Die Stellvertreterthese.
Ich finde Varoufakis scheiße, nicht die Griechen.
Auch eine nüchterne Bilanz zeigt, dass Syriza den Land nur geschadet hat. Konjunkturell, und dann haben sie am Ende auch noch schlechtere Bedingungen bekommen.
Aber hauptsache, die Salonlinken können ihre Idole heroisieren. Den Preis für deren Dilettantismus zahlen die Griechen.

Soizhaferl:

Mag sein, aber die 25 anderen haben ein gemeinsames Interesse an der Diskreditierung Varoufiks' im Speziellen wie Syriza's oder linker Parteien im Allgemeinen. Frag' mal den armen Wicht einer Schulkasse, der von allen anderen gehänselt wird...

Aber - wie gesagt - genug für heute (dassde kein Schäuble-Fan bist reicht mir auch schon^^)

αλληλεγγύη με Ελλάδα

faxe:

Ich antworte dann mal morgen, ok?
Nix für ungut - lass' mir halt mal mein Hochgefühl

Ja, und der Varoufakis hat a Interesse, genau die Karte zu spielen... was si wahrscheinlicher, dass oaner lügt, oder 25 (die keineswegs alle gemeinsame Intressen ham)?

Sie machen, leider, eben au grad keine linke Politik. Linke stellen in so a Situation ned 13 neue Direktoren ins Bildungsministerium ei. Linke wissen, dass die "Würde" der Arbeit ned daran liegt, 200 Putzfrauen für ein gebäude zu beschäftigen, ned weils unwirtschaftlich is, sondern weils den menschen entfremdet, weils a sinnlose und damit würdelose Tätigkeit is, weil des Feudalsystem is und nix mit Sozialismus zu tun hat. Linke würden Großsgrundbesitz besteuern. des alles hättens in der hand ghabt.

Schäuble ist leidenschaftlicher Europäer.
Er hat den bösen Polizisten gegeben. So haben die Nordeuropäer mitgemacht und die Griechen nachgegeben. Alles erreicht.

Ich bewertete nicht die Richtigkeit der Maßnahmen.

Aber ist doch lachhaft. Du kritisierst, dass nicht festgeschrieben worden sei, wie man mit Steuersündern umgeht. Das ist doch ein Witz, das könnte jede griechische Regierung selbst regeln. Also auch Syriza. Warum brauchst Du da Auflagen für? Das ist doch meine Kritik, dass die nix unternommen haben, sondern einfach nur Geld weiter wollten ohne Auflagen.

Wenn Sie dem einen eigenen Weg entgegengesetzt hätten - zB keine Schuldenzahlung mehr, Drachme, Aufbau eines Steuerwesens - wäre das ja ein Konzept gewesen. Aber sie hatten nur "Nein" und haben damit weniger erreicht als die Vorgänger. Für welche Maßnahme im Land oder für welche Abmachung mit den Gläubigern magst Du sie denn? Sie haben am Ende ja allem zugestimmt (nur pubertär ein paar Flüche gemurmelt, als sie wieder ins Kinderzimmer sind). Ihr einziger Versuch ist, wieder zu blockieren, seit sie bissl flüssig sind. Könnte am Ende in einen ungeplanten Grexit führen. Vielleicht ist das ja ihr Konzept. Das hätten sie aber einfacher haben können....

sojawasch:
2

oje, "wenn es 25 EUler so sehen [...] muss es richtig sein".

Ja klar, und ALLE Kapitalisten finden es toll, dass sie immer reicher werden, humanitäre Krisen sind ihnen wurschd und Steuerzahlen finden sie doof.

Dann muss es wohl richtig sein.

kami, jetz drehst mir aber auch bissl die Worte im Mund rum ;-) Klar ham die gemeinsame Interessen, aber es is scho absurd, da jetzt alle über einen Kamm zu scheren und so zu tun, als ob des EIN antigriechischer Block wäre. Es gab sehr unterschiedliche Ansichten zu Griechenland! ja, du hast trotzdem recht, was die Medien angeht. I versteh nur nicht, warum ma den EU-gremien grundsätzlich misstraut, wenn alle des slebe sagen, aber der einzelne Varoufakis MUSS ja recht haben, weil der ghört ja ned zu Establishment?
Des is scho a Verschwörungslogik: Weil die USA dementieren, dass Aliens gllandet san, müssen welche glandet sein, sonst würdens ja ned dementieren...

"Mandat der Griechen" ^^ aber wir drehen uns im Kreis. Er bekommt Applaus von den Salonlinken bei uns und ruiniert dafür sein Land.
Hoher Preis.

Ich finde es echt krass, dass selbst nach dem krachenden Scheitern manche die Abstimmung noch immer für richtig halten.

Zum einen: über völkerrechtliche Verträge und Schulden kann man nicht so einfach abstimmen lassen (deswegen können sie auch nicht eindeutig einen Schuldenschnitt beschließen).

Griechenland wollte und brauchte etwas: neues Geld. Das können sie zu den Bedingungen der Gläubiger annehmen oder es sein lassen. Ein "Nein"-Votum macht für eine Regierung eigentlich keinen Sinn. Aber wenn sie ein "Nein" zur Abstimmung stellen, müssten sie danach eigentlich auch "Nein" sagen, wenn es um den Volkswillen ginge. Sie haben aber zu noch schlechteren Bedingungen ja gesagt.

Ich halte das mit der Demokratie und dem Volkswillen hier aber eh für schwierig. Wir haben bei uns eine repräsentative Demokratie und ich habe überhaupt nicht den Eindruck, dass hier der Volskwillen missachtet wird. Schäuble und Merkel haben ja bei uns eine klare Mehrheit hinter sich. Und es zählen ja die Einstellungen in allen Euroländern. Und in Nord- und Osteuropa war eher eine noch härtere Linie gewünscht.
Warum gerade der Schuldner, der jahrelang über die Verhältnisse gelebt hat und jetzt frisches Geld will,'über die Bedingungen entscheiden soll, ist mir rätselhaft. Die können verhandeln und wenn sie nicht wollen Nein sagen.

Genau das kritisiere ich ja immer wieder. Syriza hat keinerlei Ja-Konzept. Ausstieg aus dem Euro, Schulden nicht zahlen, auf Aufschwung mit Drachme hoffen, wäre ein solches. Von mir aus - wäre nicht meine Wahl - auch ein Bündnis mit Chinesen oder Russen. Aber die wollen weiterwurschteln.

Genau!
Wenn die gesagt hätte : "wir gehen in die Insolvenz" hätte ich das konsequent gefunden und ok. Ich bin mir nicht sicher, ob dem Land dann ein Neuanfang gelingen würde (sie haben halt wenig Industrie; die letzten Investoren haben sie auch verschreckt), aber das wäre tatsächlich deren Entscheidung (ich wäre dann auch sofort für humanitäre Hilfe und Aufbauhilfe, wenn gesichert ist, dass das nicht versickert)