Es "muss" aber auch im Elternhaus vorgelebt werden den Arsch hoch zu bekommen.
Ich hatte neben meiner Werkstatt ein Mehrfamilienhaus.
u.a. auch mal ne H4 Familie mit 3 Kindern.
Da habe ich es niemals erlebt das die Kinder in irgendeiner Art von den Eltern gefördert / gefordert oder ausgelastet wurden. Ganz im Gegenteil.
Die andere Familie war Arbeiterklasse, Er Vollzeit, Sie Halbtags. Die waren jeden Nachmittag zusammen am Hausaufgaben machen. Wurden gefordert und gefördert in der Entwicklung.
Fördern heißt aber auch banale Dinge wie zb Schwimmen lernen, Sport auszuüben. Oft fehlt es bei Sozial Schwachen am nötigen Kleingeld um die Kinder überhaupt zum Sport zu bekommen.

Die H4 Kinder werden mit ihren zu erwartenden Zeugnissen eine drittklassige Ausbildungsstelle (falls überhaupt) bekommen. Wenn sie mit 15/16 Jahren noch nicht soweit sind es zu kapieren wird die Ausbildung auch eher mittelmäßig bis schlecht. Mit den Leistungen brauchst Du nicht über einen Meister nachdenken.
Oft ist es auch so das sie direkt nach der Schule in Hilfsarbeiter Jobs gehen ohne Ausbildung um die Familie finanziell zu unterstützen.

Wenn Du an der Stelle keinen Ausbilder / Meister an der Hand hast der dein Potenzial erkennt und dich in die richtige Richtung fördert und anspornt wird das nix um aus der Spirale raus zu kommen.

Das ist längst zu spät, wenn Du als afghanisches Kind auf der Mittelschule gelandet bist.
da bist Du immer noch privilegiert.
dieses „jeder kann vom Tellerwäscher zum Millionär werden“ ist halt Blödsinn. Die Durchlässigkeit ist anderswo besser.

Btw. es gibt viele Meister die in ganz "normalen" Gesellen Jobs hängen weil es nicht bezahlt wird.
Hatte ich einige zb. im Karosserie und Lackierhandwerk.

Du meinst, Leute die höher qualifiziert sind, aber unterbezahlt werden? Das wird nicht lange so bleiben.

@f2 Ist im kfz Handwerk (Egal ob Lack, Karosserie, Technik) gar nicht so selten.

Selbstständig machen ist in der Branche mittlerweile "fast" unmöglich

Der Fachkräfte- und Kräftemangel wird auf praktisch alle Branchen durchschlagen.

Es ist immer super, wenn man sich als Privilegierter einreden kann, man hätte das, was man hat, total verdient und andere, deren Lebensrealität man nicht einmal im ansatz kennt, seien selbst schuld an ihrer Misere.

Ach ja, ohne Fleiss gehts halt nicht. Wollt nur sagen,dass mann mit Einsatz, auch als Kleinhäusler etwas erreichen kann.

Kann zu weil funktionieren.
Leider nicht immer und nicht für alle möglich.
Ab und zu gehört auch etwas Glück dazu das man einen Betrieb erwischt wo man intern weiter kommen kann.
Bevor jmd schreibt man kann ja sich einen anderen Betrieb suchen... Da zählt in erster Linie erst mal das Papier, wenn da schlechte Noten oder nicht unbedingt die beste Empfehlung der Exfirma ist, fängt man wieder bei 0 an. Egal wie sehr man sich den Arsch aufgerissen hat.

Aber freut mich wenn Du es geschafft hast!

Eine Ganztagsschule kann der Weg zu besseren Bildung sein. Dort bekämen sie ein gesundes Mittagessen, was bei vielen zuhause nicht mehr selbstverständlich ist. Danach Hausaufgabenbetreuung und andere Angebote. Immer mehr Kindern fehlt es an Lesekompetenz. Ein Grund ist, dass schon Grundschüler mehrere Stunden pro Tag am Handy hängen.....

@gasso, meinte Peter und alle sonstigen, die ständig nach unten treten. Man hat doch überhaupt keine Ahnung vom Leben der Menschen, die nicht auf der Sonnenseite des Lebens stehen, wenn man nicht selbst von dort kommt. Und von dort kommen bedeutet nicht, Handwerker zu sein oder kein Abitur zu haben oder als Student aufs Geld geachtet haben zu müssen.

Das sind Verhältnisse, über die man sich gerne anmaßend erhebt und ich finde das ganz furchtbar, Misserfolg mit Faulheit gleichzusetzen.

volle 2 Danke Evoli!

so Evoli, dann hör mal genau zu, meine Eltern sind gestorben als ich 13 Jahre war, danach war ich bei Pflegeeltern und im Waisenhaus. Habe trotzdem Abitur gemacht, eine Ausbildung, diverse Weiterbildungen und besitze seit ca. 20 Jahren eine Firma. Ich glaube kaum das mir Jemand wie Du erklären muss was die Sonnenseite des Lebens ist. Mir gehen nur diese ganzen Jammerlappen auf den Keks die meinen man kann sich immer nur mit Ausreden durchschlagen. Vielleicht erst nachdenken und dann über Leute die man nicht kennt urteilen.

Auch Dir meinen herzlichen Glückwunsch das Du es trotz des Schicksalsschlag geschafft hast.
Aber vielleicht als kleiner Denkanstoß, vielleicht war die Pflegefamilie genau die richtigen die dich gefördert haben. Meist haben Pflegefamilien einen soliden finanziellen Background.
Nicht jeder kann es sich leisten Abitur zu machen.
Hat nicht immer etwas mit Jammerlappen zu tun. Klar sind einige dabei!
Aber genau wie in deiner Story sollte man vielleicht auch erst mal die Geschichte des anderen hören.

Trotzdem....Ganztagsschule....es muss ja nicht der ganze Jahrgang Abitur haben, aber Lesen und Schreiben sollte jeder nach 9 Jahren können...

Auch Dir kann ich sagen ich hatte Niemanden, denn die Pflegefamilie war ein Witz! Abitur kann auch Jeder machen ist nicht vom Geld abhängig und selbst Waisen können das, auch ohne Geld!
Ich urteile über Niemanden, mein Ansatz war lediglich, wenn ich selbst etwas will dann geht es auch, vielleicht schwieriger und schwerer, aber es geht!

Peterle du kommst da schon a bissal arrogant rüber! So gut ich verstehe was Du sagen willst, gibt es aber immer noch Menschen mit unterschiedlicher Genetik und unterschiedlicher Prägung. Wenn alle Dein Mindset hätten, wer würde dann für Dich und Deine Firma arbeiten, dir die Post bringen oder den Hintern putzen wennst mal Pflegefall bist? Also ich mag Dauerjammerer grundsätzlich auch nicht. Man sollte aber trotzdem jeden respektieren der entweder dazu steht ein einfaches Leben zu führen, oder schlichtweg einfach nicht anders kann - denn so etwas gibts wirklich!

Peter, dass deine Eltern verstorben sind, tut mir leid. Ich sehe aber nicht, dass deine Geschichte beweist, dass jeder selbst seines Glückes Schmied ist. Du bist offenbar mit einer gewissen Intelligenz gesegnet und hattest vielleicht auch, wie Kim schreibt, eine gute Pflegefamilie.

Trotzdem machst du dir doch auch kein Bild davon, wie es Leuten geht, deren Eltern kein Deutsch sprechen oder wegen drei Jobs überhaupt keine Zeit haben, zu kontrollieren, ob Hausaufgaben gemacht sind. Die teilweise hungern müssen, keine Klamotten kaufen können, mit denen man sich gut präsentieren kann oder Kriminelle in der Nachbarschaft haben. Pflegeltern müssen ganz zweifellos Voraussetzungen erfüllen, die Eltern aus der Unterschicht nicht erfüllen müssen und können.

Ich halte es nach wie vor für verfehlt, so zu tun, als stünde jedem ein Leben im Mittelstand offen. Daran ändert auch deine persönliche Geschichte nichts, auch wenn sie natürlich bemerkenswert ist.

Und dieses „wer etwas wirklich will, der bekommt es auch“ ist einfach arrogant. Es gibt viele Leute, die scheitern, obwohl sie alles reingesteckt haben, was sie hatten, denen aber dann doch Geschick oder das nötige Glück gefehlt haben.

Klar das Umfeld ist prägend. Alle Kinder werden annähernd gleichbegabt geboren. Doch schon das erste Lebensjahr ist verdammt wichtig für die Gehirnentwicklung. ...

Natürlich muss man sich Abitur leisten können!
So traurig es auch ist... es gibt einige die auf das Geld einfach angewiesen sind was sie als Azubi oder als Hilfsarbeiter bekommen.
Entweder für sich selbst oder um die Familie zu unterstützen.

Auch wenn immer anderes behauptet wird. Bildung kostet Geld!

und an der Stelle drehen wir uns im Kreis.
Natürlich kann sich (fast) Jeder über den 2ten Bildungsweg eine Karriere aufbauen.
Aber manche haben noch nicht mal einen halbwegs tauglichen Schulweg beschritten. Mit ende 20/ Mitte 30 nochmal die Schulbank drücken oder eine Ausbildung machen muss man sich auch leisten können. UND es müssen auch die Lebensumstände her geben. Habe ich bereits Kinder, pflegebedürftige Eltern oder oder oder.
Das hat nichts mit jammern zu tun!

@Evoli... nicht zu vergessen das sie auch einfach mal Pech haben!
Unverschuldet Krank, Arbeitsunfähig usw.
Es gibt so viel was den "Plan" durcheinander würfelt.

@vieh
Korrekt! und da schließt sich leider auch der Kreis!
Wenn die Eltern schon nicht in der Lage waren den Kindern etwas mit auf dem Weg zu geben, wie sollen es dann erst die Enkel schaffen.
Mit den Ganztagsschulen bin ich nicht 100% bei Dir.
Für sozial schwächere wäre das Ideal.
Ich bevorzuge persönlich dann doch lieber den Weg das die Eltern möglichst viel den Kindern mitgeben.
Persönlich finde ich es unmöglich wenn Babys / Kleinkinder in die Grippe abgeschoben werden um wieder Vollzeit arbeiten zu können.
Da brauche ich keine Kinder bekommen wenn andere sie erziehen sollen.

Recherl, mein Hinweis auf die prozentuale Erhöhung hat doch nichts damit zu tun, ob jemand eine höhere Qualifikation und es dann schon seinen „Grund hat, warum der eine diese und der andre jenes“ verdient. In meinen Augen ist halt dieses prozentuale Erhöhungssystem nicht richtig.

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