deutschland sollte solange wir freie betten haben, corona kranke aufnehmen, beatmungsbetten haben wir ca.20000. das ist besser als jede finanzielle hilfe, die ist es im grunde genommen auch!

@atout: ich wollte dir nix unterstellen und bezog mich auf die letzte frage in deinem beitrag, die das nationale ökonomische "wohlergehen" über ziele der EU stellt, so wie ich es gelesen habe - zitat:
"Kann unsere Regierung nicht mehr Geld für ihre eigenen Bürger aufwenden um mehr privates Eigentum (z.B. Wohnungen in Privatbesitz) zu schaffen?"

tatsächlich richten sich EU-beiträge ja prozentual nach dem Bruttonationaleinkommen und das wohlergehen der mitgliedsstaaten wird anhand der entwicklung des Bruttoinlandsprodukts verglichen. jetzt kann man über volkswirtschaftliche größen diskutieren oder einfach mal die nicht an "geld" ausgerichteten ziele der EU in den vordergrund rücken, so wie es HH post tut.

ideelle Ziele der EU mögen festgelegt sein. Die Wirklichkeit sieht anders aus, in der Realität geht es nur ums Geld. Gemeinsame Flüchtlingspolitik?
Nur dann, wenn bestimmte Staaten nichts leisten müssen. Diese gehören ausgeschlossen.
leider sollte auch mehr Druck auf einzelne Staaten ausgeübt werden um Versäumnisse wie jetzt im Gesundheitswesen in Italien zu vermeiden, d.h. aber wir geben mehr staatliche Souveränität ab. Wollen wir das? Ich will das nicht, solange sich Polen, Ungarn so wie derzeit darstellen.
Man muss auch sagen, dass Italien die EU schwächen will (s. Äußerungen Salvinis).
Aber Geld und Hilfe von der EU darf schon sein. So kann es doch nicht gehen.
Es ist ja sowieso so, dass nach dem Austritt Großbritanniens es andere "Mehrheitsverhältnisse" ^geben wird, was Koalitionen zwischen den Staaten betrifft.
Wie weit soll unsere Hilfe in der bestehenden Situation gehen? Solange Betten frei sind?
Was passiert wenn durch ausländische Patienten an Beatmungsplätzen ein Platz für einen Deutschen blockiert wird und der Deutsche stirbt?
Ich glaube die Hilfe würde spätestens dann schnell Richtung null gehen und wir Deutschen, die vorgesorgt haben (Grille Ameise) wären wieder die Bösen. Die begrenzte Hilfe, so wie jetzt, ist schon in Ordnung, auch wenn manche meinen, man müßte viel mehr tun.

jo. das entspricht der menschlichen natur, nicht? jeder verteidigt die eigene familie und das zuerst, was innerhalb des lattenzauns liegt (eigener garten), bevor er sich höheren zielen zuwendet und dafür verausgabt. wenn es um die verteidigung nationaler grenzen geht, fallen pflicht und persönliche ziele, bedarf und bedürfnis schon mal auseinander. ;)

@atout,du Redest von den Vereinigten Staaten von Europa! Das wäre natürlich das Ideal in der jetzigen Weltpolitik/Weltwirtschaft.Der Grundgedanke der EWG war,eine dritte "Weltmacht" im Wirtschaftlichen Sinn zu sein.Den damals waren Die USA- Ostblock-und dann die EWG, das sich ja jetzt Verschoben hat durch China.Nichts desto Trotz wäre es immer noch Wünschenswert,jedoch sind da zu viele Egosismen von Natiolalen Denken im Weg und wie wir sehen,bekommt man das nicht "Gebacken"!Sehe auch da Deutschland an vorderster Stelle,gerade mit "Muttis" alleingänge!Ob auf langer Sicht Richtig oder Falsch kann keiner Beurteilen,jedoch kurzfristig gesehen eine Katastrope nicht nur für uns,sondern für das zusammenwachen der EU.Was aber noch viel Schwerwiegender ist,Deutschland die (NAZIS)wollen schon wieder FÜHREN,wärend wir(Siegermächte)sie Befreit haben, das steht ja uns zu und nicht den "Krautfressern"!Mit dieser Unsensibilität hat die "Mutti" England(GB) aus der EU getrieben und ohne England ist die EU nur halb so viel Wert!

wie schaut's aus mit dem thema? der blick der diskussion ist ja zuletzt von D zur EU gewandert, deren finanzielle Corona-hilfe Italien nun eine absage erteilt hat, weil reglementierungen und kontrollen befürchtet werden - es geht um 39 Mrd. EURO - zitat:
"Konkret könnte Italien Hilfskredite aus dem Rettungsfonds ESM nutzen, gezielt für Ausgaben im Gesundheitssystem. Geld, das ohne Bedingungen fließen würde."

gründe für den verzicht liegen anscheinend in einer anti-EU-haltung der italienischen partei "5 Sterne Bewegung".

https://www.tagesschau.de/ausland/eu-hilfen-italien-101.html

Euro-Bonds als Corona-hilfe würden dagegen angenommen, für die alle steuerzahler in der EU aufkommen - zitat: "die Deutschland seit Jahren strikt ablehnt, weil sie ein erster Schritt zu gemeinsamen Schulden seien."

https://www.tagesschau.de/ausland/italien-eu-finanzministertreffen-101.html

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ich folgere - die "gleichung" für den titel:
weil deutsche fürchten, dass ihr geld in der EU verprasst wird, sind sie gegen die aufnahme finanzschwacher staaten in die EU. die anti-EU-stimmen steigen tendenziell in D.

weil Merkel gemeinsame EU-schulden vermeiden will, lehnt D Euro-Bonds ab.

Italien lehnt die ESM-finanzstütze als Corona-hilfe ab: sie wollen stattdessen Euro-Bonds, sprich gemeinsame EU-schulden.

deshalb gibt es eine anti-EU-tendenz in Italien, die eine anti-deutsche stimmung anheizt, weil D nicht genug unternimmt, um italienischen Corona-infizierten zu helfen.

sind wir alle irre?

Also ich bin nicht die EU! Aber ich versuche es mal mit klarem Menschenverstand ..

Bevor ich mit jemand zusammen Schulden mache, müssen schon viel mehr, als nur Name und Farbe des Gesichts bekannt sein .. ^^

Heißt: Wenn wir gemeinsam Schulden machen und ich dafür haften soll, möchte ich auch sicher sein, das mein Gegenüber - in meinen Augen - vernünftig damit umgeht! Denn wenn keine Rückführung mehr möglich ist, hafte ich ja dafür!
- Da sind sich Italien und Deutschland (und auch andere) wohl nicht besonders Grün ...

Andere Möglichkeit: Die Autonomie der Wirtschaft wird stärker eingeschränkt (mehr Europa - weniger selbst Entscheiden), dann gelten verlässlichere Größen für alle ..
- Auch da sehe ich eine Differenz zwischen den Staaten ...

Wir sind mit Europa noch keine USA und ich glaube das wollen wir auch nicht! (oder doch?)
Unser Modell stellt auf mehr Selbstständigkeit und Eigenverantwortung ab und das finde ich auch gut so.

Ich denke die Zusagen der EU waren groß genug.
Trotzdem sollte Deutschland als direkter Nachbar und Aufgrund Ihrer Vergangenheit mit Italien (Gastarbeiter) mal gucken, ob wir nicht noch was in der Schatulle haben ...

Ihr tut gerade so, als sei Italien ein failed state :-) das Land gehört zu den zehn größten Volkswirtschaften der Welt, viele der staatlichen Schulden liegen im eigenen Land (Italiener halten viele Staatsbonds), die Bevölkerung ist vermögend.

Erst einmal alles kein Grund zur Panik. Wir haben Italien auch nicht hunderte von Milliarden Euro "geschenkt", wie hier Sanny (?) schrieb. Das Ausfallrisiko ist immer noch ziemlich gering.

Für deutsche Exporte ist es weltweit das sechswichtigste Abnehmerland.

Das Risiko bei Eurobonds ist im Übrigen nicht vornehmlich, dass das Geld weg ist. Sondern dass Deutschland etwas höhere Zinsen zahlt.
Von der Niedrigzinsphase hat Deutschland als Schuldner stark profitiert (das Thema Guthaben auf der anderen Seite ist ein anderes).

Nun kommt aber Corona hinzu und wird Italien stark treffen. Sollte Italien tatsächlich eine Schuldenkrise wegen Corona bekommen, werden auch deutsche Banken stark davon betroffen sein. Es kann sinnvoller sein, für einen Teil der Schulden zu bürgen, als einen Ausfall zu risikieren.

https://www.msn.com/de-de/nachrichten/coronavirus/in-der-krise-wird-deutschland-zum-heimlichen-helden-europas/ar-BB12y9pN?OCID=ansmsnnews11

Hier mal ein Artikel was man außer Geld noch machen kann ...
Wenn zw dem EMS und den Bonds kein Unterschied wäre, dann gäbe es auch keine Ablehnung dagegen.

- Komisch, das Du so auf die Bonds stehst, faxe .. ?
- Was ist denn der Vorteil daran ... ?

und kann man erklären, dass Italien die EMS-milliarden ablehnt, wenn es Corona-hilfe nötig hat? damit könnten zum beispiel fehlende beatmungsgeräte und medizinische ausrüstung zur intensivbehandlung angeschafft werden und man bräuchte nicht deutsche krankenbetten dafür.

das hat mich beschäftigt... etwa: ich will Euro-Bonds oder gar nix ist eine seltsame haltung, wenn ich gleichzeitig auf denjenigen schimpfe, von dem ich zu wenig hilfe bekomme.

Target 2 wurde durch Sinn hochgejazzt, einer seiner Irrtümer.

soll das heißen, lavita, Italien konstruiert auf kosten der schwer an Corona-erkrankten bzw. der gesundheitsfürsorge für alle verquere gründe für einen ausstieg aus der EU?

Hochgejazzt heißt, dass er ein Risiko an die Wand gemalt hat, das so nicht besteht.

Hier ist es mmn ganz gut erklärt.

https://blogs.faz.net/fazit/2018/07/03/das-anleihekaufprogramm-der-ezb-treibt-den-target-2-saldo-10130/

@Mario ob Bonds oder auf anderem Weg ist mir erstmal wurscht, ich bin da kein "Fan" von. Es wird am Ende ja vermutlich jedenfalls nicht Eurobonds heißen, weil das Thema emotionalisiert ist.

@ww Italien fehlt doch nicht das Geld, um sich Beatmungsgeräte zu kaufen. Die müssen am Markt erstmal verfügbar sein, dazu brauchst Du ja auch Intensivpersonal, die Strukturen, um das schnell aufzubauen, etc

Aber man braucht Eurobonds sicher nicht, um Italien kurzfristig Liquidität für ein paar Beatmungsgeräte zu beschaffen. Es geht um die Bewältigung der wirtschaftlichen Folgen.

@lavita: ich beziehe mich in meinem beitrag zu diesem thread eben auf den zusammenhang mit Corona - und nicht auf politische tendenzen in Italien oder D.

@faxe: schau doch, was in dem 1. verlinkten artikel steht und was ich daraus zitiert habe:
"Konkret könnte Italien Hilfskredite aus dem Rettungsfonds ESM nutzen, gezielt für Ausgaben im Gesundheitssystem."

@lavita: dass das egal wäre, habe ich nun wiederum nicht gesagt. dennoch interessiert mich momentan eher der zusammenhang mit Corona-hilfe.