Wird man ja sehen, wenn der Helmut plötzlich nach der nächsten Wahlperiode bei Eventim im Vorstand sitzt.

Die Sz-Geschichte hat sich im Kern als richtig und gut recherchiert erwiesen. Den Bruder als angeblichen Verfasser hätte Aiwanger vor Erscheinen präsentieren müssen, da kann die SZ nix für. Dass es einen Zusammenhang zwischen Flugblatt und seiner damaligen Gesinnung gibt, dementiert ja nicht mal Aiwanger selbst. Das machen nur seine blindesten Jünger*innen.

hätte er nicht gelogen (ob nun vor Erscheinen oder danach), wäre die Geschichte vermutlich gar nicht erschienen. Insofern ist sein Umgang mit dem Thema weiterhin bedenklich :-)

Ich bin übrigens mit der Arbeit der Regierungskoalition in Bayern ganz zufrieden und habe daher keine parteipolitischen Motive.
ich glaube nur, dass es von CSU wie FW ein Fehler ist, aus Angst vor der AfD nach rechts zu rücken und zu spalten.
die Stärke der CSU war immer ihre integrative Kraft.

Das mit der integrativen Kraft stimmt wohl. Da hatten auch die Unanständigen immer Platz.

...genau lesen, bertl!

ich hab nix über aiwangers fachkompetenz als minister geschrieben, außer dass diese, so wie ich das einschätze, mindestens auf dem niveau von habeck liegt. (und selbst das hab ich nicht geschrieben, wenn man ganz genau liest).

und als alter hater sag ich ganz klar, habeck ist blank, blitzeblank sogar, wenn es um wirtschaft geht.

man könnte jetzt argumentieren, dass es ja einen zusammenhang geben müsse, wenn er der wirtschaftsminister ist und dem umstand, dass deutschland in einer rezession steckt, firmen ins ausland abwandern, der hohe industriestrompreis von unternehmen beklagt wird, der hohen inflation, des schwachen ifo-index, der beschissenen konsumlaune, der hohen staatsquote.... das wäre allerdings nicht fair, weil ich nicht genau überblicke, welchen anteil er daran hat, aber halt doch gerade noch so viel weiß, dass er alleine das sicher nicht zu verantworten hat.

dennoch glaube ich felsenfest, dass er persönlich null ahnung von wirtschaft hat.

hätte er die, könnte er nicht so an käse über basel III, insolvenzrecht, bafin (so richtig blamable auftritte) oder, meiner meinung nach, auch beim heizungsgesetz von sich gegeben haben - so richtig krasse aussetzer. passiert dir nicht, wenn du in in wirtschaftsthemen voll im saft stehst: wenn ich da bspw. dem linnemann zuhör, andere welt!

(diejenigen mit schnappatmung grad, bitte beruhigt euch, ich weiß, ein minister muss kein experte sein. (aber a grundkenntnisse von der materie sollte er bittschön schon haben!))

aber, er, der habeck, ist kein unrechter mensch, in einem interview - ist schon bestimmt über a jahr her - hat er mal auf die frage, ob es ein buch gäbe, das sein leben verändert habe, geantwortet: der mythos des sisyphos.

ich hab das dann auch gelesen. mein leben hat sich dadurch zwar nicht verändert, aber ich verstehe jetzt, dass jemandem, der sich in solchen büchern wiederfindet, basel III scheißegal sein dürfte. und das macht ihn für mich eigentlich wieder ganz sympathisch. :)

(auch wenn dieses buch einen erklärungsansatz liefert, mir bleibt letztlich dennoch ein rätsel, warum er sich das antut. er sieht immer so unglücklich und leidend aus!)

aber doch nochmal zum aiwanger: er hat's einfach drauf, das muss jetzt als begründung reichen. :)

Der Habeck ist ein ziemlich guter Wirtschaftsminister. Gab Prognosen, die uns ohne russisches Gas einen BIP-Einbruch um 12 Prozent prognostiziert haben. Er hat eine unausgegorene Energiewende geerbt und wir haben Krieg in Europa.
normal ist der Einfluss der Wirtschaftsminister in Berlin wie Bayern eh begrenzt.

das beißt sich, "begrenzter einfluss" vs. "guter wirtschaftsminister"

Nein, Sondersituation. Durch Gaskrise und Ukrainekrieg gab es ungewöhnlich viel Handlungsbedarf/zwang.
ansonsten ist der Einfluss aber begrenzt. Der letzte relevante in Bayern war Wiesheu. Der hat sich oft in die Rettung eingeschaltet (was auch immer man davon hält).

...mag sein, dass seine wasserträger im ministerium fitter sind, er persönlich wurde aber bereits mehrfach überführt, dass er in sachen wirtschaftskompetenz ziemlich blank ist.

aber er ist ein guter mensch, herrgott, das ist doch viel mehr wert! :)

...man muss sich doch nicht immer über seinen job definieren! :)

"Mittlerweile geht es aber eher um sein aktuelles Verhalten. Und das ist sehr unglücklich, um es mal wohlwollend zu formulieren. Diese Herumeierei erweckt den Eindruck, er hätte nicht den Mut, die ganze Angelegenheit offen darzulegen und zu seinen Jugendsünden zu stehen."

Jaja, das Krisenmanagement. Wenn es in der Sache nicht reicht, dass jemand, dessen Abschuss man dringlichst wünscht, zurücktritt oder geschasst wird, dann ist es das Krisenmanagement.

Das hat ja auch Bundespräsident Wulff den Job gekostet.

Ein strafrechtlich Beschuldigter muss sich nicht äußern oder gar selbst belasten. Aber ein Politiker muss das in moralischen Fragen tun. Da wird auch der Wähler nicht gefragt, was er davon hält, da richten die Medien und die Öffentlichkeit - also im Zweifelsfall der politische Gegner.

Wenn in 35 Jahren und vor allem seit Aiwanger in der Landespolitik tätig ist, keiner auf die Idee gekommen ist zu sagen: Der ist ein Antisemit und Rechtsextremist, dann spielt es für seine Tätigkeit als Vorsitzender der Freien Wähler wie als Minister im Kabinett keinerlei Rolle, ob er als Teenager ein Nazi WAR. Offenbar gilt Resozialisierung für Politiker nicht. Strafrechtlich sind Tatbestände verjährt - aber moralisch huuhhhh

Sicherlich wäre es im Rückblick besser gewesen, er hätte sich anders verhalten. Aber wissen kann man's leider nicht, wie die Eigendynamik läuft. Am Ende hätte es geheißen: Warum gibt er es denn zu, der 'Depp', hätte ihm doch keiner beweisen können und jetzt wird man ihn bei jeder rechtslastigen Äußerung mit seinen Jugendumtrieben kommen...

Wir leisten uns einen Bundespräsidenten, der als Kanzleramtsminister aus pragmatischen Gründen (sich keinen Ärger einzuhandeln) darauf verzichtet hat, einen in Deutschland aufgewachsenen türkischen Staatsangehörigen, der von den Amerikanern nach Guantanamo verschleppt worden war und dort über Jahre ohne rechtsstaatliches Verfahren in einem Foltergefängnis saß, nach Deutschland zurückzuholen und der noch vor seiner Wahl zum BP stolz betonte, er würde jederzeit wieder so handeln. Wo blieb denn da der Aufschrei: unterlassene Hilfeleistung, Unmenschlichkeit! Aber Kurnaz hatte natürlich keine Lobby, die verhindert, dass ein solcher Mensch nun anderen moralisierende Vorträge hält. Dessen ureigenste Aufgabe es ist, andere moralisch einzunorden.

Aber der Jagdtrieb hat die Presse wie die asozialen Medien wieder mal erreicht, sie werden nicht ablassen, es sei denn es findet sich schnell was neues Ergiebiges.

@spielfuehrer - Lindemann ist nicht 35 Jahre her. Ohne den medialen Aufruhr würde der immer noch während des Konzert Frauen konsumieren, von denen er selbstverständlich annimmt, dass die beglückt sind, ihm schnell mal einen blasen zu dürfen. Die Sache mit den KO-Tropfen ist wie in all den anderen Fällen leider nicht nachweisbar. Dass man so leicht an KO-Tropfen kommen kann ist eine Sauerei, die der Gesetzgeber aber zugunsten der Industrie nicht abstellen will.

K.o.-Tropfen - Betäubter Rechtsstaat (deutschlandfunk.de)

Das auch von Dir aufgeführte Zitat zu den Insolvenzen ist ein gutes Beispiel:
er hatte völlig recht (und in dem Punkt, den er ansprach auch recht behalten). Seither wird es von jedem Hanswurscht als Beleg für seine angebliche Unfähigkeit angeführt.

die Frage war, ob eine Gaskrise im Winter zu einer Insolvenzwelle führen werde. Die Antwort: das wisse man nicht, weil eine (temporäre) Produktionsunterbrechung nicht automatisch zur Insolvenz führe.
genau dafür haben wir nämlich zb Kurzarbeit. Hinzu kamen staatliche Unterstützungen.

...ach du lieber herrgott.

ich hab das interview gesehen, ich weiß, was er da gesagt hat. ich hab gesehen, was er über basell III gesagt hat.

es sieht eher einem hunswurschten gleich, das jetzt umdeuten zu wollen.

🤡

Meine Wiedergabe ist völlig korrekt.

...winkt ab!...

:-)

Ich wusste gar nicht, dass Hauzenberg so nahe an Delphi liegt. Aber bei genauer Betrachtung fällt schon auf, dass Du oft sehr nebulös orakelst, werter sf...

Schade eigentlich, aber natürlich auch raffiniert..

Tja. Und jetzt hat er die 25 Fragen beantwortet, der Hubsi. Grad noch fristgerecht. Und der Söder hat jetzt ein Wochenende lang Zeit, die Fleißarbeit zu korrigieren. Und der Hubsi wartet, wie ein braver kleiner Schuljunge, auf die Note. Und wenn der Lehrer gnädig ist , und ein "noch befriedigend" oder sogar was besseres als die 3- gibt, dann können die beiden wieder die ehrenvolle Aufgabe wahrnehmen, unsere Schu... Verzeihung, unser Land Bayern nach innen und außen zu vertreten. Ad maiorem Bavariae gloriam. Ich glaub, ich geb mich im Ausland in Zukunft lieber als Württemberger aus. Weniger peinlich.

(Und wann und ob wir, das Volk oder auch liebevoll Pöbel genannt, die Fragen und Antworten sehen dürfen, entscheidet die bayr. Staatsreg. im stillen Kämmerlein, wie es einer Demokratie geziemet. Das ist ja hier schließlich nicht die SZ, dass man einfach Dinge öffentlich macht, wo kämen wir denn da hin!)

Aiwanger hat doch gestern tatsächlich erklärt, dass die Affäre nach der Beantwortung der 25 Fragen vom Ministerpräsidenten nun beendet ist. Der Mann hat es einfach nicht verstanden. Er ist nicht in der Position, zu entscheiden wann dieses Szenario beendet ist. Das sind Wesenszüge eine Narzissten, aber von dieser Spezies haben wir ja national und international unzählige. Egal wann ich beim Autofahren mein Radio einschalte, es wird ständig über diesen Schlumpf berichtet. Das nervt gewaltig und dann erdreistet sich dieser Wicht auch noch die Diskussion über seine Person und sein dämliches Verhalten zu beenden, ich glaub der hat den Arsch offen !

Doch ist er - solange seine Partei zu ihm steht. Für seine Entlassung braucht Söder die Zustimmung des Landtags (Art 45 BV) Und wenn dieser - also die FW nicht mitzieht, dann besteht eine Vertrauenskrise aufgrund derer nach Art. 44 Abs. 3 Satz 2 der Bayerischen Verfassung Söder zurücktreten müsste. Er wird es also tunlichst unterlassen, Aiwanger abzuberufen.

Der Wähler kann die von dir festgestellte Dreistigkeit abstrafen im Oktober. Sehr wahrscheinlich ist das nicht.

Es kann ja auch sowas wie Rückgrat geben theoretisch. Als Ministerpräsident bin ich für alles verantwortlich und ob ich das jetzt reguläre oder Neuwahlen nenne, ist dann auch Wurscht am Ende.
glaube aber auch nicht dran.

In einem Spiegel-Kommentar wurde die These aufgestellt, dass Söder sich die Chance, sich des "gefährlichen Konkurrenten" Aiwanger in "staatsmännischer Geste" zu entledigen, nicht entgehen lassen dürfte. Am wohl ohnehin mageren Wahlergebnis der CSU dürfte es nicht viel ändern, und Söder hätte damit erneut eine Ausrede für weniger als 40% in der Hand. Zudem könnte er "Standhaftigkeit, Opferbereitschaft und Rückgrat" als Attribute seinem Portfolio für eine mögliche Kanzlerkanditatur hinzuzufügen...

Steile These, wie ich finde. Aber bei Markus kann man nie wissen.

@Alp: Jo, ihr habt's wohl den Arsch offen, ihr da oben in München^^

Der Landtag würde übrigens schon mitziehen. Die FW braucht es ja für eine Landtagsmehrheit nicht.

...ich könnte mir vorstellen, dass söder wählerstimmen verlieren würde, wenn er bei seinen ohnehin kaum vorhandenen handlungsalternativen eine wählen würde, die nach ansicht der bevölkerung als "übermaß" interpretiert werden könnte. nicht ein paar wochen vor der wahl, wo das eh nix mehr bringt.

und da sich der gute markus bei der abwägung zwischen innerer überzeugung und wählerstimmen schon von jeher immer zuverlässig für die letzteren entschieden hat (thema rückgrat) wird da nicht viel passieren.

(wobei ich ihm diese innere überzeugung gar nicht unterstellen möchte.)