Tratsch: Verbale Abrüstung in der Griechenland-Diskussion

Soolbrunzer, 23. Juli 2015, um 10:32

na horch, doc, ich bin doch a Linker... also wer muss da Opfer bringen? 😉

Soolbrunzer, 23. Juli 2015, um 10:59

Ja doc, ich weiß, meine Visionen sind allzu utopisch und ich werde als "Salonlinker", wie faxe nicht ohne Berechtigung schreibt, sterben. Indessen, wenn der politische Wille weltweit (jaja, ich weiß, Utopie) nur da wäre, könnte man diese so genannten Automatismen ändern. Die Ressourcen dieses wunderbaren Planeten sind so immens, dass sie theoretisch für alle Geschöpfe reichen müssten. Um dies zu bewerkstelligen, müsste man nicht weniger tun, als mir bedingungslos die Weltherrschaft übergeben und die Macht würde mich gewiss nicht korrumpieren 😄

Ex-Sauspieler #390111, 23. Juli 2015, um 11:02

http://www.msn.com/de-de/finanzen/nachrichten/warum-amerika-mit-dem-untergang-des-euro-rechnet/ar-AAdmQ8a

Soolbrunzer, 23. Juli 2015, um 11:10

Hmm, jetzt bringst Du mich echt durcheinander, weil militärstrategische Überlegungen spielen bei meinen pazifistisch-idealistischen Visionen keine Rolle, sind aber durchaus bei der Diskussion der aktuellen Griechenland-Diskussion nicht zu vernachlässigen, wie ich zugeben muss...

Aber ich muss jetzt eh' zur Arbeit...

Seer, 23. Juli 2015, um 12:00
zuletzt bearbeitet am 23. Juli 2015, um 12:02

Also ich persönlich denke, dass die derzeitige Griechenland-Krise ihren Ursprung im Konsum auf "Pump" hat. Und ich meine damit sowohl die Gesellschaft als auch die Elite.

Die Gesellschaft hat durchaus profitiert, als Griechenland in die Eurozone aufgenommen wurde. Die Regierungen konnten den Staatsapparat weiter ausbauen, das Rentensystem ausbauen, weiter fröhlich Gelder in die Rüstung stecken.....und dies alles schön zu günstigen Zinssätzen.

Dass diese "Blase" irgendwann mal platzen könnte...oder gar ein Staat in der Eurozone von der Pleite bedroht sein könnte.....daran wollte man weder glauben noch denken.

Natürlich sind die Strukturen, die Verfilzungen, die Korruption und die Elite daran schuld.....aber ich frage mich immer folgendes:

Wer hat diese Leute gewählt? Die Deutschen? Die Österreicher, die Letten? Oder waren es "die Griechen"?

Kurzum: Ich bin natürlich für Hilfen.....aber für die Umstrukturierung des Landes ist Griechenland selbst verantwortlich.

Warum hat das bisher nicht geklappt?

Man hat gelebt wie eine Industrienation bei einer gleichzeitigen Wirtschaftsstruktur eines Entwicklungs- oder Schwellenlandes.

Von daher halte ich in diesem Zusammenhang die Diskussion über gesellschaftliche Fragen gar weit hergeholt.

faxefaxe, 23. Juli 2015, um 12:19

Volle Zustimmung.

faxefaxe, 23. Juli 2015, um 13:04

Meiner Meinung nach ist das Gemeinwesen in Griechenland schwach ausgeprägt, auch bei den einfachen Leuten. Steuern zahlt man nur, wenn es wirklich absolut unvermeidbar ist, Solidarität ist kein großer Wert.
Ich weiß, man muss mit Klischees aufpassen und es trifft natürlich nicht Individuen, aber eine Mitnahmementalität gibt es dort, was es schwieriger macht (und in anderen Ländern einfacher).
Ich weiß, dass ich mich da auf dünnem Eis bewege, habe aber schon viel gelesen und mit vielen Leuten gesprochen, die dort leben.
Ich nehme den Vorwurf, Vorurteile zu haben, aber an.

faxefaxe, 23. Juli 2015, um 13:21

Stimmt schon - wobei zB die Stimmung gegenüber Flüchtlingen bei uns (also in meiner Gegend) solidarischer ist als vor 20 Jahren. Wir haben jetzt viele dunkelhäutige Menschen bei uns in der Gemeinde und ich sehe kaum Ressentiments, aber viele, die sich ehrenamtlich engagieren.
Insofern sehe ich dieses "zu unseren Zeiten war alles besser" bissl skeptisch (auch wenn ich das eigentlich auch so sehe, könnte aber auch eine Altersfalle sein, in die jeder fällt).
Früher gabs nur die Burschen und die Feuerwehr, heute ist das Angebot und die Pflicht (Gitarrenunterricht, Tutis, etc) viel größer.

Ex-Sauspieler #390111, 23. Juli 2015, um 13:27

@soja
Ich weiß grad nicht, wie ichs ausdrücken soll...

Ich versuchs mal so:

Ein Wolf, der Hemmungen hat nem Schaf das Genick durchzubeißen hat genau so wenig
Überlebenschancen, wie ein Schaf, das nicht ständig achtsam ist, das ihm der Wolf nicht zu nahe kommt.
Und das Raubtier Mensch konnte sich in den paar Sekunden seiner Evolutionsgeschichte auch nur behaupten weil es eben nach dem Naturgesetz des Rechts des Stärkeren lebte.

Glauben?

Welchen Glauben meinst du denn?

Welcher Götze ist denn anbetungswürdig, bzw.
-würdiger?

Der goldene Fettsack?
Der Zimmermann den sie genagelt haben?
Oder der Barträger, dessen Anhänger sich Sex erhoffen, wenn sie sich selber und ein paar Infidels dazu in die Luft bomben?

Ex-Sauspieler #390111, 23. Juli 2015, um 13:53

@ soja

danke für den link

dieser teil hat mir besonders gefallen:

Sexuelle Anziehung ist eine Kraft, die uns ein Leben lang antreibt. Je nachdem, wie bewusst und geschickt wir mit ihr umgehen können, verleiht sie einer Beziehung entweder Reiz und Energie oder treibt zwischen die Partner ständig einen Keil. Sex wird oft als das “Tierische” im Menschen verunglimpft, als Relikt aus der Steinzeit, das unsere Ratio durcheinander bringt. Tatsächlich aber sind die Menschen hingebungsvoller und ausdauernder sexuell aktiv als jede Spezies der Tierwelt. (Vielleicht mit Ausnahme der Zwergschimpansen, die uns, gelinde gesagt, total verklemmt erscheinen lassen. Aber dies ist ein Ratgeber für die gesamte Familie, deshalb gehen wir lieber nicht ins Detail…)

Seer, 23. Juli 2015, um 14:01

Also ich denke wir vermischen hier viel!

Wir können natürlich über Gesellschafts- bzw. Wirtschaftsformen diskutieren......darüber habe ich mir meine Gedanken natürlich auch gemacht.

Um´s wirklich abzukürzen weil ich sonst einen Roman dazu schreibe:

Nehmen wir den Marxismus. Eine wirklich TOLLE Idee. ABER....Menschen sind Individuen....Menschen sind einfach unterschiedlich....Menschen bescheissen, Menschen sind raffgierig....Menschen sind eigen.

Also...ist auch dies kein System, das funktioniert. Also ist auch dies ein sog. "Krebsgeschwür".

Und Griechenland.....NEIN...das ist aus meiner Sicht ÜBERHAUPT keine Systemfrage......sondern hier wurde einfach über Jahrzehnte über die Verhältnisse gelebt und gleichzeitig - in einer globalisierten Welt - verabsäumt, die Hausaufgaben zu machen. Eine ganze Weile lang funktioniert das schon auf "Pump" zu leben....aber irgendwann platzt halt mal die Blase.

Hier sehe ich sogar auch die "einfachen Leute" in der Pflicht. Warum wurde nicht hinterfragt, wie das System funktioniert. Wer hat Bitteschön die "Elite" die ganzen Jahre gewählt?

Ging jemand auf die Straße wenn es darum geht, den Staatsapparat auf Pump am Laufen zu halten OHNE wettbewerbsfähig zu sein?????

Ging jemand auf die Straße weil er sich Gedanken darüber machte, dass der Rest der Union in Haftung ging?

Ging jemand auf die Straße weil er dachte er lebe auf Kosten künftiger Generationen?

Und jetzt dann Deutschland und den Herrn Schäuble auch noch zum Vorwurf zu machen, dass Deutschland mit seinem Handelsbilanzüberschuss Schuld dran sei......das ist der GIPFEL.

Von daher...ich habe durchaus Verständnis für die diversen Schicksale......aber andere in einer arroganten Art und Weise für deren Bemühungen anzufeinden finde ich - gelinde gesagt - daneben.

Wie gesagt, das ist jetzt eine einfache Sicht der Lage...ich will ja nicht einen Tag darüber referieren. ^^

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