Ex-Sauspieler #332864, 24. März 2015, um 18:06
hmm ... bin amal zwiegespalten^^
irgendwie geb ich dem soolbrunza so moralisch gesehen ja recht ... aber das vorgeschlagene modell einer solidarischen gesellschaft haben selbst die schweden nur wenige jahrzehnte durchgehalten ("schwedischer wohlfahrtsstaat "von der wiege bis zurt bahre, bei brutal hohen steuern).
aber der knallharte ökonom stellt auch fest: ein hoher mindestlohn erfreut nur wenige, viele fallen dadurch dann in in die arbeitslosigkeit!
tja, was ist das "größte glück der größten zahl"?, so als "gerechtigkeitsziel (jeremy bentham)? ach ja,die verfolgung dieses ziels sichert in demokratien die mehrheit ;-)
Ex-Sauspieler #332864, 24. März 2015, um 18:09
@kamikaze: da hast recht ... der gazpromi-schröder hat in der hinsicht "schwärzeste" politik gemacht!
Ex-Sauspieler #390111, 24. März 2015, um 18:12
@ schallntreiber
2x2
Ex-Sauspieler #332864, 24. März 2015, um 18:17
was 2x2^^
Ex-Sauspieler #390111, 24. März 2015, um 18:27
zwei beiträge von dir, zwei mal nen haken von mir drunter.
Ex-Sauspieler #390111, 24. März 2015, um 18:39
@ soja
das könnte man so von A. H. auch sagen.
Ex-Sauspieler #332864, 24. März 2015, um 18:44
das weiß ich doch, soja, das mit der bundesratsmehrheit... aber wer hatte die sogenannte "richtlinienkompetenz" bei der INITIATIVE und FORMULIERUNG dieser gesetzgebung? war er zu blöd, als er auf den später verurteilten herrn hartz hörte? oder woran lag es?
Ex-Sauspieler #332864, 24. März 2015, um 18:47
gelb^^ ...wer ist das *grins ... wird amal zeit, dass aa endlich amal aa liberale partei auftritt!
Ex-Sauspieler #332864, 24. März 2015, um 19:41
tja, ich war amal 2010 auf einem kongress zu aspekten der weltwirtschaft ... gab einen hochinteressantern vortrag von zwei ami-professoren dort: wenn banken "to big to fail" sind, dann "zocken" die munter weiter ... die nächste finanzkatastrophe, mit ihrem "überspringen" in die realwirtschaft, steht also fast unmittelbar vor der tür! und "der internationalen finanzwelt" ist es so as von wurschd, wen wir oder die amis wählen!
benni565, 24. März 2015, um 20:30
zuletzt bearbeitet am 24. März 2015, um 20:31
Vielleicht wäre da eine Scharia-konforme Bank wie die Kuveyt Türk Bank AG, die jetzt in Deutschland die Betriebserlaubnis durch die BAFIN bekommen hat eine echte Alternative.
Die Jungs dürfen nämlich keine Zinsen nehmen und sich nicht an Spekulationsgeschäften beteiligen (nach den Gesetzmässigkeiten "Riba" und "Gharar").
Köstlich, wie die in der Praxis um den heissen Brei ihrer selbstgewählten "Beschränkungen" eiern!
Soolbrunzer, 24. März 2015, um 20:41
zuletzt bearbeitet am 24. März 2015, um 20:49
So also, lieber Kamikaze,
was ich mit „staatlich und entprivatisiert“ (is a bissel tautologisch) meine, erläutere ich Dir mal am Beispiel des Gesundheitswesens – analog auch für die anderen Systeme anwendbar:
Ich stell’ mir das Gesundheitswesen als „Public Health System“ vor, ein allen kostenfrei zugängliches, weil steuerfinanziertes Versorgungssystem ohne Privatanbieter mit Gewinnmaximierungsinteressen.
„Gesundheit ist unser höchstes Gut“
hört man immer in Sonntagsreden; ganz genau und deshalb darf da bei NIEMANDEM gespart oder verzögert werden (wie es eben leider Gottes gängige Praxis ist).
Das bedeutet die jeweils bestmögliche und allein indikationsbezogene Diagnostik, Therapie, Rehabilitation, Palliation, Information und auch Unterbringung (z.B. halte ich Einzelzimmer im Hinblick auf eine schnelle Genesung für alle Patienten für unbedingt notwendig als Rückzugs- und Ruhezone gegenüber „öffentlichen“ Treffpunkten für die auch notwendige Begegnung und soziale Kontakte) für JEDEN MENSCHEN, unabhängig von seiner Zahlungsfähigkeit.
Das allerdings ist unvereinbar mit dem Gewinnmaximierungsstreben einer „freien Wirtschaft“: Die Gesundheitsversorgung in maximaler Qualität muss öffentliches Gut werden (wie z.B. auch Straßen ganz selbstverständlich öffentliches Gut sind – zumindest noch). Leider ist der Trend nach wie vor gegensätzlich – Wirtschaftlichkeit und Privatisierung im Zuge des Seehoferschen DRG-Systems haben die Qualität nicht verbessert (eher im Gegenteil) und auch die Kosten nicht verringert.
[Kleiner Exkurs noch zu der so genannten „Kostenexplosion“ im Gesundheitswesen, deretwegen sich die Politik einstens genötigt sah, diesen verhängnisvollen Weg einzuschlagen: Seit den 50er Jahren sind rein an den Beträgen festgemacht natürlich die Kosten „explodiert“ – was allerdings eher ein reines Inflationsphänomen ist: Der Anteil der volkswirtschaftlichen Gesundheitskosten am (ebenfalls gewachsenen) BIP liegt seit besagten 50er Jahren nahezu konstant bei etwa 10%. Ergo: Kostenexpolsion ist eine Verschleierung der Tatsachen – wäre nur noch zu klären, zu wessen Nutzen.]
Das kann man als Kommunismus bezeichnen –
„wer mehr zahlt, hat mehr Anspruch“ kann und darf im Gesundheitswesen m.E. jedoch nicht zur Anwendung kommen, das ist m.E. menschenverachtend (ganz nebenbei denke ich auch, dass sich eine derartige Umgestaltung volkswirtschaftlich vermutlich nivellieren würde: Weniger Folgekosten für verpfuschte OPs, frühzeitige Erkennung von Erkrankungen, die später noch teuere Therapien vermeidet, geringere Ausfallkosten in der Arbeitswelt, etc.).
Die Ergebnisse sozialepidemiologischer Studien können auf die etwas plakativ vereinfachte Formel reduziert werden:
„Je geringer das Einkommen, umso schlechter der Gesundheitsstatus.“
Im Sinne einer Chancengleichheit MUSS das geändert werden, auch wenn es kommunistisch anmuten mag.
Analog auch auf die anderen Systeme mehr oder weniger übersetzbar... gerade was das Bildungssystem betrifft...
Ex-Sauspieler #332864, 24. März 2015, um 20:58
also da kann ich dir ned zustimmen, sool: die zugegebene "kostenexplosion" im hesundheitswesen beruhtin großen teilen in einer "leistungsexplosion": mit ct und nmr orten wir nun zuverlässig und sauteuer jeden tumor, können aber aber fast nix dagegen machen ...und wenn wir den tumorerfolgreich niedermachen, lauert der schlaganfall (auch extrem teuer in der pflege!).
lange rede, kurzer sinn: volkswirtschaftlich im sinne des rentenversicherungssystems gesehen, ist ein "langes leben" extrem kontraproduktiv! aber warumlässtman uns raucher ned mit unserem laster zufrieden? volkswirtschaftlich sind wir doch "billig"!
Ex-Sauspieler #332864, 24. März 2015, um 21:02
nommal@sool: dein vorschlag ist der nhs in GB...mit extremen wartezeiten, aber nur aufgrund der unterfinanzierung von seiten der politik. aber das ändert eben nix an den extrem teuren "leistungsexplosionen"!
Ex-Sauspieler #332864, 24. März 2015, um 21:10
zynismus^^ ...ist das ned die einzig "harte währung" des lebens *grins
Soolbrunzer, 24. März 2015, um 21:35
zuletzt bearbeitet am 24. März 2015, um 21:37
Die Leistungsexplosion wurde möglicherweise nivelliert durch kürzere Verweildauern (Stichwort: "Blutige Entlassung"), andere veraltete (und auch teuere) Leistungen fielen wohl weg.
Außerdem sehe ich noch enormes Sparpotenzial bei Doppel- und unnötiger Diagnostik (insbesondere im PKV-Sektor, wo GKV-Patienten mit möglicherweise notwendigeren Untersuchungen unabhängig von der Dringlichkeit der Indikation schon mal gefühlte Ewigkeiten warten können).
Außerdem ändert eine vermeintliche "Leistungsexplosion" nichts an dem Umstand, dass der ANTEIL der volkswirtschaftlichen Gesundheitskosten am Bruttoinlandsprodukt immer noch gleich geblieben ist (wie gesagt: kontinuierlich etwa 10% des BIP, früher BSP - seit über 60 Jahren). Heißt: Die "Leistungs-" und "Kostenexplosion" geht mit dem ach so gepriesenen Wirtschaftswachstum Hand in Hand... da explodiert gar nix, es wird nur Schritt gehalten...
Im Gegenteil ist die Leistungsexplosion wohl eher dem Fehlanreiz des DRG-Systems möglichst viele Fälle zu generieren geschuldet (auch hier: Seehofer sei dank - aber da haben auch die folgenden SPD-Regierungen nix dran geändert... und im Augenblick haben wir mit Herrn Kröhe auch eine etwas unglückliche Figur erwischt... "Pflegestärkungsgesetz"... der reinste Hohn! "Pflegeverarschungsgesetz" trifft es eher, aber ich schweife ab...)
Indessen würden (Edit: zuvor "werden", aber ich bin wohl zu utopisch, um eine Zukunftsform zu wählen, deshalb: Konjunktiv) meine Pläne möglicherweise tatsächlich die Kosten steigen lassen, auch die Leistungen sollen ausgeweitet werden - nur eben ALLEN gleichermaßen zugänglich sein. Das erfordert allerdings eine gewisse Überkapazität - aber da fragt z.B. bei Feuer- und Bundeswehr auch keiner danach (kannst ja net wenns brennt erst anfangen Feuerwehrleute auszubilden oder zu rekrutieren... die müssen für den Ernstfall bereitstehen und dann schnellstmöglich einsatzfähig sein...)
Soolbrunzer, 24. März 2015, um 21:39
Kamikaze: "das risiko auf den bürger gewälzt - nennst du das 'die macht brechen ?'"
Nö. Das ist ein Symptom der zu brechenden Macht.