sondern entweder in der Türkei bleiben (was erstmal das erste logische Ziel einer Flucht ist) oder geordnet an die EU weiterverteilt werden.
faxefaxe, 19. März 2016, um 12:21
Die Einigung mit der Türkei ermöglicht übrigens zumindest de-facto-Obergrenzen. Wenn man schengenmässig zu dem Schluss kommst, dass die Flüchtlinge erstmal in Sicherheit sind, kann man entscheiden, wie große Kontingente man annimmt.
Das ist dann keine juristische Obergrenze.
Jeder Flüchtling, der bei uns im Land auftaucht, hat Recht auf Asyl und Schutz nach der Genfer Konvention unter deren Regularien.
Aber Helmut will diese Lösung ja nicht, weil die Flüchtlinge in der Türkei in keinem Rechtsstaat sind. Nach der Logik sollten wir aber alle drei Milliönen aufnehmen. Oder sehe ich was falsch?