Tratsch: Nazipack und Islamisten: Waren 70 Jahre umsonst?

Ex-Sauspieler #332864, 02. Februar 2017, um 01:57

also amal grundsätzlich, so einfach hier amal gsagt:
ist ja durchaus interessant, wie ihr so teilweise extrem unterschiedlich hier denkt; mache ich ja auch! das ist ja alles ok, DAS ist eben demokratie, auch in so einem forum!
aber so langsam kommt mir das hier als eine aktiv bearbeitete "wahlkampfplattform" vor! unabhängig von konkreten parteien! MUSS das sein? sind wir ned hier, um ein wunderbares spiel zu zelebrieren? zum teil weit weg von bayern, quasi wie eine nie durchtrennte nebelschnur?
karteln iss eben karteln ... "politisieren" ghört da ned unbedingd dazu!

Soizhaferl, 02. Februar 2017, um 09:00


Lieber Aaaron,

"Es ist wirklich so, dass ich ein Soziologe bin.
"

- nun ja, wenn du meinst. Ich nehme jemandem, der "Beläge" statt Belege schreibt und auch sonst noch so manchen Fehler dieser Art (also keine einfachen Vertipper) macht, das Studium eines so lektüreintensiven Faches irgendwie nicht ab - Vielleser machen solche Fehler eigentlich nicht. Aber sei`s drum, es geht ja um die Argumente an sich.

"Ohne die vielen Begründer der Soziologie und ihrer

Theorien. Habermas,Adorno und viele mehr."

- Das mag von dir nur unglücklich formuliert sein, aber wenn Habermas und Adorno als Begründer der Soziologie gesehen werden, dann glaube ich dir das mit dem Studium noch weniger.

"Es handelt sich immer um Theorien zu

Formen sozialer Ungleichheit. Soziale Lage und Milieu

sind nun ein Teilaspekt von diesen."

- Richtig; es wäre dir ja frei gestanden, andere Aspekte zu bringen (die "meinem" Teilaspekt widersprechen/ihn relativieren), aber:

"Dennoch würde ich hier keinen soziologischen Disput führen wollen. Es sprengt den Rahmen und vlt interessiert auch niemanden. "

- ich darf das mal umformulieren: "Soiz hat unrecht, ich weiß auch warum, aber ich verrats jetzt keinem, ätsch!"

"Unstrittig ist , dass bereits in der Wissenschaftstheorie" die
Empirische Überprüfung von Theorien scheitert, da Theorien eben in sich
geschlossen sind."

Völlig richtig; Theorien sind somit geschlossene Gebilde, die in sich schwer angreifbar sind. Eine Möglichkeit wäre da natürlich, ihre Prämissen anzugreifen, wie du mir ja auch vorgeschlagen hattest und womit ich durchaus übereinstimme (da kneifst du ja aber jetzt).

"Somit gibt es komplexe Erklärungsversuche je nach

Deutung der einzelnen Teilnehmern. Scheitern diese, so werden nicherklärbare Phänomene als Gottgewohlt

abgestempellt." - ein wenig bösartig ausgedrückt, aber das mag ich und sehe das auch so. Da wir beide nun keine soziologische Schule verteidigen müssten, könnten wir das ja eben nicht als gottgewollt abstempeln und uns fragen, wo denn nun die blinden Stellen des jeweiligen Ansatzes wären und was das über das Ganze aussagt. (Da kneifst du ja jetzt)

"Wenn du an einem Teilaspekt der Soziologie unsere Gesellschaftliche
Entwicklung ausmachen willst so halte ich dies für plump. Da muss man
schon andere

theoretischen Aspekte bemühen als einen Teilaspekt." - Ja, gerne, aber da kneifst du ja jetzt.

(Ich weiß, ich weiderhole mich)

"Dennoch kann ich dir deine "Bauchschmerzen" nicht ersparen, diese sind von dir Hausgemacht."
- also hab ich jetzt doch eine eigene Meinung zugestanden bekommen? Ist ja auch schön ;)

Soizhaferl, 02. Februar 2017, um 09:12

@ kami:

"den post von soja habt ihr ganz ignoriert und dabei könnte genau das die
brücke zwischen euch beiden sein. oder fraktionszwang doch heilige kuh ?
"

Stimmt, das ging ein bißchen unter. Zum einen existiert der Fraktionszwang ja ohnehin nur umgangssprachlich; ihn "aufzuheben" heißt ja dann nur, dass die ohnehin freie Entscheidung nicht sanktioniert (z.B. durch Parteiausschluß) wird, weil die Partei keine einheitliche Linie zu dem Thema hat.

(Ich finde es übrigens durchaus nachvollziehbar, wenn eine Partei, deren Mitglied X im Parlament wiederholt und/oder in sehr wichtigen Punkten gegen die Partei stimmt, sich fragt, ob sie X dann überhaupt in dieser Partei haben wollen. )

Ich weiß daher nicht, was ein "dauerhaft aufgehobener" Fraktionszwang bewirken soll - entweder die Mitglieder einer Partei sind zurecht zusammen in dieser Partei, weil grundlegend einer politischen Meinung (dann brauchts den Fraktionszwang ja nicht), oder sie sind sich so uneins, das man sich schon fragt, ob sie eigentlich zurecht in der selbenPartei sind (dann hat der Fraktionszwang ja bisher auch nicht funktioniert, gibt ja dafür auch einige Beispiele).

Ex-Sauspieler #484842, 02. Februar 2017, um 09:54

um was gehts hier?

um zweitaccountalarm?

Wenn dem so ist, fürchte ich:

we´re all doomed!!!!

Ex-Sauspieler #507956, 02. Februar 2017, um 17:27
zuletzt bearbeitet am 02. Februar 2017, um 17:52

Nachtrag an die interessierten.
Soiz und ich sind im grunde nicht weit auseinander.
sicher muss ich mir den Vorwurf der Verweigerung
( kneifens) gefallen lassen.
soiz und ich wissen, dass wir auch, wenn auch immer
theoretisch begründet und mit Argumenten untermauert, nur teilweise die gesellschaftliche
Veräderung ausmachen können. Hierfür gibt es viele
Ansätze und Erklärungsversuche.
Mit letzter Konsequenz werden wir das hier nicht
auflösen, geschweige denn lösen.

Ich glabe auch nicht an Bindeglieder wie der angekündigte Fraktionszwang. Da sind die Parteien zu sehr mit Mitgliedern beschäftigt, dessen Loyalität
nicht offensichtlich ist.
Bestes Beispiel dafür ist meiner Meinung nach der selbst berufene neue Außenminister Gabriel, der seine "Schachzüge" eher einem Chefredakteur als
Jahrelangen politischen engsten Vertrauten kundtut.

Mein Fazit zu diesem Thema:

Usere Gesellschaft ist stark und differenziert genug
um Gruppierungen, die sie im Kern stören, zu wiederstehen.

Da bin ich sehr optimistisch.

Soizhaferl, 02. Februar 2017, um 17:40

Das kann ich nur deutlich unterschreiben ;)

mamaente, 03. Februar 2017, um 10:06
zuletzt bearbeitet am 03. Februar 2017, um 10:06

unsinn, wir wählen das bestehende system vor allem deshalb, weil es seit 70 jahren einigermaßen funktioniert. in der besten aller vorstellbaren welten mag es unzulänglich sein, in der realität, könnte es erheblich schlechter zugehen.
wer sind denn bitteschön "die bürger"? die gibt es als homogene masse einfach nicht. ich fühle mich mit meinen meinungen zu verschiedensten themen überwiegend von den grünen vertreten. das bedeutet nicht, ganz und gar nicht, dass ich in allem mit dem parteiprogramm und schon überhaupt nicht mit manchen äußerungen einzelner vertreterInnen der grünen übereinstimme. aber die schnittmenge ist halt immer noch am gößten.
und so geht es eben den anderen wählerInnen mit ihren parteien auch.

mamaente, 03. Februar 2017, um 10:10

das problem ist doch auch, dass wir in einer hochkomplizierten welt leben. du schreibst selbst, dass du familienpolitik nicht als beispiel hernimmst, weil zu komplex. aber das ist doch mit den allermeisten themen so. mir gehts immer wieder so, dass ich glaub ich hätte zu irgendwas ne feste meinung und dann zeigt mir irgendjemand auf, was ich übersehen habe und warum meine ansicht auf falschen prämissen beruht. ich bin nicht undankbar dafür, dass wir a) politiker haben die sich in ein spezialgebiet einarbeiten und b) ne menge an wissenschaftlern und sachverständigen, welche die politiker beraten.

mamaente, 03. Februar 2017, um 10:16
zuletzt bearbeitet am 03. Februar 2017, um 10:17

schau kami, ich guck mich so um in der welt, und da muss ich feststellen, a) es geht kaum einem volk auch nur annähernd so gut wie uns. sowohl in wirtschaftlicher, als auch in kultureller hinsicht, von rechtstaatlichkeit gar nicht erst zu reden.
und das bringt mich dann doch tatsächlich dazu zu sagen, das system funktioniert für die meisten menschen in deutschland ganz erstaunlich gut.
das heißt ja nicht, dass es nichts zu kritisieren, nichts zu verbessern gäbe. aber für mich halt innerhalb des systems und nicht indem ich das ganze erfolgreiche dingens auf den kopf stell oder zerstöre.

mamaente, 03. Februar 2017, um 10:26

nehmen wir mal deine frage als beispiel:
"wie wollen Sie flüchlingspolitik gestalten?" und dann nennst du zahlen als obergrenze.
die frage ist doch schon mal vollkommen daneben. sie müßte eigentlich lauten:
wieviele flüchlinge sollen max. pro jahr aufgenommen werden?
sodala, das wiederum würde verleugnen, dass es die möglichkeit der klaren begrenzung aufgrund bestehender gesetze und verträge so gar nicht gibt.
was soll sie also?
außerdem, und das ist bei diesen fragen halt immer problematisch, bräuchte die beantwortung eine menge kenntnisse über die fluchtgründe und ursachen, über möglichkeiten der integration, über die welt- und geopolitschen gegebenheiten und und und...
ansonsten werden solche fragen halt auf der grundlage von gefühlten wahrheiten beantwortet und damit liegt man halt oft einfach falsch....

mamaente, 03. Februar 2017, um 10:28

jo und in sachen rechtsstaatlichkeit sind sie gerade zu vorbildhaft. genauso wie saudiarabien. da tanzen auch alle fröhlich auf der straße. und der chinesische reisbauer wird dir sicher auch in sachen wirtschaftlich super, begeistert zustimmen...

mamaente, 03. Februar 2017, um 10:30

und wie genau bring ich das system zu fall? wenn das so einfach ist, dann sollte ich mir vielleicht einen neuen beruf suchen.....
gibt nen haufen länder wo die dringend das alte weghaben wollen...

Soizhaferl, 03. Februar 2017, um 11:47

"früher war es so, dass ein anführer an vorderster front stand und es als erster abbekam, wenn er einen krieg anzettelte.
"

Manche sollen sich da aber auch erst als vorletzter erschossen haben... ja, schon klar, den meintest du nicht. glaub ich dir ja auch. Aber das ist doch trotzdem Käse - dass "früher" (wann soll das denn sein? Steinzeit, Antike, Mittelalter?) Anführer ihre Truppen in die Schlacht geführt hätten, ist ein gar frommes Märlein...

"aber ihr lobt das bestehende system doch nur, weil

a) "es immer schon so war" "

dazu sagte die Mamaente schon alles.

b) ihr euch einfach nichts anderes vorstellen könnt

Doch, kann ich schon. (über das "ihr", das gegen eine Gruppe gerichtet ist, die es nicht gibt, haben wir ja schon mal geredet. Wenn wir schom beim Pillennehmen sind, empfehle ich was gegen Paranoia ;) also kein ihr, sondern ich:) Die Schweiz und ihre direkte Demokratie. Kann man schon ernsthaft drüber nachdenken, und das System bietet immense Vorzüge. Hat aber auch immer wieder ganz gewaltige Nachteile, zum Beispiel die notwendige Verknappung komplexer Fragen (wie du ja am Beispiel der Familienpolitik brachtest) auf Entweder-Oder-Entscheidungen, Minderheitenschutz wird damit äußerst problematisch usw.

Hast halt wieder irgendwas wohlklingendes dahergredt, Kami...

Soizhaferl, 03. Februar 2017, um 12:15

Stimmt, ned alle Irren sind Nazis ;)

zur Übersichtzum Anfang der Seite