Tratsch: Bauernstreik

faxefaxe, 07. Januar 2024, um 10:00

Jeder, der Verständnis für die Blockaden der letzten Generation hatte, darf natürlich auch für Bauernblockaden Verständnis zeigen.
Wer jetzt Verständnis für Bauernblockaden hat, sollte sich zukünftig nicht über Klimakleber beklagen.

ich kann mit beidem leben, glaube aber, dass beide ihrer Sache schaden.

christophReg, 07. Januar 2024, um 10:01

es ging nicht um proteste allgemein, sondern um einen speziellen.

und ja, du hast recht:
vor der sache mit der zurückgeholten demokratie, hab ich den hubsi für einen vernünftigen politiker gehalten.
Dass er in der Flugblattgeschichte nicht die Eier hatte zu sagen "ja ich bin da als nazi unterwegs gewesen aber das war ein Irrweg"
fand ich schwach.
Und dass er diese Form von Protest nicht verurteilen mag, lässt mich auf die Idee kommen, dass er ....
ich spar mir den rest:-)

Ex-Sauspieler #580037, 07. Januar 2024, um 10:01

Natürlich sollten alle Politiker Verständnis für Proteste haben. Und ich bin davon überzeugt, dass sie das auch haben.

Aber für gewalttätige Übergriffe sollte niemand Verständnis haben. Das führt am Ende dazu, dass keiner mehr ein Amt übernimmt, egal ob in der Politik, der Feuerwehr, beim Roten Kreuz oder sonst irgendwo...

faxefaxe, 07. Januar 2024, um 10:07

Absolut, das mit Habeck meinte ich nicht, das geht gar nicht.
mit einem Tag Bulldog-Demos kann ich leben, meinte ich.

Soolbrunzer, 07. Januar 2024, um 10:09

Ich verstehe gerade nicht ganz, warum alle Politiker allgemeingültig für jedweden Protest Verständnis haben sollen. Wenns inhaltlich Bullshit ist, ist mein Verständnis verhalten. Wenn die Mittel des Protestes unangemessen sind, dann noch verhaltener. Man wird sich als Politiker schon mit dem Sachverhalt auseinandersetzen dürfen. Sonst hätte ja auch jeder Verständnis für etwa den Reichstagssturm haben müssen.

faxefaxe, 07. Januar 2024, um 10:10

Bauern haben halt eine brutal starke Lobby. Was sie von anderen, die ihr Gehalt nicht vom Staat verdoppelt bekommen, unterscheidet.

spielfuehrer, 07. Januar 2024, um 10:11

@faxe
ich glaub, dass neuwahlen im interesse aller demokratischen parteien liegen sollten. dieses rumgestümpere und herwarten bis zum ende der legislaturperiode stärkt nur die afd.

das vertrauen ist futsch! eine regierungsbildung ohne die grünen würde aus meiner sicht schon helfen, unabhängig davon, wie man zu ihnen steht.

gasso, 07. Januar 2024, um 10:18

Aus meiner Sicht sind die zwei Kürzungen die letzten Tropfen die das Fass zum überlaufen brachte. Was der Landwirtschaft in den letzten Jahren schon alles aufgebürdet wurde, hat schon manchen zur Aufgabe gezwungen.Das ein oder andere war bestimmt berechtigt. Manches war aber auch daneben.

christophReg, 07. Januar 2024, um 10:18

das stimmt natürlich. nachdem die Grünen die einzig Verantwortlicgen für alle Fragen sind, kann es dann nur bergauf gehen.

Ex-Sauspieler #580037, 07. Januar 2024, um 10:18

Ich würde auch gerne den Fritze März in der Verantwortung sehen... ausserdem besteht dann die Chance, dass endlich wieder ein CSU-Politiker Verkehrsminister wird. 😀

faxefaxe, 07. Januar 2024, um 10:19

Das „Höfesterben“ läuft parallel zum Bäcker- und Metzgersterben und hat nix mit Fässern zu tun, sondern ist eine Strukturbereinigung, weil das System auf groß und billig angelegt ist.

spielfuehrer, 07. Januar 2024, um 10:19

@sool

...ich sprech vom grundsätzlichen verständnis dafür, dass es in einer demokratie zu protesten kommt, auch wenn man diese proteste inhaltlich nicht nachvollziehen kann.

egal, ist eh nur wortklauberei, weil der christoph a bissl ungenau formuliert hat.

faxefaxe, 07. Januar 2024, um 10:20

@sf wenn man Pech hat, kommt dann halt CDU/CSU/SPD/Grüne oder so etwas.

spielfuehrer, 07. Januar 2024, um 10:23

@christoph

es geht doch nicht darum, wer die verantwortlichen sind, es geht darum, wer als die verantwortlichen wahrgenommen werden!

spielfuehrer, 07. Januar 2024, um 10:25

@faxe

ja, aber ich glaub, dass die chance auf dieses ungute konstellation nach ende der legislaturperiode noch größer ist als jetzt.

gasso, 07. Januar 2024, um 10:27

Faxe,das Bauernsterben verschont auch große Bauern nicht. Der größte Bauer unserer Gemeinde hat auch zu gemacht. Es gibt Landwirte die bauen einen Aussiedlerhof nach neuestem Stand und machen den Laden nach 10 Jahren dicht.Warum wohl?

spielfuehrer, 07. Januar 2024, um 10:37
zuletzt bearbeitet am 07. Januar 2024, um 10:42

bei uns kenne ich nicht einen bauern in der gemeinde, der den eindruck auf mich machen würd, dass er sich nicht täglich drei warme mahlzeiten leisten könnte.

wenn man etwas davon versteht und man auch so a art unternehmergen in sich trägt, dann glaub ich, dass man auch in der landwirtschaft sehr gut verdienen kann. leidensfähigkeit und einsatz vorausgesetzt!

mich würde aber mal interessieren, wie man überhaupt begründet, dass agrardiesel nicht auch so besteuert werden müsste wie der, den ich verbrauche?

Ex-Sauspieler #580037, 07. Januar 2024, um 10:37
zuletzt bearbeitet am 07. Januar 2024, um 10:38

Weil sie von Beginn an falsch kalkuliert haben?

Gasso, ich bin weder Vegetarier noch Veganer, aber ich denke, Fleisch ist viel zu billig, und daran sind in erster Linie wir Verbraucher schuld. Wir müssen wegkommen von dem Gedanken, alles immer noch billiger zu bekommen und das bei guter Qualität.

Geiz ist nicht geil, Geiz ist Scheiße.

Lieber seltener Fleisch, dafür dann aber richtig gute Ware. Das ist gesünder und schont auch noch die Umwelt und ist ganz nebenbei auch gut für diejenigen Landwirte, die ein Konzept haben, das qualitativ hochwertige Produkte aus nachhaltiger Bewirtschaftung beinhaltet.

gasso, 07. Januar 2024, um 11:00
zuletzt bearbeitet am 07. Januar 2024, um 13:31

Es ergeht doch jedem so, wenn eine Zulage gestrichen wird,sagt keiner danke. Je nach Höhe fällt der Protest aus. Wobei ich die Aktion mit der Fähre nicht gut finde.

faxefaxe, 07. Januar 2024, um 11:25

In den Aussiedlerhof bauen sie dann zwei Wohnungen, die sie vermieten. Landwirtschaft braucht man irgendwann nicht mehr, wenn die Kinder keinen Bock drauf haben.

Sporter, 07. Januar 2024, um 11:46

Die wegfallenden Subventionen kann der Verbraucher durch Mehrausgaben bei den Lebensmitteln wieder ausgleichen.

50% weniger Beschäftigte in der Landwirtschaft in den letzten 30 Jahren.

Ich glaub ich steig jetzt auch wieder ein, was man hier so liest muss man das ja nur richtig machen mit dem Bauer sein und dann kann super davon leben.

Easy Going

Soizhaferl, 07. Januar 2024, um 11:55

Nach Praxis der ca. Letzten fünfzehn Jahre werden Kredite an Bauern, für diverse Innovationen auf dem Hof, bevorzugt nicht mehr durch übliche Grundschuldeintragungen vergeben, sondern der Boden geht in den Besitz der Bank über, der Bauer kann ihn dann zurückpachten. Lange vor den Grünen im Landwirtschaftsministerium. Das wären für mich mal Themen für einen Protest. Stattdessen, ergeben so zumindest die Plakate der Protestler, geht es gegen Agrardieselstreichung, Coronapolitik, Ukrainehilfen, die Ampel, das Gendersternchen... Mir hätte noch "die Erde ist flach" gefehlt, aber dafür war vielleicht kein Platz mehr. Was da stattfindet, ist doch kein echter Bauernprotest...

faxefaxe, 07. Januar 2024, um 12:13

Das unattraktive am Landwirtdasein ist meiner Meinung nach meist nicht das Geld. Wenn man alle Töpfe nutzt, geht es vielen gut. Die wissen eher zum Teil nicht wohin damit, bevor sie Steuern zahlen, wird eine noch größere Maschine gekauft.

sondern die Arbeitszeiten, Verantwortung, etc. Und da ist es für junge Menschen nicht mehr attraktiv. Auch da hätte Biolandwirtschaft, neue Vermarktungskonzepte etc. einen größeren Reiz als billigerer Diesel.

spielfuehrer, 07. Januar 2024, um 12:27
zuletzt bearbeitet am 07. Januar 2024, um 12:29

...nein sporter, keiner redet von easy going. aber dass man kein geld mit landwirtschaft verdienen könnte, sehe ich mit blick auf die bauern in meiner umgebung so nicht.

landwirtschaft ist harte arbeit, unbestritten. und das zu den unmöglichsten zeiten. und wenn in den letzten jahrzehnten viele damit aufgehört haben, dann liegt das aber auch daran, dass die alternativen attraktiver geworden sind.

35-stunden-woche, 30 tage urlaub, betriebliche altersvorsorge, weniger verantwortung, alles schön geregelt...

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