Soizhaferl, 29. Dezember 2024, um 07:57
Das war schon in den Medien, aber das waren halt 5 Zeilen im Wochenblatt oder in der AZ und kein Titelblatt in der Bild und 3 Wochen Panik im Internet. Ähnlich übrigens bei Vergewaltigungen, wenn sie überhaupt öffentlich wurden.
Soizhaferl, 29. Dezember 2024, um 08:06
Um meine persönliche Ansicht geht's doch dabei gar nicht. Heute sind das immer große Titelgeschichten, damals waren es meistens kleine Artikel im Lokalteil, das sind halt Fakten.
Gruppenvergewaltigungen haben in der Tat zugenommen, und meistens sind die Täter Ausländer, natürlich darf die Presse darüber schreiben und es ist auch ein wichtiges Thema. Das ist aber halt auch für die Presse spannender, als wenn der Sepp in Giesing die Zenzi auf dem Heimweg in die dunkle Gasse zerrt.
Soizhaferl, 29. Dezember 2024, um 09:24
Vielleicht warst du bei der Kirchenjugend, wir hatten alle ein Sackmesser. Als Werkzeug und für die Brotzeit, als Waffe hat das keiner gesehen, auch wenn es natürlich so eingesetzt werden konnte und auch wurde.
kartnliesl, 30. Dezember 2024, um 02:39
Echt Soiz? So was kenne ich aus meinem Freundeskreis aus der Jugend nicht. Habt Ihr auch andere verletzt?🫣
Soolbrunzer, 30. Dezember 2024, um 02:49
Aaaalso.
Die Ausgangsfrage war, ob „wir Deutsche uns noch in unserer Heimat sicher fühlen“; Blos definitive Antwort dazu lautete „NEIN“. Naja, nun ist Blos Gefühlslage ja nicht für etwa 84 Mio. - halt, nee... für 71,7 Mio. Deutsche in Deutschland (https://www.destatis.de/DE/Themen/Gesellschaft-Umwelt/Bevoelkerung/Bevoelkerungsstand/Tabellen/deutsche-nichtdeutsche-bevoelkerung-nach-geschlecht-deutschland.html) ausschlaggebend.
Wenn es um Sicherheit geht, müssten wir uns über Gewaltdelikte unterhalten. Kriminalität als Oberbegriff umfasst ja z.B. auch Steuerdelikte; und wenn der Uli sei rote Birn kriegt, kann einem zwar schon ä bissle Angst wern, aber gewalttätig is der ja jetzt meines Wissens nie geworden...
Laut Statista haben wir in 30 Jahren (1994-2023) pro Jahr im Mittelwert 191.777 polizeilich erfasste Gewalttaten. Das sind im Mittel 525 polizeilich erfasste Gewalttaten pro Tag. Als einer von 71,7 Millionen Deutschen habe ich in den letzten 30 Jahren pro Tag im Mittelwert also 0,000007 Straftaten erlebt. 1994-1995 (Hans' Sturm- und Drangzeiten, als "Waffen" noch verpönt waren?) waren es nur 0,000006, von 2002-2012 0,000008 (!), in 2021 wieder nur 0,000006 und seit der Ampel wieder 0,00008 polizeilich zu erfassenden Gewalttaten pro Tag, die einer von 71,7 Mio Deutschen erlebt hätte. Jawoll, in der Ampel-Ägide stiegen die Gewalttaten wieder deutlich über den 30-Jahres-Mittelwert. Gleichwohl, so richtig dramatisch schwanken die Zahlen jetzt über 30 Jahre nicht: Mit 214.099 polizeilich zu erfassenden Gewalttaten lagen wir in 2023 noch unter den Werten von 2006 (das immens gefährliche Jahr des Sommermärchens!) und 2007 (übrigens schwarz geführtes Kabinett Merkel 1). 2015, das Jahr der großen Migrationskrise, kommt mit 181.386 Gewalttaten dagegen geradezu kuschelig sicher daher (https://de.statista.com/statistik/daten/studie/153880/umfrage/faelle-von-gewaltkriminalitaet/). Soviel zur Statistik.
Aber wie sicher oder unsicher fühlen „wir Deutsche uns“ jetzt damit „in unserer Heimat“? Keine Ahnung, ich selbst und meine Familie haben seit 2020 keine polizeilich zu erfassende Gewalttat mehr miterlebt (das war einer, der mit den Corona-Regeln nicht einverstanden war und deshalb zu randalieren anfing). In der Mainpost liest man auch nicht mehr oder weniger in den Lokalnachrichten, also "gefühlt" jetzt. Egal, ob ich in Dorf, Klein-, Mittel- oder Großstadt unterwegs war, in Stadien, auf Weihnachtsmärkten, Festen, in ÖPNV und Bahn - niemals habe ich mich unsicher gefühlt (am ehesten noch auf der Autobahn und Landstraße so episodische Unsicherheitsgefühle... Schnalli, warst da unterwegs?^^). Soviel zum Gefühl.
Versteht mich nicht falsch, jede einzelne Gewalttat ist eine zuviel - aber genauso beliebig, wie dieser Allgemeinsatz klingt, erscheint mir auch eine Panikmache zur inneren Sicherheit. Taugt als Wahlkampfthema m.E. zwar nur bedingt was; aber man will als Schwarzer den Blauen oder Orangen noch ein paar Pünktlich streitig machen, ich verstehe das schon. Ich jedenfalls habe mich 2006 gewiss nicht unsicherer gefühlt als 2023, auch wenn die Polizei im WM-Jahr 1.372 Gewalttaten mehr bearbeiten musste, als im letzten Jahr.
Soolbrunzer, 30. Dezember 2024, um 02:55
Kartenliesl, auch bei uns Buben in Unterfranken war in den 80ern ein Taschenmesser Standard (Schweizer Armeemesser, eh klar, je mehr Werkzeuge, desto besser, und wenn sie noch so unsinnig waren - oder hat irgendjemand mal den Zahnstocher als solchen benutzt?). Um damit vor Mädels anzugeben, hat das aber nie getaugt - von einer Verwendung als "Waffe" ganz zu schweigen. Vielleicht hast deshalb davon nix mitgekriegt... War auch eher so bis spätestens zum 13. Lebensjahr interessant - danach standen dann zunehmend andere Interessen im Vordergrund.
Soolbrunzer, 30. Dezember 2024, um 03:01
Ich vergaß: Der Anstieg der Gewalttaten in den Jahren 2022 und 2023 macht sich auch nur deshalb so dramatisch aus, weil im Jahr 2021 (Lockdown-bedingt?) mit 164.646 der in diesen 30 Jahren zweitniedrigste Wert erfasst wurde - nur 1994 lag man da mit 156.272 noch drunter...
Soolbrunzer, 30. Dezember 2024, um 03:03
Und Hans: Ich habe in meinem ganzen Leben noch keine einzige Messerstecherei miterlebt - was natürlich nicht heißt, dass es keine gibt: Also immer Vorsicht mit persönlichen Wahrnehmungen.
tych, 30. Dezember 2024, um 03:07
sooli,
ich hatte in meinem ganzen leben bisher nur 1 (!) punkt in flensburg, erworben in den 1990iger jahren, weil zu ungelbe ampel bei der einfahrt mit dem motorrad in eine sonst verkehrsfreie bundesstrasse! leider war eine polizeikontrolle an der einfahrt. hätte ich damals an der unsinnigen ampel angehalten, was hätte ich da CO2 verblasen!
bisher dreimal im leben ordnungswidrigkeiten (immer um die 20bis 40 euronen) wegen "zu schnell fahren" ... aber wenn es keine geschwindigkeitsbegrenzung gibt, dann trete ich eben auch aufs pedal! aber niemals "drängeln" mit lichthupe, oder so!
Soolbrunzer, 30. Dezember 2024, um 03:12
:) schon recht, no offense...
tych, 30. Dezember 2024, um 03:19
sooli,mich stören auch massiv die drängler, neuerdings immer mehr die fahrer von billigen "cupra-"modellen!
übrigens ... meinen maserati habe ich mittlerweile verkauft ... war zwar beim fahren und vom feeling her ein geiles auto, aber extrem pannenanfällig! nun bin ich zum 4. mal ein braver volvo-fahrer, C 70 coupe, baujahr 2000 ... rennt aber auch flott
Hexenmeister, 30. Dezember 2024, um 09:36
Mehr Alkoholkonsum als an Karfreitag?
Soolbrunzer, 30. Dezember 2024, um 09:50
zuletzt bearbeitet am 30. Dezember 2024, um 09:51
Tödliche Messerangriffe sind natürlich Schlagzeilen bzw. Nachrichten in der Mainpost (die performed ä weng anders als die Bild) wert. Nur sind es nach meinem Gefühl nicht mehr oder weniger als vor zehn Jahren - im Gegensatz zu Deinem Gefühl. Ich werde sicher nicht prüfen, wie viele Berichte über Messerangriffe im Jahr 2014 in der Mainpost waren und wie viele 2024, nur um unsere Gefühle zu objektivieren. Dafür nimmt man Statistiken her, und siehe da: Die Statistik bestätigt zunächst sogar Dein Gefühl, in den letzten zwei erfassten Jahren steigt die Zahl der Gewalttaten an. Um diesen vergleichsweise kurzen Zeitraum (zwei Jahre) indessen etwas besser einzuordnen vergleicht man ihn mit einem längeren Zeitraum (dreißig Jahre) und dann kann man sich an die Interpretation der Zahlen machen. Nach meiner Lesart sind da eben kaum immense Schwankungen feststellbar, die mich etwa im Bezug auf Sicherheitserwägungen für meine Familie großartig mehr alarmieren würden. Nachdem Du, lieber Hans, aber nur Deinem Gefühl und keiner Statistik trauen magst, ist die Auseinandersetzung damit natürlich müßig. Und auf Deine letzte Frage: Vergangene Berliner Silvesternächte sind in dieser Statistik natürlich enthalten, ebenso wie die traurig berühmte Kölner Silvesternacht 2015 - fraglich wäre hier lediglich, ob die statistisch nach zeitlichem Stattfinden der Ereignisse dem Jahr 2015 (unterdurchschnittliche 186.386 polizeilich erfasste Gewalttaten) oder nach Eingehen der Strafanzeigen dem (neuen) Jahr 2016 (überdurchschnittliche 193.542 Gewalttatten) zugeordnet wurden.
Soolbrunzer, 30. Dezember 2024, um 10:06
zuletzt bearbeitet am 30. Dezember 2024, um 10:08
Das Bundeskriminalamt (BKA) nennt - laut Statista - übrigens „als wesentliche Faktoren“ für den besagten Anstieg der Gewalttaten 2022 und 2023 offenbar „Nachwirkungen der Coronapandemie, die hohe Inflation und die starke Zuwanderung.“ (https://de.statista.com/statistik/daten/studie/153880/umfrage/faelle-von-gewaltkriminalitaet/)
Bis auf die Corona-Nachwirkungen (da ist mir der vermutete Zusammenhang ä bissle unklar; waren da mehr Querdenker auf Krawall gebürstet oder war wegen des aufgehobenen Lockdowns einfach wieder mehr Freiraum für Halli-Galli?) dürfte das doch ebenfalls Wasser auf Deinen Mühlen sein, Hans.
Mir schlägt nur auf den Magen, dass das BKA übersehen hat, dass im Vergleich zu 2020 (221.390) in den Jahren 2021 (359.338 [!]) und 2022 (522.821 [!!]) deutliche Anstiege der Austritte aus der katholischen Kirche zu verzeichnen waren. (https://de.statista.com/statistik/daten/studie/4052/umfrage/kirchenaustritte-in-deutschland-nach-konfessionen/). Da sehe ich schon eine Koinzidenz: Je mehr Leute aus der Kirche austraten, umso mehr Gewalttaten wurden im Folgejahr bei der Polizei aktenkundig. Mein Gefühl sagt mir da klipp und klar: Geht mehr in die Kirche und tretet wieder ein.