Tratsch: Nazipack und Islamisten: Waren 70 Jahre umsonst?

Soizhaferl, 18. Juli 2016, um 14:26

Kami, wenn du an einem Spielplatz ein Schild "für Kinder bis zu 12 jahren" siehst, dürfen 13jährige dann mitfahren? Nein.
Und wenn etwas "bis zur Ära Erdogan geht", heisst des auch, das der Erdogan da gar ned mitfahren darf, sozusagen.

Und stell dir vor, es ist 1980, und du hast (um bei deinem Beispiel zu bleiben, auch wenn ich das nicht treffend finde von den personen her) 2 Millionen Enten, 2 Millionen Bennis und 76 Millionen um ruhigen, friedlichen Ausgleich bemühte Faxes, Sojas, Kamis, Soizis.

Wie siehts dann mit der Berechtigung aus?

faxefaxe, 18. Juli 2016, um 14:50

Naja, die Nettobilanz ist gar nicht so schlecht seit Amtsantritt Erdogan. Noch dürfte man da über Start liegen auf einigen Feldern.

faxefaxe, 18. Juli 2016, um 14:52

Worauf bezieht sich denn das?

Soizhaferl, 18. Juli 2016, um 15:01

kami, natürlich wars nicht ruhig. Aber dein 40 gegen 40" passt als beschreibung mindestens so schlecht wie mein "2 gegen 2 plus 76 Neutrale".

Im nachhinein kann man leicht sagen, dass nur das Militär das in den Griff gekriegt hätte, weil sich das Gegenteil nicht beweisen lässt.

faxefaxe, 18. Juli 2016, um 15:31

Ein echtes Kami-Totschlagargument, ich hatte schon gehofft, dass man mit Dir diesmal Argumente austauschen könnte:

"und zweitens kann niemand sagen, ob sie auf anderem wege nicht weitaus besser wäre"

faxefaxe, 18. Juli 2016, um 15:33
zuletzt bearbeitet am 18. Juli 2016, um 15:40

Für die anderen: :-)

http://img.welt.de/img/wirtschaft/crop131113711/7059594893-ci3x2l-w540-aoriginal-h360-l0/DWO-Tu-rkei-BIP-Aufm.jpg

(Und ja, Wohlstand hat auch etwas mit Demokratie zu tun, denn er führt zB hierzu:
http://de.statista.com/statistik/daten/studie/216192/umfrage/alphabetisierung-in-der-tuerkei/)

Dass er nach 2003 viele Reformen einleitete, ist unstrittig.
http://m.welt.de/wirtschaft/article131115977/Das-Meisterwerk-des-Sultans-Erdogan.html
Natürlich kann man immer sagen
"Ohne ihn wäre vielleicht noch mehr reformiert worden, aber es ging ja um die Bilanz.

faxefaxe, 18. Juli 2016, um 15:55
zuletzt bearbeitet am 18. Juli 2016, um 15:57

SchaulusTIGER
SchaulusTIGER vor 2 Tagen

"nebenbei war der täter von nizza nun doch islamist"

@Tiger Die Frage ist noch immer offen, woher Du das so sicher weißt. Bislang habe ich noch nicht einen ernsthaften Beleg gehört, und das Attentat ist näher am Lufthansa-Selbstmord als an den Paris-Attacken.

http://mobile.lemonde.fr/societe/video/2016/07/18/les-liens-entre-le-tueur-de-nice-et-les-reseaux-terroristes-ne-sont-pas-encore-etablis_4971252_3224.html?xtref=https://t.co/Epmaa67f58&utm_medium=Social&utm_campaign=Echobox&utm_source=Twitter&utm_term=Autofeed

(Was einen islamistischen Hintergrund weiter auch nicht ausschließt).

mamaente, 18. Juli 2016, um 16:53

nun, wenn das so war, faxe. und das halt ich für unbestreitbar, warum hat man denn damals, als die türkei unter erdogan auf gar keinem schlechten weg war, sich von seiten deutschlands so verbissen gegen den beitritt der türkei zur eu gestemmt. damals hatte man die chance einfluss zu nehmen und den prozess der demokratisierung nach europäischen vorstellungen zu unterstützen. damals hatte man die chance die türkei zur brücke zur islamischen welt zu machen.
aber statt dessen hat sich die eu gönnerhaft und überheblich verhalten und damit ganz beträchtlich zum erstarken eines, mittlerweile völlig durchgeknallten erdogan beigetragen.

Ex-Sauspieler #460311, 18. Juli 2016, um 16:56
zuletzt bearbeitet am 18. Juli 2016, um 16:59

👀

Omg!

Auf diese Bemerkung aus dem Teich hab ich seit das Thema auf dem Tisch ist gewartet.....

faxefaxe, 18. Juli 2016, um 16:56

Darauf gibt es zwei mögliche Antworten:
A) man hätte damals die Türkei in die EU aufnehmen sollen. Damit hätte man dem Land auf dem weiteren Weg geholfen und die Demokratie gestärkt.
b) man hat damals zurecht erkannt, dass die Demokratie in der Türkei noch nicht stabil ist (was sich bestätigt hat, siehe Putsch, siehe Erdogans Reaktion, siehe Krieg in Kurdistan)

In diesem Fall gilt vermutlich einmal Kamis (im oberen Fall ziemlich dummes) "man weiß es nicht".

mamaente, 18. Juli 2016, um 17:07

na ja, natürlich ist das spekulativ, aber ich glaube wir unterschätzen alle die kränkung die unsere abweisende haltung für die türken bedeutet hat. sie waren und sind uns als nato- und wirtschaftspartner recht aber wirklich mitspielen lassen wollten wir sie nicht. und wenn uns die damalige türkei zu "instabil" war, warum haben wir keine probleme damit die polen und die ungarn aufzunehmen. weil sie so ein musterbeispiel an demokratischer aufrichtigkeit sind?
seien wir doch ehrlich, gerade deutschland wollte die türkei nicht, weil sie ein land muslimischen glaubens ist und für nicht so wirklich standesgemäß gehalten wurde.
jetzt sollen sie uns noch zusätzlich als bollwerk gegen die flüchtlinge dienen, aber auch das bringt keine wirkliche anerkennung als vollwertiger partner mit sich.
wundert man sich da wirklich, dass ein erdogan die mehrheit hinter sich weiß?

Kanalratte, 18. Juli 2016, um 17:16

http://derstandard.at/2000041265465/Der-Taeter-Von-Nizza-Eindeutige-Botschaft

faxefaxe, 18. Juli 2016, um 17:49

Da steht auch drin, dass man nix weiß ^^

faxefaxe, 18. Juli 2016, um 17:58

Das ist halt dummes Zeug, Kami. Vielleicht liegt es auch nur an Deiner Uninformiertheit.
In seiner ersten Amtszeit hat Erdogan viele Reformen angestoßen und einen enormen Wirtschaftsaufschwung ausgelöst.
Das sind historische Tatsachen, die man nur aus Uninformiertheit bestreiten oder relativieren kann.
So, wie es eine Tatsache ist, dass es in den vergangenen drei Jahren Rückschritte gab.
Da machst Du Dich immer bissl lächerlich.

Gegen die Türkei in der EU war ich auch immer.

mamaente, 18. Juli 2016, um 18:02

das ist genau der punkt vor ca 6 jahren, wenn ich das richtig erinnere, war die türkei auf einem insgesamt sehr positiven weg. da wurden die chancen vertan, sie an die eu und deren wertegemeinschaft zu binden.
und da wurden einem stolzen volk ne menge kränkungen zugefügt. ich glaube wir alle unterschätzen die pschycholgie. in den letzten drei jahren hat erdogan sich gewandelt zum despoten und die eu eher als gegner denn als partner hingestellt. und nichts eint so sehr, wie ein (vermeindlicher) gegner.

faxefaxe, 18. Juli 2016, um 18:22

Alles richtig. Das Risiko eines Militärputsches oder eines Erstarkens des Islamismus innerhalb der EU hätte man aber inkaufgenommen.

Ex-Sauspieler #460311, 18. Juli 2016, um 18:22

einem stolzen volk....

soso, die türken darf man als stolzes volk bezeichnen.

wir die grünen, also auch ich, sind stolz, deutsche zu sein......

Kanalratte, 18. Juli 2016, um 19:15

@faxefaxe

genau darum gehts

faxefaxe, 18. Juli 2016, um 19:18

Wäre schön, wenn das Lagerdenken, das Argumente ignoriert, irgendwann mal wieder aufhören würde (nicht bei Dir, Bill, das ist nur zufällig unter Deinem Beitrag. Du bist in dieser Hinsicht verloren).

zB sehe ich das Di Fabio Gutachten für die CSU kritisch. Sein Interview in der Zeit, die ich gerade lese, ist aber sehr gut.
"unser Land will weltoffen sein, dafür steht die Mehrheit der Bürger, und das ist ein Verfassungsauftrag. Doch auch und gerade ein offenes Land braucht ein verlässliches Recht und konsequentes Vorgehen gegen den Rechtsbruch."

faxefaxe, 18. Juli 2016, um 19:34
zuletzt bearbeitet am 18. Juli 2016, um 19:36

Ps: eine hochintelligente Abrechnung mit den 68ern liefert in der Zeit Biller, Bill. Zwei Buchstaben mehr, und doch Welten dazwischen. :-)

zur Übersichtzum Anfang der Seite