Soizhaferl, 01. Oktober 2024, um 14:47
Man muss sich halt auch im klaren sein, dass man mit härteren Regelungen nicht nur viele Menschen, die kein Asylrecht haben, abhält, sondern auch mehr Menschen ablehnt/zurückschickt, die sehr wohl ein Anrecht hätten - also im Klartext, die man zu Folter, Leid und Tod zurückschickt. Fürs Protokoll: ich denke auch, dass man härtere Regelungen braucht (meiner Meinung nach auch dazu, Fähigkeit und Kraft zu erhalten, überhaupt helfen zu können), aber man muss so ehrlich sein dieser Konsequenz ins Gesicht zu sehen. Dementsprechend verstehe ich den Spott und Hass auf die Menschen, die sich gegen härtere Regeln aussprechen, nicht. Das sind im übrigen ja nicht nur Grüne und Linke, das sind auch viele überzeugte Christen, somit klassische Unionswähler. Sollte es noch Liberale ohne "Wirtschafts-" vorne dran geben, hätten die übrigens da auch noch entsprechende Werte im Kanon...
Soolbrunzer, 01. Oktober 2024, um 18:06
2,
so hält etwa der oben erwähnte, nicht nur hier leider unbeachtete CSU-Bürgermeister Reischl (Gemeinde Hebertshausen, s.o.) den Weg von Söder und Merz für nicht richtig. Und auf den könnte man mal hören, denn dort gelingt der Umgang mit Asylbewerbern richtig gut, obwohl mal dort fast fünfmal so viele wie vom Verteilungsschlüssel vorgesehen (also quasi "einfach zu viele") freiwillig UND erfolgreich UND von den Bürgern akzeptiert betreut - und das bei überdies seit Jahren sinkenden Kriminalitätszahlen.
Soolbrunzer, 01. Oktober 2024, um 18:08
Hier nochmal, weil viel zu wenig beachtet, das beispielhafte Modell der Gemeinde Hebertshausen:
https://www.tagesschau.de/inland/gesellschaft/hebertshausen-gefluechtete-100.html
blo17, 01. Oktober 2024, um 20:59
Ein besonders großes Lob an die Ehrenamtlichen in Hebertshausen… eine wirklich tolle Integration❣️Allerdings werden doch mittlerweile Flüchtlingshelfer und auch Unterkünfte immer weniger…
Drastischer Mitgliederschwund bei bayerischen Helferkreisen
Einen deutlichen Schwund an Flüchtlingshelfern gibt es nicht nur in Peutenhausen. Diese Entwicklung gibt es im gesamten Freistaat. Das belegt eine aktuelle Umfrage des Verbandes der ehrenamtlichen Flüchtlingshelfer in Bayern.
Fast die Hälfte (45 Prozent) der bayerischen Helferkreise, die sich an der Umfrage beteiligt haben, melden einen erheblichen Rückgang an Mitgliedern. Verbandsvorsitzender Joachim Jacob nennt dafür Gründe: "Zum einen ist es tatsächlich Erschöpfung, wenn man zu viele Jahre tätig sein muss. Das zweite ist aus meiner Sicht die Überalterung, dass gerade jüngere nicht in der Masse nachkommen. Und das dritte ist die mangelnde Anerkennung und Unterstützung, insbesondere in den Ausländerämtern vor Ort."
Flüchtlingshelfer setzt auf mehr Integration und Arbeit
Um die Lage etwa in Peutenhausen zu verbessern, nennt Flüchtlingshelfer Jacob zwei zentrale Punkte: Zum einen müsse die Integration der geflüchteten Menschen gefördert werden. Hier fehle es massiv an Personal und Unterstützung durch die Behörden. Mit Blick auf die sinkende Zahl der ehrenamtlichen Flüchtlingshelfer verweist Jacob darauf, dass auch die Helferkreise vielfach nur noch zu Behördengängen begleiten und Hilfestellung beim Ausfüllen von Formularen leisten könnten.
Die Zeit für echte Integrationsarbeit fehle, gerade für die vielen jungen, geflüchteten Männer. "Die eigentliche Integrationsarbeit übernimmt in Deutschland keiner so richtig. Das ist ein Mangel", so Jacob. "Das zweite ist der wichtigste Schritt zur Integration: Arbeit. Also wer Arbeit hat, für sich auch eine Perspektive sieht, für den ist es dann auch unwahrscheinlicher, kriminell zu werden."
Das Arbeitsverbote für Flüchtlinge regelt Berlin. Für die Betreuung der Flüchtlinge ist der Landkreis zuständig. Im Kreis Neuburg-Schrobenhausen gibt es nur zehn hauptamtliche, sogenannte Kümmerer für die Unterkünfte. Der Landrat lässt auf Nachfrage ausrichten, dass seine Kümmerer jetzt öfter mal in Peutenhausen vorbeischauen werden. Viel zu wenig, findet Flüchtlingshelfer Jacob. Auch Bürgermeister Lengler winkt ab. Er hält die zehn Kümmerer für "total überfordert" und verweist auf die Zahl der Flüchtlinge, die im Kreis in Unterkünften leben: Aktuell sind es gut 1.400 Menschen. In ganz Deutschland mangelt es nicht nur an Unterkünften, sondern auch pädagogischer Betreuung für Geflüchtete.
Bürgermeister bittet allerorts um weniger Flüchtlinge und mehr Betreuung
Bürgermeister Lengler hat alle um Hilfe gebeten: Das Innenministerium, die Regierung von Oberbayern, das Landratsamt. Seine Bitte: Weniger Flüchtlinge. Mehr Betreuung. Seine Forderung: "Im Ortsteil Peutenhausen mit 650 Einwohnern 50 Flüchtlinge zu haben, das ist mir definitiv zu viel. Ich hätte gern, dass man mindestens eine der beiden Flüchtlingsunterkünfte auflöst, und zwar jetzt!"
Doch die Behörden gehen auf die Bitte des Bürgermeisters nicht ein. Das Innenministerium verweist darauf, dass Unterbringungssituation derzeit in ganz Bayern sehr angespannt sei, "sodass wir auf jeden freien Platz angewiesen sind und kein Landkreis/keine kreisfreie Stadt hier aus der Verantwortung genommen werden" kann, Geflüchtete aufzunehmen.
Nun hat Alfred Lengler das Einzige getan, was er als Bürgermeister selbst entscheiden kann: Er hat dem Landratsamt das gemeindeeigene Haus als Unterkunft mit sofortiger Wirkung gekündigt. Doch das Landratsamt akzeptiert nur eine ordentliche Kündigung. Damit bleiben die Flüchtlinge noch bis Frühjahr 2024. Um die Stimmung im Dorf zu befrieden, fährt die Polizei nun häufiger Streife. Viele im Dorf fühlen sich dennoch von den Behörden alleingelassen.
https://www.br.de/nachrichten/bayern/nach-vorfaellen-mit-fluechtlingen-dorf-weiss-nicht-mehr-weiter,TSoWKEw