Tratsch: Asylwende

ausgwaschelt, 25. Februar 2024, um 18:59

Das Grundprinzip unserer europäischen Wirtschaft ist das der sozialen Marktwirtschaft
Ein solidaritätsprinzip
Der starke unterstützt den schwachen
Wohlstand für viele statt Reichtum für einige wenige
Das war für einige Jahrzehnte Garant für wirtschaftlichen Aufschwung
Aber auch für Chancengleichheit in Bildung, medizinischer versorgung, Rente usw
Mit Beginn der Ära Kohl wurde dieses Prinzip zugunsten einer immer freieren Marktwirtschaft im Stile der USA ausgehöhlt
Mit all den daraus resultierenden Verwerfungen
Sollen Obdachlose, Rentner die Flaschen sammeln müssen, Familien die auf wohngeldzuschüsse angewiesen sind ...ein Normalzustand sein nur weil einige wenige immer mehr Kapital haben und nicht bereit sind ihren Teil zu einem funktionierenden Sozialstaat beizutragen?

Definition sozial lt Wikipedia
Die Gemeinschaft betreffend/der Gemeinschaft dienend

Nun, meine persönliche Definition von asozial schreib ich jetzt mal besser nicht

faxefaxe, 25. Februar 2024, um 19:02

Die meisten wollen dann doch gar nicht auswandern, Wiesel. Und an Kapitalflüsse kommt man auch besser ran, wenn man will.

blo17, 26. Februar 2024, um 18:12

Natürlich hat die Bezahlkarte auch Nachteile, aber die Regierung hat sich mit den Ländern letztes Jahr darauf geeinigt und muss jetzt für die Rechtssicherheit im Asylbewerberleistungsgesetz sorgen.

https://www.fr.de/politik/bezahlkarte-gefluechtete-bundeslaender-rechtssicherheit-ricarda-lang-winfried-kretschmann-92854126.html

Die Länder drängen hingegen auf Rechtssicherheit - so auch Winfried Kretschmann (Grüne), der baden-württembergische Ministerpräsident. „Ich bin da klar aufgestellt: Die muss rechtssicher sein“, so Kretschmann. Werde die Karte eingeführt und dann erfolgreich beklagt, zeige man als Staat, dass man „in solchen Fragen nicht handlungsfähig ist“. Er habe „keinen Grund, daran zu zweifeln“, dass eine bundesgesetzliche Regelung notwendig sei. Immerhin habe Florian Stegmann, Chef der Staatskanzlei Baden-Württemberg, dies „ja mit den anderen geprüft und mitverhandelt“.

Donkey_king, 26. Februar 2024, um 18:47

Klärt mich bitte auf wenn ich einem Denkfehler unterliege:

Angenommen zwei Tatsachen herrschen vor:
1. Die Geldmenge zu einem Zeitpunkt x ist ein endlicher Betrag, sprich eine begrenzte Menge.
2. Ein immer größerer Teil der verfügbaren Geldmenge sammelt sich über die Jahre bei immer weniger Leuten.

Ist es dann logisch, dass für die "Verlierer" des Systems über die Jahre gesehen zu einem Zeitpunkt x ein immer geringerer Teil der Geldmenge übrig bleibt?

Würde das bedeuten, dass das Startvermögen eines "Verlierers", von dem ausgehend er sich etwas aufbauen kann, immer niedriger wird?

Ist es für ihn vergleichsweise einfacher/gleich schwer/schwieriger, Wohlstand zu erarbeiten, als für jemand z.B. 30 Jahre vorher?

Wie würde eine Gesellschaft aussehen, in der diese Entwicklung immer weiter geht?

Meine Schlussfolgerung:
Die effektive Besteuerung von großen und insbesondere ererbten Vermögen ist notwendig, um ein Wirtschaftssystem dauerhaft gerecht zu gestalten.

Bin gespannt 😘

Ex-Sauspieler #849929, 26. Februar 2024, um 19:39

Ware da nicht ein Denkfehler dann volle Punktzahl, aber die Geldmenge bleibt nie gleich, denn es ist nicht nur die Summe X im Umlauf sondern durch Aufnahme Krediten und durch Erhöhung der jährlichen Geldmenge ist der Ansatz und das Ergebnis Falsch!

Ex-Sauspieler #849929, 26. Februar 2024, um 19:43
zuletzt bearbeitet am 26. Februar 2024, um 19:54

Fast vergessen, in die Berechnung muss noch der Wert des Geldes also die jährliche Inflationsrate einfließen + die Kaufkraft, die vom Leitzins bestimmt wird, Gewinne und Spekulationsgewinne an der Börse usw. und berücksichtigt man dies Alles sollte am Ende ein "Unendlich" herauskommen und keine Seite kann je die Andere einholen
All die genannten Punkte verändern ständig die Summe X

Donkey_king, 26. Februar 2024, um 21:40

Schöner Punkt!
2021 wurden in Deutschland ca. 1,4 Bio € Kredite an Privatpersonen vergeben. Davon ca. 1,2 Bio € an privaten Wohnungsbau, was den reicheren Teil der Bevölkerung begünstigen dürfte.
Außerdem wurden ca. 1,7 Bio € Kredite an Unternehmen vergeben. Unternehmen gehören eher dem reicheren Teil der Bevölkerung als dem armen.

Insgesamt würden Veränderungen der Geldmenge durch Kreditschöpfung dann zusätzlich eher den reicheren Teil der Bevölkerung begünstigen.

Ex-Sauspieler #849929, 26. Februar 2024, um 22:10
zuletzt bearbeitet am 26. Februar 2024, um 22:13

Nicht richtig, denn durch Kredite an Unternehmen werden Investitionen und somit auch der Arbeitnehmer bezahlt, was somit bedeutet Kredite an Unternehmen werden sofort und zu 99% investiert, was zwar und fast ausschließlich zu einer höheren Unternehmensbewertung führt aber nicht zu einer Mehrmenge an Geld auf der Habenseite.

Der Punkt ist doch der: nehmen wir das Thema Börse, jeder egal welches Einkommen oder egal welcher Besitz hat die Möglichkeit einen Gewinn zu erwirtschaften, die Höhe bestimmt zwar der Einsatz, doch bleibt die Gewinnchance bei jedem gleich, genau wie die Verlustwahrscheinlichkeit. Nun wird Jemand kommen mit der der Viel hat dem tut es nicht weh doch das stimmt nicht denn besitze ich 1 Mio. und verliere 100000 dann ist es genau der gleiche Satz wie besitze ich 1000 und verliere 100, also gleiche Chancen, gleiches Risiko. Am Ende entscheidet das Risiko über Mehr oder Nichts!

Was ich damit sagen will: Keiner kann einem Anderen vorwerfen mehr Geld zu verdienen, bzw. zu besitzen und somit kann man auch nicht die mehr besteuern die die anderen am Ende des Tages bezahlen und noch das Risiko tragen und das sage ich ohne Millionen auf dem Konto.

faxefaxe, 26. Februar 2024, um 22:22

Doch das kann man. Die erkaufen sich seit jeher damit den sozialen Frieden.
wir sehen schon jetzt, wo das hinführt.
(Das „jeder kann“ ist schon arger Blödsinn, aber das muss man glaube ich gar nicht diskutieren, dass der Milliardär Kapital hat, um es zu mehren, und der Bürgergeldempfänger nicht)

Ex-Sauspieler #849929, 26. Februar 2024, um 22:30

Da spricht der der eine Story ausschlachtet und mehr nicht!
Wer richtig liest der kann sehen das das Verhältnis zu 1€ Investition gleich ist zu 100000€ bei Guthaben im gleichen Verhältnis!

Nicht immer Alles und Jeden in Frage stellen, denn das wird langsam langweilig.

faxefaxe, 26. Februar 2024, um 22:34

Die einen brauchen 100 Prozent für Miete und Konsum. Das ist echt Schmarrn zu sagen, Arme könnten „prozentual“ von Kapitalanlage genauso profitieren wie Reiche. Von Risikostreuung reden wir da noch gar nicht.

Ex-Sauspieler #849929, 26. Februar 2024, um 22:38

Wenn man es nicht verstehen will dann kann man nicht helfen! Wenn Jeder von beiden 1€ investiert hat Jeder die gleiche Chance vielleicht versteht man es jetzt, einfacher kann ich es allerdings nicht mehr schreiben.
Wer das allerdings bestreitet, dann muss ich jetzt mal sagen eine Diskussion lohnt sich nicht

faxefaxe, 26. Februar 2024, um 22:40

😀
Derjenige, der 50 Millionen Euro geerbt hat, geht das selbe Risiko ein, wenn er 10.000 Euro in Bitcoins investiert, wie der Familienvater, der 10.000 Euro besitzt und diese in Bitcoins investiert.
alles klar!

Ex-Sauspieler #849929, 26. Februar 2024, um 22:42
zuletzt bearbeitet am 26. Februar 2024, um 22:43

Siehst Du das kannst mit manchen Hohlbirnen machen aber auf so Etwas geh ich nicht ein aber irgendeiner springt bestimmt drauf an ; )

faxefaxe, 26. Februar 2024, um 22:47

wir werden sehen, ob es ein gesellschaftliches Problem wird, wenn die Schere zwischen Superreich und dem Rest noch weiter auseinandergeht und das Aufstiegsversprechen nicht mehr funktioniert.
oder ob die 98 Prozent dann sagen: „die tragen ja auch viel größere Risiken als wir!“

Donkey_king, 27. Februar 2024, um 00:04
zuletzt bearbeitet am 27. Februar 2024, um 00:05

Gut möglich, dass wir mit der Wohlstandsfrage vielleicht auch an einer Wurzel der Asyldebatte angekommen sind...

Soolbrunzer, 27. Februar 2024, um 01:14

2

Blechkultur_Kim, 27. Februar 2024, um 11:13

Wir haben das ja auch, glaub sogar in diesem Topic, mal geklärt das es im Schnitt 5 Generationen braucht um aus der Sozialen Unterschicht raus zu kommen.

Reiche und Superreiche haben ganz andere Optionen zur Verfügung.
Grundsätzlich sagt man ja: "Investiere nur das Geld in Aktien das Du nicht brauchst"
Da tut sich der 50mio Erbe etwas leichter dabei ;-)

Nicht Umsonst geht die Arm/ Reich Schere immer schneller auseinander.
Früher konnte sich die Arbeiterklasse auch ein Eigenheim leisten.
Wer kann das den heute wirklich noch? Egal ob in München oder in Schweinfurt.
Ohne großes Eigenkapital einen Neubau zu realisieren. 25% sollte man min. Eigenkapital haben.
Was kostet akut ein Neubau? Ab 350k. Was kostet Grund?
Selbst im Ländlichen Bereich werden schnell die 80/90€ pro m2 geknackt.

faxefaxe, 27. Februar 2024, um 11:56

Wenn ein Pokerspieler eine Million Chips hat und der andere 10.000, haben bei jedem Spiel beide gleiche Chance, gleiches Risiko. Und doch ahne ich, wo am Ende alle Chips sind. :-)

Ex-Sauspieler #580037, 27. Februar 2024, um 12:05

Das Beispiel mit dem Pokerspieler zeigt auf, wo der Haken ist:

Bei einem Spiel um 10.000 Chips beträgt das Verlustrisiko beim Millionär 1 Prozent, beim anderen Spieler 100 Prozent...

Ex-Sauspieler #849929, 27. Februar 2024, um 12:16

Und deshalb wer lesen kann ist klar im Vorteil: 1 Mio. zu 100000 = 10% und 1000 zu 100 = 10%, mit keinem Wort wurde geschrieben das der mit 1000 genauso schnell 1 Mio. verdient wie der mit 1 Mio., da wahrscheinlich der Hebel ein ganz Anderer ist, doch wie schon geschrieben setzt jeder 1€ ist der Hebel für den Millionär genauso hoch wie für den Anderen, nicht mehr und nicht weniger habe ich geschrieben und somit sind die Chancen mathematisch vollkommen gleich!

Donkey_king, 27. Februar 2024, um 12:34

Grundsätzlich sehe ich auch kein Problem darin, wenn jemand mehr Vermögen erwirbt als andere.
Letztendlich hat sich unsere Gesellschaft entschieden, das von einer bestimmten Leistungsdefinition abhängig zu machen - fair enough.

Problematisch erscheint mir, wenn zu viel Vermögen sinnlos angehäuft wird. 100 Mio verdienen und wieder ausgeben - kein Problem. 100 Mio verdienen und bunkern oder dafür besonders begrenzte Sachwerte (z.B. Land) zu erwerben und dann diese zu bunkern nutzt niemandem, sondern schadet der Gesellschaft, weil es die marktverfügbaren Ressourcen verringert.

Wenn jemand mehr Vermögen hat, als er offensichtlich ausgeben kann (die weitere Vermögensmehrung als Selbstzweck mal ausgenommen), ist es dann nicht im Sinne der Gesellschaft den Überschuss wieder dem Markt zuzuführen?

Ex-Sauspieler #849929, 27. Februar 2024, um 12:36

Das mag so sein doch Niemand kann und darf gezwungen werden sein Geld dem Markt zuzuführen, das sollte einzig und alleine die Entscheidung des Besitzers sein.

Wenigstens aber Einer der versteht was ich meine!

Donkey_king, 27. Februar 2024, um 13:00

Letztlich müssen wir uns als Gesellschaft entscheiden, wie wir das Eigentumsprinzip im Detail definieren wollen. Dabei sollten wir auch in Betracht ziehen, dass die Natur so etwas wie Eigentum nicht kennt. Eigentum ist zunächst einmal nur eine Idee des Menschen, um das Leben in größeren Gemeinschaften bei gleichzeitig begrenzten Ressourcen besser regeln zu können. Ich finde es völlig legitim über Sinnhaftigkeit, Ausgestaltung und Grenzen zu diskutieren.

@ Wiesel: Grundsätzlich gebe ich dir Recht, aber unser Rechtssystem kennt nicht ohne Grund Ausnahmen von diesem Standpunkt.
Meiner Meinung nach hat das Wirtschaftssystem einfach eine Entwicklung genommen, die eine weitere Ausgleichsregelung zur Selbsterhaltung des Systems erforderlich macht.
Sicher ist es legitim, ein gewisses Vermögen anzusparen. Ich stelle die Verhältnismäßigkeit infrage.

Ex-Sauspieler #849929, 27. Februar 2024, um 13:05

Ich bin bei Dir bis auf die Umverteilung von Vermögen, die stelle ich in Frage den da meiner Meinung eine Bestrafung des Einzelnen stattfindet.

Sollte man nicht viel mehr das System auf den Prüfstand stellen, so wie es schon manche Länder vor uns getan haben, angefangen vom Gesundheits- und Rentensystem bis hin zur allgemeinen Besteuerung, müssen wir nicht in all diesen Bereichen erstmal anfangen und aufwachen. Ich weiß der Deutsche ist eher bequem und will keine Veränderungen doch sind Diese zwingend notwendig meine ich

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