Tratsch: Hast Du verstanden, wie große Politik geht?

grubhoerndl, 07. Juli 2023, um 21:48
zuletzt bearbeitet am 07. Juli 2023, um 21:48

danke soiz und rb1! bin doch so froh, nicht alleine da zu stehen!

grubhoerndl, 07. Juli 2023, um 22:02

Das war ja mal ein kurzer Entscheigungsprozess.

https://www.tagesschau.de/ausland/amerika/usa-streumunition-ukraine-100.html

Bin mal gespannt, wie man das nachträglich als politisch korrekt verkaufen wird.

tych, 07. Juli 2023, um 22:38

grubi, da stecken profane militärtaktische überlegungen dahinter:
streumunition ist ein schneller weg um die von den russen massiv angelegten minenfelder "aufzupflastern", eine wichtige bedingung für die ukrainische gegenoffensive mit schwerem gerät.
streumunition muss nicht zwangsläufig gegen menschen eingesetzt werden, denn dafür ist sie ja geächtet.
aber ausgedehnte minenfelder auf gebiet der ukraine damit abzuräumen, warum nicht. streubomben sind eben auch eine form der minenbeseitigung, was ja auch für die zeit "danach" für die ukraine ein heikles thema wäre.

faxefaxe, 07. Juli 2023, um 22:38
Dieser Eintrag wurde entfernt.

tych, 07. Juli 2023, um 22:59

fakt ist doch: usa, russland, ukraine und china (und ein paar andere, hier eher nicht involvierte staaten) haben das oslo-abkommen nicht unterschrieben. sie sind keine vertragspartner dieses abkommens.

ergo können die genannten staaten völkerrechtlich eben streumunition einsetzen, auch wenn ich es als extrem verwerflich fände, wenn diese munition gegen menschen eingesetzt werden. beim einsatz gegen mit menschen bestzte, russische schützengräben wäre ich auch strikt dagegen!

damit ist es eben wurscht, ob sich 2 oder 3-semestrige völkerrechtsmaster bei einem minenräumeinsatz durch streubomen evtl. aufregen.

tych, 07. Juli 2023, um 23:00

hm, faxe ... warum gelöscht?

faxefaxe, 08. Juli 2023, um 06:55

Hatte sich nicht auf Dich bezogen und dann sah es komisch aus, weil Dein Beitrag dazwischen kam.
Ich sehe es ähnlich.
Streumunition ist vor allem von vielen Staaten geächtet, weil etliche Geschosse nicht auslösen und liegen bleiben. Sie sind daher eine Gefahr für die Zivilbevölkerung nach dem Krieg und für nachrückende Soldaten.

Wie sie ihre Bevölkerung am besten schützt, muss die Ukraine selbst wissen. Es haben wohl auch schon beide Seiten Streumunition eingesetzt in diesem Krieg.

Ich bin da gar nicht für oder gegen die Lieferung. Nur die Empörung erscheint mir seltsam. Bislang hat mir noch niemand erklärt, warum der Einsatz von Streumunition durch die Ukraine in der Ukraine moralisch verwerflicher ist als der Einsatz von Granaten, Minen, etc

grubhoerndl, 08. Juli 2023, um 11:52

Es geht mMn um das systematische Aufweichen von Normen, die z.T. Jahrzehnte als „gesetzt“ galten. Im Endausbau besteht dann das Risiko der komplett normfreien Kriegsführung.

Und das ist eine Vorstellung, die mir beträchtliches Unbehagen bereitet.

grubhoerndl, 08. Juli 2023, um 11:55

In dem Zusammenhang macht es auch einen Unterschied aus, ob ich das Zeug „subkutan“ einsetze (kann danach als Kriegsverbrechen verfolgt werden), oder es hochoffiziell verkündet wird (impliziert dann Straffreiheit).

NormanBates, 08. Juli 2023, um 12:00
zuletzt bearbeitet am 08. Juli 2023, um 12:00

@grubi, die Russen beweisen schon lange (z.B. Syrien), dass sie sich an keinerlei Normen halten. Sie bombardieren gezielt und völlig hemmungslos zivile Einrichtungen wie Krankenhäuser oder Schulen sowie Wohngebiete. Von sonstigen Übergriffen wie Folter und Vergewaltigung oder Verschleppung von Kindern ganz zu schweigen.

Noch mehr "Unbehagen" kann einem angesichts dieser Situation kaum bereitet werden...

grubhoerndl, 08. Juli 2023, um 12:08

Ich sach nur „Atombombe“.

und ja, man sollte auf Aufarbeitung von Kriegsverbrechen in Syrien drängen. Auch der wohl nachgewiesene Einsatz von Chemiewaffen gegen Zivilisten ist noch nicht aufgearbeitet.

Soolbrunzer, 08. Juli 2023, um 13:04

Ha? Subkutan? Wo sind wir thematisch grade?

grubhoerndl, 08. Juli 2023, um 13:54

Gefällt dir „unter dem Radar“ besser?

Aus meiner Sicht gleichwertig

Soolbrunzer, 08. Juli 2023, um 14:12

Naja, jetzt verstehe ich zumindest, was Du meinst. Für den Terminus "subkutan" habe ich aus beruflichen Gründen ein sehr enges Begriffsverständnis, weshalb ich grad nicht mitkam.

Ex-Sauspieler #810574, 08. Juli 2023, um 16:54
zuletzt bearbeitet am 08. Juli 2023, um 16:55

Überraschend (oder auch nicht), wie entspannt manche waren, als Russland monatelang Gebiete in der Ukraine vermint hat, aber jetzt den Zeigefinger heben.

grubhoerndl, 08. Juli 2023, um 22:46

Es spricht nix gegen Verfolgung von Kriegsverbrechen.

Daß eine Seite Kriegsverbrechen begeht, ist keine Begründung für die Gegenseite, es ebenfalls zu tun.
Allein die Vorstellung, so argumentieren zu müssen, führt bei mir zu Brechreiz!!!

Ex-Sauspieler #810574, 08. Juli 2023, um 23:00

Die Beseitigung von Minen ist ein Kriegsverbrechen?

grubhoerndl, 08. Juli 2023, um 23:39

Die Beseitigung von Minen mit Waffen, die geächtet sind, mag wirtschaftlich erscheinen, ist jedoch moralisch mehr als bedenklich.

Wir kommen damit in die unsägliche Spirale, die den Konflikt in Israel/Palästina seit über 3000 (!) Jahren am Köcheln hält.

Die „Aufklärung“ ist dagegen gerade mal 300 Jahre alt und scheint hier völlig zu verblassen.

Klingt nicht nach Fortschritt…

raphael-bunny1, 09. Juli 2023, um 00:00
zuletzt bearbeitet am 09. Juli 2023, um 00:04

Nur mal so beiseite gesprochen: Krieg als solcher ist doch die Abwesenheit jeder Vernunft (Filmzitat). Hier Bildschirmmeter damit zu füllen, welcher Modus Operandi, um seine "Gegner" (leider unter Einbezug von Zivilisten incl. Frauen und Kinder als "Kollateralschaden) zu töten nun ok ist oder nicht, ist schon etwas -na ja ich sage mal-dekadent. Ist doch scheißegal, ob es Panzer, Raketen , Schusswaffen, hier Streumunition oder Giftgas ist.
Wo soll man die Grenzen ziehen?
Die Spengung eines Staudammes war auch schon dabei, das Damoklesschwert der Herbeiführung eines kerntechnischen Supergaus ist evident. Dass sich Menschen -aus welchem Grund auch immer- so etwas gegenseitig zur "Lösung" von Problemen antun, zeigt doch vor allem eines: Die Spezies Mensch ist nach wie vor noch auf einem sehr niedrigem Entwicklungsstadium. Im Tierreich gibt es da weiter entwickelte Kohorten, die sich untereinander grundsätzlich nicht töten und Artfremde nur dann, wenn es unabdingbar zur Nahrungsversorgung erforderlich ist.
Kurz zusammengefasst: Kriegerische Auseinandersetzungen im Zuge der Interaktion zwischen Menschen sind das perverseste, was die Menschheit bis heute zu Tage gebracht hat.

faxefaxe, 09. Juli 2023, um 00:50
zuletzt bearbeitet am 09. Juli 2023, um 00:59

Der Einsatz von Streumunition ist kein Kriegsverbrechen und sie sind nicht vom Völkerrecht geächtet.
es gibt ein Abkommen, dem viele Staaten freiwillig beigetreten sind.
Falschbehauptungen werden nicht wahrer durch Wiederholung.

Russland greift ein Land an, attackiert zivile Ziele, vermint Fremdes Terrain. Ja, mei.

die Ukraine versucht, ihr Land zu befreien: Standards werden aufgeweicht!!! Sollen sie halt mit den Minen und den Russen leben!!!

noch einmal: Streumunition (und da geht es noch nicht einmal um die moderne amerikanische, wo sich die Blindgänger deaktivieren sollen) ist von vielen Staaten geächtet, weil nach dem Krieg Zivilisten in der angegriffenen Region gefährdet werden können. Die Ukraine greift keine fremden Regionen an, sie versucht ihre eigenen Zivilisten zu beschützen (und muss nach dem Krieg selbst mit Minen und Blindgängern fertig werden)

raphael-bunny1, 09. Juli 2023, um 01:11
zuletzt bearbeitet am 09. Juli 2023, um 01:17

Und, Kollege: Was soll uns Dein besserwisserisches Geschwurbel jetzt unterm Strich nahebringen?? Ich fasse zusammen: Streumunition ist ok, weil noch nicht vom Völkerrecht geächtet, gehört zu den Tötungsarten, mit denen man leben muss. Magst recht haben, der Herr kommt stündlich, ist in diesem Konflikt eigentlich egal, wie wer wann und warum seinen Nächsten ins Jenseits befördert.
Und tri tra trullala, Russland attackiert (ja mei) und die Ukraine soll halt mal was versuchen (das Land zu befreien). Und das garnierst Du noch arrogant-überheblich mit einem Tipp, was man im überfallenen Staat zu machen hätte? Sonst geht es noch, oder?
Gsd hast Du es ja später in Deiner Nachbearbeitung noch ein wenig relativiert. Minen und Blindgänger sind allerdings, das wird jeder, der ein wenig gesunden Menschenverstand mitbringt kein ernstzunehmendes Thema bzgl. des laufenden Überfalls Russlands auf die Ukraine.
Deshalb: Mal Geschwurbel abstellen und sich aufs Wesentliche konzentrieren!

faxefaxe, 09. Juli 2023, um 01:46

😀

faxefaxe, 09. Juli 2023, um 01:48

Was ist denn das Wesentliche?

Was Du falsch verstehst: wenn hier jemand schreibt „ich finde es falsch, wenn die Ukraine Streumunition einsetzt, weil…“ habe ich damit überhaupt kein Problem, das interessiert mich.

Die Begründung „weil es ein Kriegsverbrechen ist“, ist aber falsch, die stört mich.

grubhoerndl, 09. Juli 2023, um 08:15
zuletzt bearbeitet am 09. Juli 2023, um 09:00

1. Den Tod von Menschen billigend in Kauf zu nehmen ist grundsätzlich ein Verbrechen, im Krieg eben ein Kriegsverbrechen.

2. Eine Staatenmehrheit (sind es 111?) hat sich darauf geeinigt, keine Streumunition zu verwenden. Sich mit „ich habe nicht unterschrieben, also gilt das für mich nicht“ ist eine Begründung, die bei Konflikten im Kindergarten taugt, nicht jedoch in Beziehungen zwischen Staaten.

@faxe: Du weißt, daß Du es Dir zu einfach machst, hast aber beschlossen, das durchzuziehen. Ich habe hier nur den Beitrag von rb1 in einfacher Sprache wiedergegeben, damit Du Dich nicht noch zusätzlich versuchst damit herauszureden, daß Du elaborierten Code nicht verstehst.

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